London – Tag 1

Heute morgen als ich zum Frühstück ging, war die Queen Mary II schon fest verzurrt am Pier des Cruise Terminals von Southampton. Ich frühstückte gemütlich und ging dann von Bord. Ich muss sagen, dass das Verlassen des Schiffs sehr gut organisiert war. Es gibt abhängig vom Deck, auf dem sich die eigene Kabine befindet, und von der eventuellen Weiterreise unterschiedliche Gepäckanhänger und Treffpunkte auf dem Schiff. Dann wird jede Gruppe nach und nach aufgerufen und kann das Schiff verlassen. Das Gepäck ist dann nach diesen Gruppen sortiert in einer riesigen Ankunftshalle aufgestellt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass man sich eine sogenannte Self Help Disembarkation Card vorher holt und dann jeder Zeit das Schiff verlassen kann. Voraussetzung dafür ist, dass man sein Gepäck selbst trägt. Ich habe mir natürlich eine solche Karte geholt und habe wie schon gesagt ca. 8:15 das Schiff verlassen. Ich hatte ja nur einen Rucksack als Gepäck. Ich hatte eigentlich geplant, mit dem Zug von Southampton nach London zu fahren. Von Cunard wurden aber Busse zu den Londoner Flughäfen und den großen Bahnhöfen in London angeboten Und ich hatte festgestellt, dass der Bus zum Bahnhof King’s Cross St.Pancrass, der von Cunard angeboten wurde, gleich viel kostete wie das Zugticket nach Waterloo Station in London (59£). Also fuhr ich mit dem Bus von Cunard. Der Bus sollte 8:45 abfahren, aber wir fuhren erst 9:45 ab. Mir war es egal, ich hatte ja Zeit. Während des Wartens konnte ich das Gepäck der Mitreisenden bewundern und da war ich mehr als erstaunt. Also die Überfahrt dauerte 7 Tage, eventuell hat man noch ein paar Tage mehr Urlaub gemacht und man hat eventuell für jeden Tag mehrere Kleider und Schuhe für den Tag und den Abend dabei. Hmm… da müsste doch ein großer Koffer ausreichen … okay zwei. Oder? Nein zwei Koffer reichten für einige Leute nicht. Bei einem Paar zählte ich 15 und bei einem anderen Paar 13 Koffer. Wirklich, ich schwöre es. Was haben die alles eingepackt? Ihren ganzen Haushalt? Ich weiß es nicht. Das Paar mit den 15 Koffern wurde abgeholt, vermutlich von ihrer Tochter. Sie kam mit einem kleineren Auto angefahren und ich dachte gerade, dass doch in dieses Auto nie und nimmer die 15 Koffer und die drei Leute passen. Dann fiel mir auf, dass das Auto, welches etwas später hinter dem Auto eingeparkt wurde, auch zum Abholen dieses Paares gedacht war. Gut dies passte dann schon eher. Die Busfahrt dauerte bis nach London zum Bahnhof King’s Cross St.Pancrass etwas mehr als zwei Stunden. Ich hatte diesen Bus gewählt, da mein Hostel, das Click261, ganz in der Nähe ist. In diesem Hostel habe ich ein Bett für zwei Nächte gebucht. Was für ein Unterschied? Eigene Kabine auf dem Schiff vs. 10-Bett-Dorm. Das Bett kostet übrigens 32€.

Warum bin ich überhaupt in London? Die Idee kam mir auf der Osterinsel im April. Dort erfuhr ich, dass einer der Moai im Britischen Museum in London ist und da dachte ich, dass es doch ein guter Reiseabschluss ist, wenn ich zum Ende der Reise ins Britische Museum in London gehe und weil es so gut passt, danach in den Louvre in Paris. Also bin ich heute direkt ins Britische Museum gelaufen und war etwas enttäuscht, dass es dort nur zwei Räume zu Nord-, Mittel- und Südamerika gibt. Der eine Raum ist dabei vollständig Nordamerika und der andere vollständig Mexiko gewidmet. In einem Raum zu allgemeinen Themen, sah ich dann noch Keramiken der Chimú und Moche aus Peru. Uups, da war ich doch sehr überrascht. Es gibt nichts zu den Inkas im Britischen Museum. Am Ende war ich aber froh, dass es nicht mehr Räume waren, denn beim Anblick des Moai, der auch in einem Raum zu allgemeinen Themen stand, und der Stücke aus Mexiko war ich emotional doch recht ergriffen. Warum? Ich durfte dies alles direkt vor Ort sehen und dafür bin ich sehr dankbar. Nachdem ich noch einmal die wunderbare Architektur des Britischen Museums mit dem Glasdach von Sir Norman Forster genossen habe, trieb ich durch die Straßen von London. Meine Gedanken waren ganz beim Rückblick auf meine Reise.

Am späten Nachmittag war ich dann im Bahnhof King’s Cross, da es dort einen Harry Potter Laden gibt. Dieser ist erstaunlich klein, aber man kann hier die Schuluniform aller vier Häuser von Hogwarts sowie Zauberstäbe und einige Kleinigkeiten mehr kaufen. Vor dem Laden gibt es den berühmten Bahnsteig 9 3/4 bzw. eine Ziegelsteinwand mit einem Schild „Plattform 9 3/4“ und vor diesem steht eine riesige Warteschlange. Hier kann man sich mit dem Gepäckwagen und dem passenden Schal eines der Häuser von Hogwarts auf dem Weg zum Bahnsteig 9 3/4 fotografieren lassen.
Neben dem Bahnhof King’s Cross ist der Bahnhof St.Pancrass und hier steht auf dem Bahnhof ein Klavier und ich bin da heute zwei Mal dran vorbeigegangen und wirklich da setzen sich einfach Leute hin und spielen Klavier. Eine wunderbare Idee.

Bis morgen Birgit