Ich hatte bei meinem ersten Aufenthalt in Luang Prabang, das Angebot einer Kochschule gesehen und dachte, dass dies doch eine sehr gute Idee sein könnte. Wie ich es ja vorgestern schon geschrieben habe, hatte ich für gestern dann auch den Kochkurs gebucht. Ich war am Abend mehr als gesättigt. Das Essen war sehr köstlich, aber ich werde der Reihe nach berichten.
Ich bin wieder früh wach gewesen und war gestern Morgen in einem kleinen Café ein Frühstück essen. Die Betreiberin der Kochschule, eine ältere englische Dame, sagte vorgestern zu mir, ich sollte ein kleines Frühstück essen, welches bis kurz nach 12:00 reicht und ab dann gäbe es nur noch Essen, Essen und nochmals Essen. Der Kochkurs sollte 10:00 beginnen, da hatte ich davor noch genug Zeit die morgendlich Ruhe und die seltenen morgendlichen Sonnenstrahlen zu nutzen. Ich ließ mich durch die Nordspitze der Halbinsel, die durch die Flüsse Mekong und Nam Kha geformt wird und auf der die Altstadt von Luang Prabang liegt, treiben. Hier gibt es viele kleine Gassen, Klöster und es ist so wunderschön ruhig.
10:00 ging es zum Kochkurs. Drei Australier, drei Franzosen, zwei Schweizer und zwei Deutsche waren die Teilnehmer. Zuerst fuhren wir auf den Markt. Die englische Dame hatte gesagt, dass es früher einen großen Markt in Luang Prabang gab und dass aber nun die Chinesen immer mehr die Laoten vertreiben von den Märkten und dass nun verteilt im Ortsgebiet mehrere kleinere laotische Märkte entstanden sind. Ehrlich gesagt, sehe ich den Menschen nicht unbedingt an, ob es Laoten oder Chinesen sind. Man sieht es aber an den chinesischen Schriftzeichen und häufig auch an den roten Stofflaternen, dass ein Laden einem Chinesen gehört. Vermutlich meint die englische Dame aber auch, dass man auf diesen Märkte eher die chinesischen Billigprodukte kaufen kann. Wir fuhren zum Phou Si Markt. Einer der Köche zeigte uns alles Möglichen wie Gemüse, bei dem es Hunderte von Salatarten zu geben scheint, Fleisch (z.B. geschnittene Wasserbüffelhaut, die es frisch, getrocknet oder frittiert gibt) oder Reissorten in Weiß, Blau oder Rot. Der Reis ist hier in Laos meistens der Klebereise, was eine eigene Reissorte ist. Der Schweizer meinte, den kann man bei uns auch kaufen. Dies mal als Info für die Köche unter Euch, ich selbst bin von dem Klebereis nicht so begeistert. Die Fische, die man auf dem Markt kaufen kann und von denen ich gedacht hätte, dass sie alle frisch aus dem Mekong gefangen sind, was vielleicht etwas naiv war, aber wenn der Mekong direkt vor der Haustür ist, nahm ich nicht an, dass die Fische auf den Märkten alle aus Fischfarmen sind.
Vom Markt zurück fingen wir an mit dem Kochen. Ich habe übrigens alle Rezepte, aber nicht in elektronischer Form sondern auf Papier. Bei Interesse meldet Euch einfach. Zuerst wurde uns gezeigt wie der Luang Prabang Salat zubereitet wird. So einen Salat hatte ich schon gegessen und der war echt lecker. Nachdem uns ein weiteres Gericht gezeigt wurde, kochten wir beide Gerichte nach und dies war unser Mittagessen. Zusammen aßen wir unsere selbstgekochten Gerichte. Zum Kochen teilten sich immer zwei Personen eine Arbeitsstation. Ich kochte mit einer älteren Australierin zusammen, die sehr nett und interessant war. Da Ihr Mann in Asien geschäftlich tätig war, lebte sie schon in Indien, Malaysia und China. Wir verstanden uns gut, aber zwei Mal ist ihr doch echt ein Missgeschick passiert. Einmal rutschte ihr aus dem Salzstreuer viel zu viel Salz. Das Essen war nicht mehr zu retten. Und dann waren wir wohl so im Plaudern drin, dass sie statt die Auberginen den Auberginenabfall in den Wok gab. Dies konnten wir aber retten. Nach der ersten Runden urden uns sechs oder sieben weitere Gerichte demonstriert und dies war zu viel und zu schnell. Hier hatte dann irgendwie jeder abgeschaltet und folgte nicht mehr. Für mich zog ich aus der Demonstration aber, dass die laotische Küche nicht technisch anspruchsvoll ist, sondern alles sehr schnell und einfach kochbar ist. Danach konnten wir drei der gezeigten Gerichte zum Selbstkochen wählen. Wir probierten also alle Gericht und trafen die Wahl fürs Selbstkochen. Die Australierin und ich wählten nur zwei Gerichte, denn dies würde ja unser sehr frühes Abendessen sein und wir hatten eigentlich noch gar keinen Hunger. Alles klappte gut bis auf die beiden schon erwähnten Missgeschicke. Es war ja auch wirklich nicht schwierig und wir bekamen sogar alle Gemüse schon geputzt zum Kochen gereicht.
Habe ich etwas gelernt? Ich hoffe doch. Also die Laoten würzen alles mit Salz, Pfeffer, Zucker und Chilli. Es gibt einige Gemüse von denen hatte ich noch nie gehört. Im Kochbuch ist glücklicherweise beschrieben, wie man diese gegebenenfalls ersetzen kann, wenn man diese Gemüse bei uns nicht kaufen kann. Die Gerichte sind einfach zu kochen, aber dies hatte ich ja schon erwähnt.
Ja gut gesättigt endete der Kochkurs gegen 16:30. Ich bin dann erst einmal gemütlich einen Kaffee trinken gegangen und weiß jetzt auch, was Kaffee nach laotischer Art ist. Ein Glas gefüllt mit gesüßter Milch und starkem Kaffee, serviert wird dies ungerührt und ungeschüttelt, so dass man unten die weiße gesüßte Milch und oben den dunklen brauen oder fast schwarzen Kaffee hat. An der Dicke der Schicht mit der gesüßten Milch sieht man dann auch gleich, was einem bzgl. dem Grad der Süße erwartet. Meisten recht süß.
20:00 sollte mein Nachtbus nach Vientiane fahren und 19:00 sollte ich da sein. Ich fuhr recht früh zum Busbahnhof und beobachtete dort noch die Menschen. Ich hatte dann aus mir unklaren Gründen ein Ticket für den 19:30 Bus und mein reservierter Platz wurde geändert. Da musste ich natürlich nachfragen. Dass mit der Uhrzeit ließ sich nicht klären, aber die Änderung des Platzes war schnell einsichtig für mich. Ich bin mit dem VIP-Bus gefahren, dort gibt es Doppelbetten (!). Bei meiner ursprünglich Sitz-, die dann eigentlich eine Bettreservierung war, hätte ich das Doppelbett mit einem Mann geteilt. Dies wurde geändert, dass ich es mit einer Frau teilte. Und tatsächlich in dem Bus gab es keinen Sitz, aber rechts und links jeweils Doppelbetten übereinander. Es war alles recht eng und Platzangst wäre in diesem Bus nicht gut gewesen. Ja und das Doppelbett war natürlich nicht breit und die Länge war für kleine Laoten und nicht für große Deutsche. Und ungeschickterweise hatte meine Bettnachbarin auch noch eine kleine Tochter bei sich, die war zwar süß aber die sollte auch noch mit in unserem Bett schlafen. Ich ahnte schon, dass ich wenig Schlaf erhalten würde, da es eng sein würde, ich mit meinen Füßen nicht wusste wohin und dass ich immer wieder die Füße der Kleinen spüren würde. So war es dann auch. Ich döste aber doch ab und an ein und die Fahrt verging auch erstaunlich schnell und um 5:00 waren wir in Vientiane. Mit dem Tuk Tuk fuhren wieder alle Touristen aus dem Bus zusammen in die Innenstadt. Die Sonne ging auf und es wird wohl ein warmer Tag werden, da keine Wolke am Himmel ist.
Jetzt ist es 8:00 ich trinke eine Kaffee und habe schon meine Fotos des letzten Tage auf Flickr gestellt, da hier im Haysoke Guesthouse das Internet recht schnell ist. Leider sind die Fotos der Gerichte aus der Kochschule nicht ganz scharf…
Bis morgen Birgit