Ich habe super gut geschlafen und heute morgen einen kleinen Nachteil einer Innenkabine gespürt. Man sieht nicht wie das Wetter draußen ist und weiß deshalb auch nicht, was man anziehen soll. Da eines der Observation Decks recht nah bei meiner Kabine ist, bin ich als erstes dorthin und habe das Wetter gecheckt. Die Queen Mary II war in Nebel eingehüllt, aber man sah auch etwas blaue Himmel durch den Nebel.
Durch die Tür wurde heute morgen das Tagesprogramm sowie ein Pressespiegel geschoben. Es wird an einem Seetag wie heute einiges auf dem Schiff geboten. Hier ein paar Beispiele aus dem Vormittagsprogramm: Ringwurf Wettbewerb, Bridge für Anfänger und Fortgeschrittene, Snowball Jackpot Bingo, Aquarell-Unterricht, iStudy Workshop: iPads, iPods & iPhones – an Introduction, Vorführung: Obst- und Gemüseschnitzen, „Geschichten erzählen“ Workshop. Mache ich mich etwa lustig darüber? Nein… Naja ein wenig. So ungefähr das meiste der angebotenen Veranstaltungen interessiert mich nicht, dies wusste ich aber schon vorher und ich bin ja eigentlich nur an der Überfahrt nach England interessiert. Es gab heute morgen auch ein „Treffen der Alleinreisenden mit Gesellschaftshostess und den Dance-Hosts“. Ich kann nicht berichten, wie dies ablief und welchen Inhalt es hatte, da ich nicht daran teilgenommen habe. Ich nehme auch nicht an den gesellschaftlichen Aktivitäten wie den formellen Abendessen oder Bällen teil. Als Alleinreisende macht mir dies einfach keinen Spass und ich habe dazu auch nicht die passende Kleidung dabei. Ich würde, um der formellen Kleiderordnung gerecht zu werden, ein Abendkleid benötigen. Hmm, ich habe weder ein Abendkleid in meinem Rucksack noch hängt eines in meinem Schrank zu Hause…
Irgendwie verging der Tag wie im Flug. Ich habe heute Vormittag auf einem der Liegestühle an Deck gelesen und habe ihn nicht vorher mit einem Handtuch reserviert bzw. reservieren müssen. Da an Deck doch ein recht frischer Wind wehte, bin ich später in die Bibliothek zum Lesen. Von dort sah ich dann einige Delphine uns begleiten. Um 12:00 wurde die Uhr um eine Stunde vorgestellt und für 13:30 hatte ich eine Karte für das Planetarium. Ja ein Planetarium gibt es auch, dies hatte ich gestern in meiner Auflistung der Einrichtungen an Bord gar nicht dabei, da ich es erst heute erfahren habe. Im Kinosaal gibt es neben der normalen Leinwand eine Kuppelleinwand, auf der Filme und Erklärungen zu Sternen und dem Weltall gezeigt werden. Der Film „Passport to the Universe“ vom Museum of National History lief heute. Ausgehend von der Erde als Planet unseres Sonnensystems ging es über unsere Sonne, unsere Galaxie und unser Galaxiensystem. Dies war recht interessant. Danach nutzte ich die Zeit für ein Mittagsschläfchen. Man gönnt sich ja sonst nichts… Ja und den restlichen Nachmittag verbrachte ich wieder mit Lesen. Ich lese gerade die „Gebrauchsanweisung für New York“. Dieses Buch hätte ich vielleicht vor meinem Besuch in New York lesen sollen, aber es wird ja nicht mein letzter Besuch in New York gewesen sein. Außerdem habe ich heute auch Zeit gefunden, einige der Mails der letzten Tage zu beantworten.
Erst dachte ich, dass man auf diesem Schiff keinerlei Schiffsbewegung spürt, aber dem ist nicht so. Es wankt teilweise schon ganz gut. Wir sind heute durch einige Nebelbänke gefahren und immer wieder ertönte das Nebelhorn, um anderen Schiffen anzuzeigen, dass wir hier sind. Und wir passieren auch immer wieder Schiffe, Container- und Passagierschiffe. Von Weitem sah ich heute, glaube ich, ein AIDA-Kreuzfahrtschiff.
Es gibt an Bord auch mehrere Fernsehsender mit Filmen in diversen Sprachen, sowie Fernsehserien, internationale Nachrichten und Bordnachrichten. U.a. habe ich da auch gesehen, dass man als Gast von Cunard, dem Schiffseigentümer, auch so eine Art Meilen sammeln kann. Also ich bin als „First Guest“ eingestuft, danach kommt eine Silberne und eine Goldene Kategorie und vielleicht gibt es noch mehr. Die Einstufung hängt davon ab, wie viele Reisen man gemacht bzw. Schiffstage man auf einem Cunard-Schiff verbracht hat. Ja und dann wurde ein Paar mit über 1500 und eine Frau mit über 1400 Schiffstagen eingeblendet. Ich kann es eigentlich nicht wirklich glauben, denn 1500 Schiffstage sind über vier Jahre an Bord eines Cunard-Schiffes, als Gast nicht als Mitarbeiter.
Morgen früh werden wir in Halifax sein und den Tag in Halifax verbringen. Bis morgen Birgit.