Mexiko-Stadt Tag 1

Der Flug von Havanna nach Mexiko dauerte drei Stunden. Es gab einen genialen Anflug über diese riesige Stadt, der Flughafen ist nämlich mitten in Mexiko-Stadt. Die Einreise nach Mexiko war dann vollkommen problemlos. Ich war überrascht von dem Flughafen, groß, modern, zwei Terminals, die mit einer Bahn verbunden sind. Schon im Reiseführer stand, dass man nur autorisierte Taxis benutzen sollte und im Flughafen wurde dies auch überall empfohlen. Also ging ich zum Stand von sitio300 und kaufte eine Fahrt zum Zocálo (Hauptplatz in der Stadt), da das Mexico City Hostel direkt neben dem Zocálo ist. Bei sitio300 ist der Preis fest und abhängig davon, wie viele Zonen man durchfährt. Der Taxifahrer wusste nach kurzem Gespräch, wohin ich möchte und fuhr los. Kurz vorm Ziel ging es nicht mehr weiter, die Strasse war mit Bussen und Menschen blockiert. Der Taxifahrer beschrieb mir, wie ich zum Hostel kommen würde. Na da war mir kurz sehr mulmig. War ich wirklich da, wohin ich wollte? Setze er mich nicht irgendwo in dem Pampa ab? Und ich sollte mit dem ganzen Gepäck auch noch durch all die Menschen laufen, die die Weiterfahrt verhinderten. Na gut, da musste ich wohl durch. Ich checkte auf einer Karte die Straßennamen und ja ich war richtig und der Weg zum Hostel war nicht weit. Es war am Ende alles problemlos… Es gibt einfach zu viele schlechte Geschichten über die Sicherheit in Mexiko…. Das Hostel ist super, neu und interessant gebaut. Ich habe ein Bett im Vierbettzimmer, in dem ich aktuell aber allein bin.

Beim Frühstück heute morgen waren wir vier Deutsche. Die üblichen Fragen, was machst Du, woher kommst Du, wie lange etc.. Ich wollte eigentlich heute die nähere Umgebung vom Hostel also die Altstadt erkunden, aber eine Deutsche wollte zum Archäologischen Museum und es war ihr letzter Tag in Mexiko. Lt. Freunden von mir soll das Archäologische Museum sehr gut sein und man kann dort auch mehrere Tage verbringen. Na gut, warum nicht heute schon in dieses Museum gehen. Gesagt getan.

Wir benutzten die Metro, die kostet nur 3 Mexikanische Peso pro Fahrt egal wie weit. Dies sind 0,17 €! Wir fuhren von der Station Allende die blaue Linie bis zur Station Tacuba und dann stiegen wir um in die orangefarbene Linie und fuhren bis Auditorio. In den Zügen sah ich, dass jeder Station ein Bild zugeordnet ist. Ich denke, dass ist für Menschen gemacht, die nicht lesen können. Wir sind also von der Station mit dem “nicht klar erkennbaren” Bild bis zur Station “drei Blumen” gefahren und dann weiter bis zur Station “Konzertsaal”. Auch alle anderen Beschilderungen in der Metro sind mit Bildern unterstützt.

Vorm Anthropologischen Museum wurden wir von einigen Studenten abgefangen, die uns auf Englisch Fragen stellen wollten und dies mit ihren Handys aufzeichneten, dies war Teil ihres Englisch-Unterrichts. Von ihnen erfuhren wir auch, was auf dem Zocálo gerade passiert. Die Lehrer der staatlichen Schulen streiken und campen u.a. auf dem Zocálo. Der gesamte Zocálo ist voller Zelte. Es ist unvorstellbar, da der Zocálo in Mexiko-Stadt einer der größten Plätze der Welt ist. Was ist der Grund für den Streik? Scheinbar kann in den staatlichen Schulen aktuell jeder Lehrer werden ohne einen Abschluss. Man will wohl jetzt einführen, dass man einen Abschluss als Lehrer nachweisen muss und dagegen wird landesweit protestiert. Lt. den Studenten findet derzeit auch kein Unterricht statt. Der Protest geht wohl schon länger, aber erst seit einer Woche ist der Zocálo in Beschlag genommen.

Das Anthropologische Museum war gigantisch. Umfangreich, sehr gut aufbereitet und nicht an einem Tag zu schaffen. Wir sind bis zur Gründung von Mexiko-Stadt gekommen und dann waren wir nicht mehr aufnahmefähig. D.h. es war eigentlich bisher nur die Geschichte des Hochplateaus auf dem sich heute Mexiko-Stadt befindet. Ich werde also in drei oder vier Tagen noch einmal hingehen. Gut war der Besuch auf jeden Fall für den Einstieg in Mexiko.

In Mexiko-Stadt hat es ca. 22/23 Grad. Nach Kuba ist dies für mich sehr angenehm. Es ist für mich immer noch T-Shirt-Wetter. Für die meisten Mexikaner nicht. Ich sah heute Winterstiefel, Pullover, Anoraks. Auffällig nach der grellen und bunten Kleidung der Kubaner ist, dass die Mexikaner sich deutlich dunkler kleiden. Außerdem scheint es hier regelmäßig am Nachmittag zu regnen. Jedenfalls bin ich heute schon mal richtig nass geworden, ab morgen habe ich dann den Regenschirm dabei.

Das Hostel hat Internet inkl. Wifi, deshalb Hasta mañana! Birgit