Vientiane – Tag 2

Ohne es wirklich zu registrieren, habe ich gestern schon alle Hauptsehenswürdigkeiten von Vientiane gesehen. Ja so klein ist diese Stadt…

Zuerst aber kurz die Information wie ich geschlafen habe. Also Schlafen auf den Kopfkissen ging nicht, die sind erwartungsgemäß nach allen Seiten weggerutscht. Also habe ich die Klimaanlage ausgeschaltet und die große Bettdecke so zusammengelegt, dass ich acht Lagen hatte. Dazwischen habe ich dann noch eines der Kopfkissen gesteckt und so schlief ich besser als die Nacht davor, aber nicht wirklich gut. Jetzt habe ich noch eine Nacht in dem Hostel und morgen geht es nach Luang Prabang. Dort werde ich mir im nächsten Hostel zuerst die Matratzen zeigen lassen und wenn es keine anderen Matratzen gibt, dann muss ich mehr bezahlen für die Übernachtungen, um eine richtige Matratze zu bekommen. Die Schlafunterlage war während des Jahres in Mittel- und Südamerika nie ein Thema außer bei den Wanderungen, bei denen ich im Zelt auf einer dünnen Isomatte übernachtet habe. Zu Hause bin ich bei Globetrotter schon um die Thermo-Isomatten rumgeschlichen, aber habe mich dann entschieden, keine zu kaufen und auch keine nach Asien mitzunehmen. Wer hätte gedacht, dass ich sie hier jetzt liebend gern benutzen würde?

Bei der Überlegung, wie ich den heutigen Tag füllen könnte, fiel mir wie schon gesagt auf, dass ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Vientiane schon gesehen hatte. Also entschied ich mich, zum Buddha Park Xieng Khuan zu fahren. Er liegt 25km südöstlich von Vientiane in der Nähe der Friedensbrücke, die einzige Brücke, die den Mekong hier überquert und Thailand mit Laos verbindet. Vom Hostel fahren zwei Mal täglich Autos zum Buddha-Park. Wir waren acht, die dann heute 10:00 starteten. Die Fahrt dauerte nicht ganz eine Stunde. Hauptgrund dafür war die Straße nach der Friedensbrücke, diese ist ungeteert und hat einige Schlaglöcher. Der Buddha-Park wurde von einem ehemaligen Eremiten und späterem Guru ab 1958 gebaut. Er zeigt Buddhas und Götter der buddhistischen und hinduistischen Glaubenswelt. Mittlerweile werden die Figuren auch von den Menschen der umliegenden Orte verehrt und Opfergaben werden gebracht. Es war ganz nett, aber irgendwie wenn ich es nicht gesehen hätte, wäre es auch ok gewesen. Nach einer Stunde Aufenthalt dort ging es wieder zurück nach Vientiane.

Damit war fast der gesamte Nachmittag frei und ohne Plan. Vientiane hat einige sehr nette Cafés und Restaurants. Es gibt von letzteren die einheimischen kleinen Restaurants und die Restaurants, die offensichtlich von Ausländern betrieben werden. Es gibt u.a. italienische, französische oder vietnamesische Restaurants. In einem der vietnamesischen Restaurant gab es für mich heute eine gute Pho-Suppe und in einem der Cafés ging ich zum Kaffee trinken und zum Zeitung lesen. In Frankfurt gab es beim Abflug die ZEIT. Für diese Zeitung braucht man ja wirklich Zeit um sie zu lesen und genügend Platz im Gepäck zum Transportieren. Also habe ich heute ausführlich ZEIT gelesen.

Für die morgige lange Fahrt nach Luang Prabang kaufte ich noch ein paar Lebensmittel ein. Dabei entdeckte ich einen Supermarkt. Auf Grund der Preise und des Warenangebots würde ich ihn Supermarkt für Ausländer nennen. Es gab u.a. importierte Käse, Wurst, diverse Konserven, Schokolade und Brot. Teilweise waren die Aufschriften vollständig auf Deutsch. Aktuell habe ich noch keinen Heißhunger auf deutsche Lebensmittel wie in den letzten Wochen in Südamerika, also kaufte ich nichts.

Was ist mir in den ersten Tagen hier noch aufgefallen? Häufig muss man die Schuhe ausziehen u.a. wenn man einen Tempel betritt, aber auch wenn ich ins Hostel gehe, stelle ich meine Schuhe auf der Straße vor der Eingangstür ab. Also Reisen mit geschlossenem Schuhwerk ist in Laos nicht empfehlenswert. Dann fällt mir auf, dass die Reisenden im Hostel durchweg sehr jung sind. Eine Australierin war heute, als wir über den Euro sprachen, doch tatsächlich verwundert, dass es vorm Euro in den einzelnen Ländern in Europa andere verschiedene Währungen gab. Hmm? Naja ich weiß nicht genau, wie alt sie ist, aber die Euroeinführung war 2002, wenn sie damals 6 Jahre war, ist sie heute 18, was zutreffen könnte und dies könnte erklären, dass sie nicht über die Währungen vorm Euro Bescheid wusste.

Es gibt heute auch schon meine erste Buchempfehlung: „Dr.Siri und seine Toten“ von Colin Cotterill. Ich höre das Hörbuch, welches von Jan Josef Liefers gelesen wird. Es ist das erste Buch einer Reihe von Büchern über Dr.Siri, einem 72-jährigen Pathologen im sozialistischen Laos. Durch seine Fälle wird man automatisch etwas mit dem laotischen Leben vertraut. Gefällt mir recht gut.

Und am Ende des Blogs gibt es noch ein Beispiel aus dem Laotischen, welches von Google habe und welches zeigt, dass die Schrift interessant ist, aber nicht einmal schnell zu erlernen ist. Ich habe mir meinen Vokabelzettel von einer Angestellten im Hostel vorlesen lassen, so dass ich die Aussprache der Wörter nun einmal gehört habe. Ich selbst werde vermutlich alles total falsch aussprechen, da es sechs Tonlagen im Laotischen gibt. In Laos werden auch noch eigene Zahlen verwendet. Die „1“ sieht aus wie eine „9“, die „2“ wie eine „6“. Die „5“ ist ein Kringel und von einem Buchstaben nicht zu unterscheiden. Glücklicherweise gibt es auf jedem Geldschein mindestens einmal die Zahl in der uns gebräuchlichen Form.

ເບິ່ງ​ທ່ານ​ໃນ​ມື້​ອື່ນ (gesprochen: boeng than nai mu un, Bedeutung: Bis morgen) Birgit