Von Loja nach Cuenca

Ja heute war ein weiterer Reisetag. In dem Hotel, in dem ich übernachtet habe, gab es kein Frühstück und auf der kurzen Suche nach einem Platz zum Frühstücken in Loja musste ich feststellen, dass eigentlich alles heute am Sonntag geschlossen ist. Ich ging zur Plaza del Armas, dort gab es wieder eine der sonntäglichen Paraden, die wohl auch hier in Ecuador beliebt sind. Polizei und Sicherheitskräfte führten die Parade an, dann kamen Frauen und Männer in Zivilkleidung, aber trotzdem alle in blauen Anzügen gekleidet, danach kamen weitere Frauen und Männer und sie bildeten das Ende der Parade. Abseits der Parade waren einige Reiter auf Pferden in alten Uniformen und mit Säbeln bewaffnet. Ich fand einen Supermarkt, in dem ich etwas Obst und Joghurt kaufen konnte zum Frühstück. Ich nahm nach dem kleinen Frühstück ein Taxi zum Busbahnhof in der Hoffnung, dass bald ein Bus nach Cuenca fahren würde. Im Hotel hatte ich nur die Auskunft erhalten, dass Cooperativa Loja eine der besseren Busgesellschaften in Ecuador sein soll und dass es stündlich Busse nach Cuenca geben soll. Die Busgesellschaft Viajeros hat wirklich jede Stunde einen Bus nach Cuenca. Also kaufte ich ein zustecket für den Bus um 10:00 und musste noch 45 Minuten warten und dann ging es auch schon los. Der Bus war recht gut und gehört nach den Bussen, die ich hier bisher gesehen habe, definitiv zu den besseren Bussen. Etwas ungewöhnlich war, dass der Bus nach der Abfahrt aus Loja erst einmal zur Tankstellen zum Tanken fuhr, normalerweise sollte dies doch vorher erledigt sein. Gut war wiederum, dass ich nun weiß, dass auch hier in Ecuador beim Tanken Gallonen als Masseinheit benutzt wird und nicht Liter und dass eine Gallone 1,48 USD kostet. Also ein Liter Benzin kostet dann 0,29 Euro, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Sehr günstig. Es war heute bewölkt, ab und an kam die Sonne heraus und ab und an regnete es. Wir fuhren durch eine saftig grüne und sehr hügeligen Bergwelt. Wunderschön. Etwas erstaunt war ich über einige Häuser hier. Im Gegensatz zu Peru und natürlich auch zu Bolivien sahen manche Häuser richtig nett aus und waren fertiggebaut, d.h. aus dem Dach schaute nicht noch das Stahlgerüst der Bewehrung heraus. Wir kamen durch einige kleinere Orte, ich sah mehrmals Schweine am Straßenrand, deren Fleisch direkt vom ganzen Schwein abgeschnitten und verkauft wurde. Ich sah Männer und Frauen in traditionellen Kleidungen. Hier tragen auch die Männer die runden Hüte und teilweise sind die Haare zu einem langen Zopf geflochten. Nach 4 Stunden waren wir in Cuenca. Ich hatte für zwei Nächte ein Bett im Hostel Bauhouse reserviert und nahm ein Taxi dorthin. Danach erkundete ich etwas die Stadt, die heute zum Sonntag wie ausgestorben war, aber die einen sehr netten Eindruck macht. Die Altstadt von Cuenca ist auch Weltkulturerbe. Dank Lonely Planet fand ich auch eine gute Pizza und dann das Café Austria für einen guten Kaffee und zur ersten Lektüre des Spiegels seit einem Jahr. Ich lass zwei Ausgaben von Ende Februar und Anfang März. Sehr interessant, aber alle Themen sind irgendwie sehr weit entfernt für mich.

Das schwierigste war heute für mich mit den Münzen klar zu kommen. In allen Ländern, die ich bisher bereist habe, gab es Geldscheine und sicher auch ab und an Münzen, aber die Münzen waren meistens unwichtig. Hier sind die Münzen wichtig und neben den Cent-Münzen aus den US gibt es auch noch ecuadorianischen Centavos-Münzen. Na ja in zwei oder drei Tagen sollte dies auch kein Problem mehr sein.

Hasta mañana Birgit