Wie schon im letzten Blogeintrag geschrieben, habe ich eine Mekong-Fahrt bei Shompoo Cruise gebucht, die mich in zwei Tagen von Luang Prabang nach Huay Cai bringen sollte. Ich wurde am Dienstag Morgen 6:30 in meinem Hostel abgeholt und zum Bootssteg an den Mekong gebracht. Zusammen mit vier weiteren Deutschen, zwei Schweizern und sechs Polen und ihrem Guide bestieg ich das Schiff, welches 7:00 Luang Prabang verließ. Das Schiff ist für 40 Personen ausgelegt. Es hat einen kleinen Bereich mit vier Liegen zum Relaxen, einen Sitzbereich für 40 Personen und einen Barbereich. Anschließend sind die Toiletten und die privaten Räume der Schiffseigentümer sowie die Küche. Die Familien wohnen auf den Booten und bieten ihr Boot für die Fahrten auf dem Fluss an. Die normalen Boote sind mit Bussitzen bestuhlt und auf denen können weit mehr als 40 Personen transportiert werden. Unser Boot war schon etwas comfortabler und schöner ausgestattet. Wir waren also 13 und heute sogar nur noch 11 Gäste auf diesem Boot und dies war sehr geschickt, da wir so sehr viel Platz hatten. Mit 40 Personen könnte ich mir vorstellen, dass es nicht ganz so entspannend ist.
An beiden Morgen hingen die Wolken tief über dem Mekong und es war morgens recht frisch auf dem Boot. Nach und nach schaffte die Sonne, die Wolken beiseite und blauer Himmel und Sonnenschein begleitete uns.
Unser erster und einziger Stopp am ersten Tag war bei den Pak Ou Höhlen. Ich sah sie mir noch einmal an und war froh, dass ich zwei Tage vorher schon einmal dort war, denn wir hatten gestern nur Zeit für die untere Höhle. Die obere Höhle wurde nicht besucht. Schön war, dass wir recht früh in der Höhle waren und wir somit die einzigen Besucher dort waren.
Wir fuhren den gestrigen Tag bis Pak Beng und erreichten dieses ca. 17:00, d.h. wir waren etwas mehr als 10 Stunden unterwegs und legten wohl ungefähr 180km zurück. Ich hatte ein Zimmer in der Mekong Riverside Lodge reserviert. Diese Lodge liegt direkt oberhalb der Bootsanlegestelle und alle Zimmer haben einen Blick auf den Mekong. Die Häuser sind aus traditionellen Materialien gefertigt, sind auf Pfählen gebaut und so habe ich in einer aus Bambus gefertigten Hütte geschlafen. Durch die kleinen Ritzen der Bambusmatten drang das Licht der Lampen von draußen in mein Zimmer und es wirkte als würde ich direkt unter dem Sternenhimmel schlafen. Die anderen Mitreisenden waren in anderen Hotel bzw. Gästehäuser untergebracht. Bevor es dunkel wurde, habe ich mit der Schweizerin noch einen Spaziergang durch den Ort gemacht, der doch größer ist, als ich ihn erwartet hatte.
Heute Morgen trafen wir uns 6:30 am Boot und da alle pünktlich waren, legte das Boot auch 6:30 ab. Wir stoppten heute bei einem kleinen Dorf der Kmhmu. Der Weg vom Fluss zum Dorf war recht steil. Kurz bevor wir anlegten, waren viele Kinder beschäftigt, Steine vom Fluss zum Dorf für den Bau der neuen Schule zu tragen. Nach unserem Anlegen waren die Kinder alle verschwunden und sind wohl direkt in die Schule gerannt. Diese besuchten wir dann und dort sahen wir auch die Kinder wieder. In der Schule gab es zwei Klassenräume, die jeweils von zwei Klassen genutzt wurden, die ein Lehrer bzw. eine Lehrerin gleichzeitig unterrichteten. Einige Mitreisende hatten Schulmaterialien und Stifte dabei und übergaben dies der Lehrerin. Da sie viel dabei hatten, lies ich meine Stifte noch in der Tasche, da gibt es sicher eine andere Schule, in der ich diese abgeben kann. Die Schüler bekamen u.a. Kugelschreiber und von dem Moment an erfüllte das Klicken der Kugelschreiber, Mine rein Mine raus, den Raum.
Auf unserer Fahrt sahen wir an beiden Tagen Wasserbüffel, kleine Dörfer am Fluss, Fischer. Ab und an zeugten nur die Netze der Fischer davon, dass in der Gegend Menschen wohnen. Nach den rosa/weißen und schwarzen Wasserbüffel fragte ich den Guide, der mit auf dem Boot war. Ich wollte wissen, ob es unterschiedliche Arten sind. Als Antwort erklärte er mir, dass man die weißen Wasserbüffel nicht essen kann, wenn man Schmerzen hat oder wenn man schwanger ist. Ab ich dies verstehen würde, fragte er, und wie dies denn bei uns mit dem Essen der Wasserbüffel sei. Ich sagte ihm, dass wir bei uns keine Wasserbüffel hätten. Mit großen Augen fragte er „Wirklich?“. Wir trafen auf andere kleine Schiffe, die den Fluss ab- oder aufwärts fuhren. Ab und an wurden wir von einem der Schnellboote überholt. Heute Morgen passierten wir den Bauplatz einer Brücke etwas westlich von Pak Beng. Aktuell werden die Autos und LKWs dort mit Booten über den Fluss gebracht. In ein paar Jahren, es stehen erst die Brückenpfeiler, wird man die Brücke nutzen können. Es war eine sehr ruhige entspannende Fahrt, die genug Zeit ließ zum Lesen, Musik oder Hörbücher hören oder zum Schlafen. Es gab am ersten Morgen ein Frühstück und an beiden Tagen ein Mittagessen, welches alles ganz gut war. Wasser, Tee und Kaffee konnten wir uns jeder Zeit nehmen.
Wir kamen heute so ca. 16:00 in Huay Xai an, d.h. wir waren 9,5 Stunden auf dem Fluss unterwegs. Die letzten zwei Stunden ab Pha Tha war der Mekong Teil der Landesgrenze zwischen Laos und Thailand, rechts Thailand und links Laos. Nach der Ankunft in Huay Xai sind einige Mitreisende direkt weiter nach Thailand gefahren. Ich selbst habe ein Zimmer im Sabaidee Guesthouse genommen. „Sabaidee“ ist laotisch und bedeutet „Guten Tag“ auf Deutsch und wird eigentlich zu jeder Tageszeit benutzt. Ich hatte im Reiseführer einen längeren Bericht über das Gibbon Experience gelesen und habe mich da heute mal hier in Huay Xai schlau gemacht. In den Wäldern hier leben asiatische Tiger, Bären und auch Gibbons. Es ist das Bokeo Nature Reserve. Gibbon Experience hat im Bokeo Nature Reserve einen Ziplining Park geschaffen, bei dem man mehrere Tage an den Seilen und beim Trekking unterwegs sein kann. Schon im Reiseführer stand aber, dass die Chance dabei Tiere zu sehen sehr gering ist. Die Übernachtung erfolgt in 8-Bettzimmern in Baumhäusern, die wohl recht hoch über dem Boden liegen. Es hätte sogar für morgen noch Plätze in der 2-Tage- (190 USD) und in der 3-Tage-Tour (310 USD) gegeben, aber irgendwie könnte ich mich nicht motivieren, eine dieser Touren zu buchen. Beim Namen Gibbon Experience dachte ich irgendwie an die Tierbeobachtungen, aber eigentlich steht das Ziplining im Vordergrund, bei dem man wie ein Gibbon durch den Wald fliegt.
Ich fahre ich dann morgen nach Luang Namtha mit dem Bus weiter. Dies soll der Outdoor-Ort von Laos sein. Na da bin ich mal gespannt.
Bis morgen Birgit