Heute Morgen bin ich wieder über den Morgenmarkt geschlendert. Der Markt überrascht mich schon. Es scheint als würde er jeden Tag gleich aussehen, aber so ist es nicht. Heute habe ich zum ersten Mal gesehen, dass Eichhörnchen verkauft werden. Diese waren schon tot, aber es wurden auch kleine Hamster bzw. Meerschwein ähnliche Tierchen verkauft. Diese lebten noch, aber waren vermutlich auch zum Essen gedacht. Vermutlich ist es mit ihnen ähnlich wie mit den Meerschweinchen, die in Peru und Ecuador verkauft werden, sie müssen direkt vorm Essen geschlachtet werden, weil sie nur frisch geschlachtet schmecken.
9:00 ging mein Bus nach Sayaboury. Die Fahrt dauerte nur 2,5 Stunden. Sie war aber kurze Zeit etwas unangenehm, da die Musik aus den Lautsprechern laut, grell und kreischend war. Irgendwann war die Musik zu Ende und es gab entweder keine weitere CD mehr oder keiner verspürte die Lust diese CD noch einmal zu hören oder das Gerät war kaputt. Mir war es mehr als recht. In Sayaboury traf ich ein älteres Paar aus Kalifornien und ein junges Paar aus Australien. Zusammen wurden wir vom Elephant Conservation Center abgeholt. Mit einem Tuk Tuk ging es etwas außerhalb von Sayaboury zu einem künstlichen See, der lt. den Erklärungen des Guides von der Regierung zu einem Naherholungsgebiet entwickelt wird. In einem schwimmenden Restaurant waren auch einige Einheimische auf Sonntagsausflug. Und wie üblich wurde nicht mit Ruhe diese wunderschöne Natur genossen, sondern mit lauter Musik. Wir aßen dort eine Kleinigkeit zum Mittag und fuhren dann mit dem Boot über den See zum Elephant Conservation Center (ECC).
Das ECC liegt auf einem kleinen Hügel oberhalb des Sees. Es wurde vor drei Jahren gegründet, um Elefanten ein besseres bzw. ein artgerechteres Leben zu bieten und um den Fortbestand der Elefanten zu sichern. Derzeit gibt es sieben Elefanten hier. Die geringe Zahl hat mich überrascht, aber Elefanten sind teuer. Sie kosten zwischen 30.000 und 40.000 USD. Hier werden sie korrekt gefüttert, übernachten im Wald, in dem sie zwar angekettet sind, aber die Ketten sind 30m lang und nicht nur 1m Meter, wie wohl an anderen Orten. Es gibt hier ein kleines Museum mit Informationen über die Elefanten sowie das einzige Hospital für Elefanten in Laos. Die Touristen übernachten in einfachen Hütten mit Gemeinschaftswaschräumen.
Nach unserer Ankunft wurde uns zuerst alles über die Gründungsgeschiche vom ECC und von Asia Elephant erzählt, dann gingen wir kurz ins Museum und später wurden uns vier Elefanten mit Namen, Charakter und ihrem Mahout vorgestellt. Die asiatischen Elefanten sind viel kleiner als die afrikanischen, aber als ich dann oben, hinter dem Kopf, auf dem Elefant saß, kam mir dieser trotzdem riesig vor. Ich hatte wieder einmal richtig Respekt vor der Höhe. Ich konnte mich nirgends festhalten, außer an den 4cm langen Haaren des Elefanten. Ich ziehe es wirklich vor, neben den Elefanten zu stehen, sie zu streicheln, sie zu fotografieren. Aber toll war es trotzdem. Nach dem kurzen Ritt fütterten wir sie mit Bananen. Ich fragte mich doch wirklich, ob ich die Bananen schälen sollte, aber der Elefant nahm mir die Entscheidung schnell ab und aß sie einfach mit Schale. Danach ging es zum Baden in den See. Die Elefanten hatten eine Freude dabei, sie trompeteten fröhlich. Ein Mahout wusch sie und schaffte es, stehend auf dem Elefantenrücken, nicht nass zu werden.
Im ECC kann man auch freiwillige Arbeit leisten. Dafür kauft man sich ein für 6 bis 7 Tage. Die Mädels waren heute mit Malerarbeiten beschäftigt.
Es war dann schon nach 16:00 und es war Zeit die Elefanten in den Wald zu ihrem Übernachtungsplatz zu bringen. Heute liefen wir hinter den Elefanten, morgen werden wir sie vom Wald abholen und auf ihnen reiten. Ich weiß nicht, ob ich dies wirklich möchte.
Zum Abendessen trafen sich alle Gäste, ihre Guides und die Freiwilligen in dem kleinen Restaurant. Es gab gute laotische Küche. Ich war 8:00 todmüde und ging in meine Hütte zum Schlafen. Ich bin gespannt auf den morgigen Tag.
Bis morgen Birgit