Tasmanien (Australien) 2023

An dieses Ende der Welt zu reisen, war schon lange eine Idee.

Als ich aus Norwegen zurück nach Hause gekommen war, war klar, dass ich noch keinen Tag des Jahresurlaub 2023 verbraucht hatte. Die gesamte Norwegen-Reise war Teil einer Auszeit und zählte nicht auf das Urlaubskonto. Ich hatte also noch 6 Wochen Jahresurlaub übrig und die sollten größtenteils bis Ende November genommen werden. Was für ein Luxusproblem!

Ich entschloss mich, diese Zeit zu nutzen, um Tasmanien zu erkunden. Ein Flug und ein Mietauto waren schnell gebucht und Ende Oktober flog ich nach Sydney und nach einem eintägigen Stopp weiter nach Tasmanien. In Tasmanien war Frühling und somit die Temperaturen sehr angenehm und der Ansturm der Touristen überschaubar.

Ich landete in Hobart und besuchte gleich zu Beginn meiner Reise das Bonorong Wildlife Sanctuary. Ein privater Zoo bzw. eine private Station, in der verletzte Tiere aufgenommen, gepflegt und wieder ausgesetzt werden. Für Tasmanische Teufel gibt es auch eine Zuchtstation. Bonorong kannte ich aus einer TV-Dokumentation. In Bonorang hat man die Chance, die oft nachtaktiven Tiere Tasmaniens zu sehen. In freier Natur muss man doch viel Glück haben, um diese Tiere zu sehen. Da mir der erste Besuch in Bonorong sehr gut gefallen hat, bin ich an meinem letzten Tag in Tasmanien noch einmal hingegangen.

Meine Fahrt durch Tasmanien startete ich im Süden und fuhr dann gegen den Uhrzeigersinn entlang der Küste mit Abstechern ins Landesinnere um die Insel. Ich besuchte verschiedene Nationalparks, Höhlen und entdeckte unzählige Traumstrände. Auf der Webseite der Nationalparks von Tasmanien werden 60 große kleine Wanderungen aufgelistet. Diese Wanderungen dauern von 30 Minuten bis zu einem Tag und waren für mich ideal, um Tasmanien zu erkunden. Für den Besuch eines Nationalparks zahlt man in Tasmanien Eintritt. Ab dem Besuch von zwei Nationalpark lohnt sich schon der National Park Pass.

Die Flora und Fauna Tasmaniens unterscheidet sich schon sehr von unserer. Alles was einem bekannt vorkommt, wurde während der Besiedlung eingeführt. Ich habe einen blühenden Kastanienbaum gesehen, der kam mir nach 4 Wochen Tasmanien exotisch vor.

Zu meiner großen Freude konnte ich mehrmals kleine blaue Pinguine sehen. Entlang der gesamten Küste kommen diese Pinguine nach Einbruch der Dunkelheit im Frühjahr an Land. Sie haben tagsüber gefischt und kommen in ihre Bruthöhlen, um den Partner und später in der Saison auch die Jungen zu versorgen.

Erstaunt war ich, dass ich Schlangen gesehen habe. Das war etwas unentspannt beim Wandern ab dem Moment wo klar war, dass es drei Schlangenarten auf Tasmanien gibt und alle drei giftig sind. Es ist aber alles gut gegangen, alle Schlangen fühlten sich nicht bedroht und sind schnell in eine andere Richtung verschwunden nach unserer Begegnung.

Wunderbar war, dass ich Schnabeltiere gesehen habe. Schnabeltiere und der Ameisenigel sind die einzigen Säugetiere, die Eier legen. Als die ersten Schnabeltiere ausgestopft nach Europa kamen, dachte man, dass der Präparator sich einen Scherz erlaubt hat. Man konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es ein Säugetier mit Entenschnabel und Biberschwanz gibt. Im Plathypus House in Beauty Point kann man im Rahmen einer Führung mehrere Schnabeltiere sehen. In freier Natur sind sie gar nicht so selten, aber man braucht Geduld. Am Abend sieht man oft Menschen ganz ruhig an Flüssen und Bächen entlanggehen oder wie erstarrt stehend. Alle hoffen auf eine Schnabeltier-Sichtung. Auch ich habe des öfteren mein Glück am Morgen, am Abend und auch tagsüber versucht. Immer ohne Erfolg, außer am letzten Abend vor der Rückkehr in die Stadt Hobart. In Westerway in der Nähe des ehemaligen Cafes „The Possum Shed“ sah ich ein Schnabeltier und konnte es etwas 10 Minuten beobachten. Was für eine Freude.

Viele Reisende verbringen nur zwei Wochen auf Tasmanien. Um eine Grundidee von Tasmaniens Landschaft zu bekommen, reicht dies vermutlich. Ich empfehle, länger auf der Insel zu verweilen, wenn es möglich ist.

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