Von Nong Khiaw nach Luang Prabang

Eigentlich wollte ich weiter mit dem Boot bis nach Luang Prabang auf dem Fluss Nam Ou fahren, aber mittlerweile gibt es zwei Wasserenergie-Projekte am Nam Ou, die mit Hilfe der Chinesen dort gebaut wurden. Auf die Frage, ob die Bootsfahrt noch möglich ist, hängt die Antwort ab, wen man fragt. Lt. dem Bootsticketoffice in Nong Khiaw gibt es 11:00 morgens ein Boot, wenn es 16 Interessierte gibt. Lt. anderen Personen gibt es keine Bootsfahrten mehr, weitere sagen, dass man mit dem Boot bis zum Dam fährt, dann irgendwie auf die andere Seite des Dams gelangt und dort mit einem anderen Boot weiterfährt. Über Nacht habe ich mich dann entschlossen, mit dem Bus nach Luang Prabang zufahren. Mit der Französin hatten wir gestern gesehen, dass 10:00 und 12:00 ein Bus fährt. Sie war schön gestern sicher, dass sie den Bus nach Luang Prabang nimmt und hatte heute Morgen schon ein Busticket. Zusammen gingen wir zum 10:00 Bus. Dies war ein Minivan und der war schon gestopft voll. Zu ihr sagte man, dass sie in den Bus steigen sollte, da sie dafür ein Ticket hätte und mich verwies man auf den nächsten Bus. Sie quetschte sich in den Minivan und ich zählte mal die Leute, die drin saßen. 17 Menschen waren es, Einheimische und Ausländer. 5 u.a. auf der Rückbank, drei Erwachsene und zwei Kinder. Ich kaufte das Ticket für den nächsten Bus, der, dies sagte man mir aber gleich, kein Bus und auch kein Minivan ist, sondern ein Tuk Tuk. Ich schaute vermutlich recht entgeistert und fragte, glaube ich, drei Mal nach „Ein Tuk Tuk?“. Die Fahrt von Nong Khiaw nach Luang Prabang dauert vier Stunden und ja es fuhr ein Tuk Tuk nach Luang Prabang. Tuk Tuk sind in Laos größer als in anderen asiatischen Länder. Es sind kleine Lastwagen und grob in der Größe eines Pickups. Auf der Ladefläche ist an jeder Seite zwei Bank mit einer Rückenlehne angebracht und die Ladefläche ist überdacht. Das Tuk Tuk sollte dann auch nicht 12:00 fahren, wie es am Ticketoffice stand, sondern schon 11:00. Jeder Tourist, der den Bus nach Luang Prabang nehmen wollte und erfuhr, dass es sich um ein Tuk Tuk handelt, schaute genauso ungläubig wie ich. Und so fuhr 11:00 tatsächlich ein Tuk Tuk mit 17 Leuten auf der Ladefläche, 3 in der Fahrerkabine plus dem Fahrer los. Es waren hauptsächlich Touristen, ein paar Einheimische und ein lebendes Huhn in einem Sack in dem Tuk Tuk. Die Fahrt war holprig, auch etwas kühl und nach vier Stunden war wieder einmal unklar, wie man noch sitzen sollte, aber die Fahrt war besser als erwartet. Ich hatte beschlossen, dass ich mir doch heute mal eine Massage gönnen sollte. Ganzkörpermassagen gibt es für 40.000 bis 60.000 Kip also ca. 4 bis 6 Euro.

Während der Fahrt regnete es ab und an und auch am Nachmittag und am Abend gab es ab und zu Regen in Luang Prabang. Da war ich dann doch ganz froh, denn dies wäre auf dem Boot vermutlich ganz schön nass geworden.

Heute war auch mein erfolgreicher Tag beim Feilschen. Ich feilsche ja eigentlich fast nie, aber heute war ich zwei Mal erfolgreich. Zuerst nach der Ankunft am nördlichen Busbahnhof von Luang Prabang. Wir Touristen wollten zusammen ein Tuk Tuk in den Ort nehmen. Einer meinte, dass er letztens 20.000 gezahlt hätte. Ich war mir sicher, dass ich bei der Ankunft aus Vientiane 10.000 gezahlt hatte. Wir fragten die Tuk Tuk-Fahrer nach dem Preis für uns alle. 20.000… nee… 15.000… wir wollten schon einschlagen, aber ich fragte eigentlich nur noch einmal, 8 Leute… Wieviel jeder?… Ok 10.000. Ein Mitreisender wollte schon mit mir weiterreisen, da er sich versprach mit mir Geld zu sparen. Mit dem Tuk Tuk ging es in die Ortsmitte und dort machte ich mich auf die Suche nach einem Gästehaus. In dem Hostel, in dem ich letztens übernachtet und ein Einzelzimmer hatte, wollte ich nicht übernachten, da es mit 130.000 Kip pro Nacht doch teurer war als ein Zimmer ein einem Gästehäuser. Ich fand ein Zimmer im Soutikone Guesthouse. Eigentlich gefiel es mir nicht wirklich, da es etwas altbacken ist und der Preis war mit 175.000 Kip viel zu hoch. Ich wollte wirklich gehen und dann war der Preis auf einmal 100.000 Kip. Na gut, dann habe ich es doch genommen. Für eine Nacht ist es definitiv ok. Zugeben muss ich, dass ich eigentlich nicht wirklich gefeilscht habe um den Preis den Zimmers.

Den Nachmittag musste ich zur Planung der Tage in Laos nutzen. In Deutschland hatte ich eine Liste aufgestellt, was ich in Laos alles sehen oder machen möchte. Zugegebenermaßen hatte ich diese nicht wirklich auf Machbarkeit geprüft. Jetzt weiß ich, wenn ich alle Punkte sehen oder machen möchte, könnte ich drei Monate in Laos bleiben. Ich habe aber nur 30 Tage und nun noch etwas mehr als zwei Wochen. Also musste und wollte ich heute entscheiden, was ich unbedingt sehen/machen will, und wie ich dies erreichen kann. Das Ganze hat mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht, aber jetzt ist alles klar und einiges ist schon gebucht, aber aus der Massage wurde dann heute doch nichts mehr. Morgen Kochkurs laotische Küche, dann Nachtbus nach Vientiane, um am 5.11. und 6.11. das That Luang-Festival mitzuerleben, das größte laotische buddhistische Festival mit Tausenden von Mönchen, dann Flug in den Süden nach Pakse, eine Woche Süden, zurück nach Vientiane, Nachtbus nach Phonsavan, Ebene der Tonkrüge, wieder nach Luang Prabang um dann zum Elephant Conservation Center nach Sainyabuli zu gehen, welches die nächsten Tage schon ausgebucht war, dann Vientiane und dann zurück nach Hause. Die klingt für mich jetzt auch recht stimmig und ich bin sehr zufrieden. Jetzt muss nur alles klappen, aber eigentlich habe ich da keine Bedenken.

Morgen werde ich an einem Kochkurs teilnehmen. Die Empfehlung war nur wenig zum Frühstück zu essen, aber so viel, dass es bis ca. 12:00 zu keinen Hungergefühlen kommt. Ab dann würde es nur noch Essen geben und dies den ganzen Nachmittag. Dies klingt doch sehr vielversprechend. Oder?

Bis morgen Birgit