Ich wachte 6:10 auf und blickte von meinem Bett aus über den Mekong direkt in die Sonne, welche vor einigen Minuten aufgegangen war. Wunderschön.
Nach dem Frühstück nahmen wir, die zwei deutschen Frauen und ich, ein Tuk Tuk zum Wat Phu Champasak. Zugegebenermaßen wusste ich nicht sehr viel, was mich dort erwarten würde und wie grandiös es sein würde. Ich wusste, dass dies ein Bergheiligtum ist, welches im 8./9. Jahrhundert existierte. Es war früher hinduistisch und wurde dann zu einem buddhistischen Heiligtum der Khmer. Wat Phu Champasak liegt ca. 5km westlich vom Mekong. Am Mekong gab es in früheren Zeiten eine alte Stadt, deren Umrisse von ca. 1,6x2km, man heute nur noch aus der Luft sieht. Von dieser Stadt gab es eine gerade Straße zum Bergheiligtum. Das Bergheiligtum bzw. dann das Wat Phu Champasak liegt auf drei Ebenen. Zuerst passiert man zwei künstliche Wasserbecken, dann erreicht man über eine Allee mit Säulen zwei „Paläste“, die aber wohl nie Paläste waren, aber wegen Form und Größe Paläste genannt werden. Von dort erreicht man über Treppen die zweite und dritte Ebene des Heiligtum. Ganz oben ist ein kleiner Tempel, ein Fußabdruck Buddhas, Elefanten-Bilder sowie eine Höhle mit heiligem Wasser. Die „Paläste“ und der Tempel sind mit wunderschönen Steinmetzarbeiten verziert. Und hier sieht man ganz klar die Parallelen zu Angkor War in Kambodscha. Wat Phu Champasak gilt als Vorbild für die Tempel in Angkor Wat. Es war zwar schon früh, wir kamen 9:00 am Wat an, sehr warm, aber wir verbrachten fast drei Stunden am Wat Phu Champasak und genossen den Ort.
Am Wat Phu Champasak traf ich unglaublicherweise vier Deutsche, die mit einer World-Insight Reise durch Laos fahren, mit denen ich vor zwei Jahren gemeinsam in Kuba war. Ich wusste, dass sie in Laos seit 5./6.11. sind, aber ich wusste nicht den genauen Reiseverlauf ihrer Tour. Und heute Morgen sah ich sie und bin aus dem Golfwagen, der die Besucher zum Wat Phu fährt, gestürmt. Da sie nicht wussten, dass ich hier bin, haben sie vermutlich erst einmal ganz schön gestutzt, was denn da für eine Verrückte auf sie zugelaufen kommt. Ich fand es auf jeden Fall großartig sie getroffen zu haben. Später haben wir noch ein Erinnerungsfoto gemacht.
Unser Tuk Tuk Fahrer holte uns nach drei Stunden wieder ab und wir fuhren zurück nach Champasak. Wir wollten eine Kleinigkeit zum Mittagessen essen und sind dann dummerweise viel zu früh aus dem Tuk Tuk gestiegen und musste in der prallen Mittagshitze eine große Strecke laufen. Denn Champasak ist ein Ort aus vielen kleinen Gemeinden und zieht sich ewig entlang einer Straße. Champasak war der Sitz der Könige bis ins 20.Jahrhundert gewesen. Dies waren aber nicht die gleichen Könige, die auch ihren Sitz in Luang Prabang/Vientiane hatten. Luang Prabang/Vientiane und Champasak waren die Königssitze verschiedener Königreiche, weil 1713 wegen Thronstreitigkeiten in Vientiane einer der Streitenden sein eigenes Königreich Nakhon Champasak mit Sitz in Champasak gründete.
Nach dem Essen und völlig verschwitzt erreichten wir unser Gästehaus und ich genoss die Dusche. Auf der Terrasse saßen wir oberhalb des Mekongs den ganzen späten Nachmittag und den Abend. Es gesellte sich eine weitere Deutsche zu uns, die ich ebenfalls gestern auf der Fahrt nach Champasak kennengelernt hatte. Wir hatten einen schönen Abend miteinander.
Bis morgen Birgit