Von Luang Prabang nach Vientiane

Nach einem europäischen Frühstück mit Müsli, Früchten und Joghurt war es Zeit, den Rucksack für die Rückreise nach Hause zu packen. Ich hatte gestern den 13:05-Flug mit Lao Airlines von Luang Prabang nach Vientiane gebucht. 11:00 sollte ich abgeholt und zum Flughafen gebracht werden. In der Reiseagentur, in der ich den Flug gebucht hatte, gab man mir gestern eine Telefonnummer für den Fall, dass mich keiner zum Abholen kommt. Es war 11:10 und ich benutzte die Telefonnummer. Dies war gut so, der Fahrer wartete scheinbar in einem anderen Gästehaus mit gleichem Namen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Geschichte glauben kann, aber egal 11:25 ging es zum Flughafen. Durch die ganzen Mopeds, Motorräder und Schulkinder ist in Laos meistens ein schnelles Fahren nicht möglich. Also schlichen wir zum Flughafen. Ich checkte ein und der Abflug war pünktlich 13:05. Kaum in der Luft bekam jeder Passagier eine kleine Wasserflasche und Chips in die Hand gedrückt und dann begann auch schon der Landeanflug. Ich weiß nicht, ob wir 30 Minuten in der Lust waren, ich glaube nicht. Ich muss sagen, dass dies doch angenehmer war, als 10 Stunden mit dem Bus die kurvige Straße zu fahren, die ich ja auch schon kenne. Wir kamen am nationalen Terminal des Flughafens an. Ich nahm meinen Rucksack und ging zum internationalen Terminal in der Hoffnung, dass ich meinen Rucksack dort für die sechs Stunden bis zum nächsten Einchecken lassen kann. Leider war dies nicht möglich. Also nahm ich ein Taxi und ließ mich in das Stadtzentrum fahren und ging direkt in ein kleines Restaurant, um Kaffee zu trinken, das unverschämt gut schmeckende Croissant mit Mandeln zu genießen und Zeitung zu lesen.

In der Vientiane Times von gestern stand doch einiges Interessantes. Es wurden vier Elefanten, drei Weibchen und ein Männchen, aus der Sayabouri-Provinz dem Tokioer Zoo geschenkt. Das Ziel ist, dass die Elefanten dort Nachwuchs zeugen. Sie werden nach Tokio gebracht, da es hier in Laos zu wenig Möglichkeiten dafür gibt. Die Zahlen sind alarmierender als ich dachte. 1975 gab es 900 domestizierte Elefanten, also damals war Laos schon nicht mehr das Land der tausend Elefanten. 2008 waren es 700 und heute sind es nur noch 500 Elefanten. Ein weiterer Artikel berichtete über den vermutlichen Drogentod von drei jungen Männer aus Großbritannien und Australien in Vientiane. Der neue deutsche Botschafter, Michael Grau hat seine Akreditierung beim laotischen Präsidenten abgegeben. Eine Seite in der Vientiane Times ist täglich einem anderen Thema gewidmet und Leute auf der Straße werden nach ihrer Meinung dazu befragt. Gestern hieß das Thema „Ist es notwendig für die Nation, dass so viele ausländische Arbeiter rekrutiert werden?“ Es kommen wohl viele Arbeiter aus China und Vietnam nach Laos. Sie werden als sehr fleißig, schnell und korrekt arbeitend beschrieben und geschätzt. Die laotischen Arbeiter werden eher als faul beschrieben. Sie würden auch nicht jede Arbeit annehmen. Andererseits wird beklagt, dass eigentlich alle Verkäufer z.B. auf dem Markt Talat Sao hier in Vientiane aus Vietnam und China sind. Sie haben die einheimischen Verkäufer verdrängt, diese können wohl nicht zu den Preisen ihrer Waren anbieten, wie die Chinesen und Vietnamesen es tun. Häufig ziehen sich die Laoten aus einem Bereich sofort zurück, wenn Chinesen oder Vietnamesen dort ihre Geschäfte beginnen, da sie sich dem Wettbewerb mit diesen nicht gewachsen fühlen. Ein 44-jährigem Wasserbüffel-Dieb wurde inhaftiert. Er hat zwei Wasserbüffel gestohlen, sich dann einen Pickup gemietet und die Wasserbüffel für 18 Millionen Kip also für 1800 Euro an ein Schlachthaus verkauft. Die Polizei konnte die Wasserbüffel vorm Schlachtermesser retten und ihrem Besitzer zurückgeben.

Die Zeit vergeht langsam. Es sind noch zwei Stunden bis zum Einchecken…

Bis bald Birgit