Aabenraa – Kolding

Eine Ex-Deutsch-Dänische Grenze überquert.

Ich fuhr heute Morgen noch früher als sonst los von Aabenraa durchs ländliche Dänemark auf relativ direktem Weg nach Kolding.

Warum fuhr ich so früh los? Die Vorhersage für den Wind war ab ca. 11:00 Uhr beachtlich. Um diesen starken Wind zu meiden, dachte ich, fahre ich früh los, komme früh an und muss nicht mit dem Wind kämpfen. Die Idee hat insgesamt gut geklappt, aber die letzten 5 bis 10 km gab es schon recht kräftigen Wind aus Richtung Nordost. Glücklicherweise kam der Wind nicht direkt von vorn.

Beim Frühstück beobachtete ich aber noch in Ruhe einen Austernfischer. So wie bei uns die Amseln am frühen Morgen im Gras des Gartens nach Regenwürmern suchen, suchte der Austernfischer heute Morgen auch nach Nahrung im Vorgarten des Hotels.

Heute durchfuhr ich eine Weltkulturerbestätte: die Stadt Christiansfeld. Ich zitiere nun einfach mal Wikipedia: „Durch seine Entstehung als Gründungs- oder Planstadt verfügt Christiansfeld über ein architektonisch geschlossenes Stadtbild.“ „Wegen der außergewöhnlich gut erhaltenen Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine besitzt der Ort seit dem 4. Juli 2015 den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes.“

Etwas nördlich von Christiansfeld erweckte ein Metallbogen meine Aufmerksamkeit. Glücklicherweise gab es eine Informationstafel dazu und es geht zurück in die Geschichte ins 19. Jahrhundert. Ab 1864 war Südjütland preußisch. 1920 wurde das Gebiet nach einer friedlichen Volksabstimmung dänisch. 1920 ritt der damalige König von Dänemark Christian X. nach Südjütland und nahm damit sozusagen symbolisch Südjütland für die dänische Krone in Besitz. Für die Hundertjahrfeier dieses historischen Ereignisses im Jahr 2020 wurde der Metallbogen gefertigt und an der ehemaligen Grenze aufgestellt. Die dänische Königin Margarete und ihre beiden Söhne fuhren mit einer Kutsche durchs Metalltor. Die Feierlichkeiten fanden aber wegen Corona erst 2021 statt.

Da ich früh gestartet bin, kam ich auch früh in Kolding an. Ich hatte wieder ein kleines Hotel gebucht. Ich fragte an der Rezeption, ob ich mein Gepäck irgendwo lassen kann, damit ich die Stadt ohne Gepäck erkunden könnte. Die Antwort war, dass ich auch schon ins Zimmer gehen könnte, es wäre schon gerichtet. Super!

Nach einem Kaffee und einer Pause radelte ich ins Stadtzentrum. Ich lief eine Runde durch die Straßen und radelte dann zum Trapholt Kunstmuseum, welches etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt. Der Weg führte vorbei am Bahnhof, am Hafen und durch ein nobles Wohnviertel. Ins Museum selbst ging ich nicht, ich war eher an der Architektur interessiert.

Heute war der Himmel blau und die Sonne schien. Laut Wettervorhersage wird sich dies auch die nächsten Tage nicht ändern. In den Orten, die ich in den letzten Tagen durchquert habe, ist die Trockenheit schon sehr sichtbar. Die Rasen sind verbrannt und nicht mehr grün, sondern gelb/braun. Windet es so wie heute, wird viel Staub aufgewirbelt.

Karte

Fahrt durchs ländliche Südjütland
Der Metallbogen
Auf der Fahrt nach Kolding
In Kolding
Beim Trapholt-Museum
Das Trapholt-Museum
Im Garten des Trapholt-Museums