Heute war ein reiner Radfahrtag.
In Koblenz habe ich heute Morgen einen Abstecher zum Deutschen Eck gemacht, an dem erwartungsgemäß viel weniger Leute als gestern waren. Gestern Abend verdeckten Schleierwolken die Sonne, aber heute Morgen war wieder blauer Himmel und Sonnenschein. Ich fuhr in Koblenz mit dem Ziel Bonn los. Als ich in Bonn war, hatte ich keine Lust auf eine Stadt, aber war noch fit zum Weiterfahren. Also fuhr ich weiter bis Rheinkilometer 681. Das war also heute ein richtiger, fast reiner Radfahrtag.
Die Landschaft war heute erwartungsgemäß nicht so spektakulär wie gestern. Ich muss auf dem Radweg nun immer wieder Industriegebiete oder Hafenanlagen umfahren. Der Radweg führt nicht immer am Rhein entlang. An einer Stelle waren mehrere Verkehrswege parallel und übereinander: der Fußweg am Rhein, etwas oberhalb eine kleine Straße, wiederum etwas oberhalb die Bahnschienen, daneben der Radweg und da drüber eine größere Straße. Man könnte von optimaler Nutzung der Hanglage sprechen.
Und da fällt mir eine Geschichte von gestern ein. Ich sah gestern entlang des Radwegs, der auch parallel zur Straße und zu den Bahngleisen führte, insgesamt vier Männer mit aufgebauten Kameras. Die Stative waren teilweise 3 bis 4 m hoch. Die Männer hatten auch nicht nur eine Kamera aufgebaut, sondern oft zwei. Ich konnte es mir nicht erklären. Also hielt ich an und sagte dem jungen Mann (Nr. 4), dass ich neugierig sei und fragte, was er denn da mache. Zuerst meinte er, ob ich ihn auf Englisch ansprechen müsste. Also wiederholte ich mein Gesagtes auf Englisch und bekam eine einfache Antwort: in etwa 5 Minuten würde ein ganz besonderer Zug vorbeikommen. Ich hatte Train-Spotter gesichtet. Offensichtlich sind die Züge so toll auf der Rheintal-Strecke, dass die Train-Spotter auch aus dem Ausland kommen, um diese Züge zu fotografieren. Ich habe danach natürlich immer auf die Lokomotiven geschaut und habe aber nichts Besonderes erkannt, aber das mag meiner Unwissenheit bezüglich Lokomotiven geschuldet sein.
Heute habe ich auch endlich einen Myriameterstein gesichtet und fotografieren können. Bei der Vorbereitung auf diese Tour, bin ich in Google Maps auf diese Steine gestoßen. Am Ende meiner heutigen Tour bin ich an „Myriameterstein 51 LI“ vorbeigekommen. Was ist ein Myriameterstein und was bedeutet „51 LI“? Also „LI“ bedeutet „linksrheinisch“ und 51 bedeutet, dass der Stein 51 x 10.000 m = 510 km von Basel entfernt steht. Mit dem Ausbau des Rheins im 19. Jahrhundert wurden diese Steine alle 10 Kilometer aufgestellt. Weitere Infos dazu haben schon andere Leute zusammengestellt. Hier 2 Links: https://www.deutsche-leuchtfeuer.de/binnen/rhein/rheinkilometer/myriameterstein-51.html und https://de.wikipedia.org/wiki/Myriameterstein