Burgen und Schlösser und noch mehr Burgen und Schlösser.
Ich fuhr heute von Rüdesheim zuerst mit der Fähre auf die andere Rheinseite nach Bingen am Rhein. Auf dem Rheintal-Radweg fuhr ich linksrheinisch durch das Weltkulturerbe „Oberes Mittelrheintal“ bis nach Koblenz. Ich passierte Burgen und Schlösser in einer Vielzahl, wie man es vielleicht nicht erwarten würde. Es war ein schöner Tag und eine tolle Fahrt durch diese wunderschöne Gegend.
So wie in den letzten Tagen, begleitete mich blauer Himmel und Sonnenschein. Aber irgendjemand, der Wünsche erfüllen kann, hat meinen gestrigen Blog-Eintrag gelesen. Zum einen habe ich heute Nachmittag mehrere Schönwetterwolken gesehen, die mir zwar noch keinen Schatten spendeten, aber das hatte ich mir ja auch nicht gewünscht. Ich hatte mir ja nur ein paar Wolken gewünscht. Außerdem hatte ich mir gestern Rastplätze im Schatten gewünscht. Und es gab heute tatsächlich Rastplätze im Schatten. Ich mache ja alle 10 km einen Stopp entweder zum Trinken oder zum Essen, aber auf jeden Fall, um überhaupt eine Pause zu machen, denn in meiner Vorbereitung auf die Radtour hatte ich festgestellt, dass ich zu wenig Pausen mache. Heute kam also alle 10 km eine schöne schattige Stelle zum Rasten.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch einmal über andere Fahrradfahrer berichten. Ich war jetzt schon mehrmals überrascht, wie man so eine Radtour fahren kann.
Gestern traf ich zwei junge Männer, die mit einem (!) Fahrrad unterwegs waren. Das Fahrrad hatte einen Kasten zwischen dem Vorderrad und dem Lenker. In dem Kasten saß ein junger Mann und schien zu schlafen. Erst dachte ich, dass der junge Mann vielleicht eine Behinderung hat und dass ihm aber durch den Kasten eine Radtour möglich gemacht wird. Dann stoppten die zwei Männer vor mir. Der eine junge Mann stieg vom Rad und der andere junge Mann stieg aus dem Kasten. Sie machten eine Pinkelpause, tauschten die Plätze und fuhren weiter. Jetzt vermute ich, dass sie irgendeine Strecke schnellstmöglich fahren wollen. Während der eine fährt, schläft der andere, so brauchen sie nie eine Übernachtung.
Heute traf ich einen sehr rüstigen Rentner vom Bodensee. Er erzählte mir, dass er und seine Frau entlang des Rheins fahren. Sie fährt auf dem Fahrrad und er steuert sozusagen das Begleitfahrzeug. Sie übernachten mit ihrem Wohnmobil auf Campingplätzen. Morgens steigt sie aufs Fahrrad und er fährt mit dem Wohnmobil los. Sie treffen sich am nächsten Campingplatz wieder. Er sah mit seinen fast 80 Jahren wirklich sehr rüstig aus, aber die Fahrradtouren wollte er in der Länge nicht mitmachen. Ich nahm dann an, dass er eine junge Frau hat. Hätte ja sein können. Dann erwähnte er, dass seine Frau 72 ist und mal einfach 70, 80 oder 90 km mit dem Fahrrad zurückgelegt. Hut ab!
Am Nachmittag kam ich in Koblenz an. Kurz vorm Ortseingang aus Richtung Süden gibt es einen Getränkehersteller. Er heißt „Rhenser“. Vor dem Firmengebäude gibt es zwei Brunnen: einen zum Anschauen (kein Trinkwasser) und einen mit Mineralwasser, also das Wasser, welches „Rhenser“ auch in Flaschen verkauft. Sehr gute Idee! Es gab etwas Andrang beim Befüllen der Wasserflaschen.
An den Rheinterrassen waren natürlich auch in Koblenz viele Leute. Viele gingen zum Deutschen Eck.
In Rüdesheim und auch von Assmannshausen gibt es eine Seilbahn zum Niederwalddenkmal. Hier in Koblenz gibt es eine Seilbahn auf die andere Rheinseite zur Festung Ehrenbreitstein.
Nach der Ankunft im Hotel, ich bin wieder in einem kleinen Altstadthotel, erkundete ich die Altstadt zu Fuß.