Wiederum gemütlich startete ich in den Tag. Ich muss sagen, dass ich die Tage in New York nicht wirklich durchgeplant hatte. Ich habe nicht einmal einen Reiseführer für New York. Ich lasse mich durch die Tage und die Stadt treiben. Ich nutzte für die Reisevorbereitung eine Beschreibung einer New York-Reise von einer Reisebloggerin (www.viel-unterwegs.de), mit der ich in Belize unterwegs war. Wertvolle Tipps erhielt ich auch noch auf dem Schiff auf den Galapagos Inseln. In der zweiten Woche war eine New Yorkerin mit Mann und Tochter mit auf dem Schiff. Ich habe dann hier am Abend vorher meistens eine Idee, was ich ungefähr am nächsten Tag machen könnte. Die Idee für heute war ein Museumstag, denn mir ist es in New York zu warm und die Museen sind klimatisiert.
Zuerst wollte ich ins Guggenheim Museum. Das liegt in der 88-ten Straße and der 5th Avenue. Dies ist auf der anderen Seite des Central Parks. Mein Hostel ist in der 103-ten Straße. Der beste Weg meiner Ansicht nach von einer Seite zur anderen Seite des Central Parks ist der Bus. Es gibt zwei Buslinien von Ost nach West bzw. umgekehrt: 86 und 96. Die Nummern der Busse geben auch gleich Auskunft über die Straßen, entlang der diese Busse fahren: 86 bzw. 96. Entlang des Central Parks ging es zum Guggenheim Museum (22 USD). Das Museum ist architektonisch meiner Ansicht nach genial, ein perfekter Bau. Wenn ich es richtig sehe, gibt es dort keine festen Ausstellungen. Aktuell gibt es eine Ausstellung zum italienischen Futurismus 1909-1944 sowie zwei kleine Ausstellungen: moderne Kunst aus Lateinamerika und Kandinsky vor Abstraktion 1901-1911. Die Ausstellung zum italienischen Futurismus interessierte mich wenig. Kandinsky war recht interessant, da keines der Bilder den bekannten Bildern von ihm auch nur ähnelte, ein mir bis heute völlig unbekannter Kandinsky. In der Ausstellung zur modernen Kunst von Lateinamerika gefiel mir ein Werk. Der Künstler hatte alle Eingriffe der USA in die Politik der lateinamerikanischen Länder aufgelistet und eingerahmt. Es war erschreckend zu lesen.
Entlang des Central Parks ging es zum Metropolitan Museum of Art. Die New Yorkerin, die mir den einen oder anderen Tipp auf der Galapagos Tour gegeben hat, hat mir gesagt, dass alle nichtprivaten Museen in New York kostenlos sind und das die Eintrittspreise nur empfohlene Eintrittspreise sind. Der empfohlene Eintrittspreis für das Metropolitan Museum of Art sind 25 USD. Ganz schon hoch. Oder? Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass viele Menschen das Wörtchen „recommended“ nicht verstehen, sie zahlten den vollen Preis. Bei mir kam der reingeschmeckte Schwabe durch und zahlte nur einen Dollar. Das Museum ist riesig und hat Ausstellungsobjekte zu vielen Regionen der Erde. Ich bin durch die Sektion von Mittel- und Südamerika gelaufen. Außerdem gibt es gerade eine temporäre Ausstellung mit Fotografien des Amerikas zwischen 1950-1980 des Fotografen Garry Winogrand. Diese hat mir recht gut gefallen. Außerdem stieß ich im Museum auf den Fotografen Taryn Simon. Ich hatte eine sehr gute Ausstellung vor ein paar Jahren mit Fotografien von ihm in der Tate Galery in London gesehen und einige dieser Bilder waren auch hier im Metropolitan Museum of Art.
Ich schlenderte dann die 5th Avenue herunter. In die Geschäfte bin ich dort nicht gegangen, diese sind nicht für mein Budget, aber ich finde es einfach toll, durch die Straßen zu schlendern, die Menschen zu beobachten, die Geschäfte zu sehen oder auch nach oben zu schauen und diese riesigen Häuser überall zu sehen. New York ist sicher keine Stadt für mich zum Leben, aber jederzeit für einen weiteren Besuch. Den späten Nachmittag habe ich dann einfach im Hostel verbracht.
Auf der 5th Avenue sah ich heute ein Schild „Unnötiger Lärm verboten“. Hmm? In New York? An der 5th Avenue? Wie geht das? Was ist unnötiger Lärm? Ist Straßenlärm evtl. unnötig? Ich war heute aber auch in zwei Läden, in denen ich die Frage nach dem unnötigen Lärm in Sekundenschnelle hätte beantworten können. In beiden Läden war die Musik extrem laut. Dies war definitiv unnötiger Lärm.
Es gibt diverse Pässe in New York mit denen man in Museen oder zu diversen Sehenswürdigkeiten günstigere Eintrittspreise bekommt. Ich habe mich nur mit dem New York City Pass beschäftigt und möchte meine Erfahrung damit noch mitteilen. Der New York City Pass kostet 109 USD und ist 9 Tage gültig. Er gilt für: Empire State Building (29 USD), American Museum of Natural History (?), Metropolitan Museum of Art (empfohlen 25 USD, gezahlt 1 USD), MoMa (25 USD), Rockefeller Center (29 USD) oder Guggenheim Museum (22 USD), Freiheitsstatue (?) oder Schiffsrundfahrt um Manhattan (?). Ich hatte den New York City Pass nicht gekauft, da ich nicht wusste, ob die Zeit und die Lust habe alle angegebenen Museen bzw. Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Ich habe dann aber doch einige dieser Museen und Sehenswürdigkeiten besucht. Die von mir gezahlten Preise bei den Mussen bzw. Sehenswürdigkeiten habe ich in Klammern angegeben. Ich habe 106 USD bezahlt und ich hätte mit dem New York City Pass auch nicht ins Rockefeller Center und ins Guggenheim Museum gemeinsam gehen können. Ich hätte also Minimum 22 USD zusätzlich zum New York City Pass zahlen müssen, also insgesamt 131 USD. Hätte ich im Metropolitan Museum of Art den empfohlenen Eintrittspreis gezahlt, dann hätte ich insgesamt 130 USD bezahlt. Fazit: Die Entscheidung, den New York City Pass nicht zu kaufen, war für mich richtig. Ich habe dies gerade zum ersten Mal nachgerechnet. Jetzt bin ich aber froh, dass das Ergebnis positiv ausfällt für mich.
Ich hatte ja schon berichtet, dass ich eine MetroCard für 30 USD gekauft hatte, die 7 Tage lang unbegrenzte Nutzung der U-Bahn und Busse ermöglicht. Diese hat sich aus Sparer-Sicht total rentiert.
Es gibt noch so viel in New York anzuschauen, aber für dieses Mal ist meine Zeit hier beendet. Es ist Zeit für die Weiterreise Richtung Deutschland. Ab morgen fahre ich mit dem Schiff nach England und in acht Tagen werde ich dort ankommen. Dies wird sicher noch einmal sehr interessant und ich hoffe, dass es viel ruhiger wird als die letzten Tage hier in New York. Warum nehme ich das Schiff? Ganz einfach, weil ich im Januar in der Antarktis eine Reisende getroffen habe, die von Valparaiso in Chile nach Europa mit dem Schiff gereist ist. Sicher erinnert ihr Euch, ich hatte davon berichtet. Mir ging dies einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich fand die Idee irgendwie genial. Nach einer längeren Recherche im Internet habe ich noch einmal tief in meine Geldbörse gegriffen und die Reise gebucht. Morgen Mittag ist die Einschiffung und dann geht es mit einem Zwischenstopp in Halifax in Kanada nach England. So weit ich weiß, werde ich Internetzugriff haben, d.h. der Nachschub an Blogeinträgen sollte gesichert sein. Ich hoffe natürlich, dass ich auch etwas zu berichten habe. Ich habe für die Reisetage mehrere Bücher in meiner KindleApp, ein richtiges Buch und ein Hörbuch. Ich hoffe, dass diese Bücher ausreichen für acht Tage. Ich möchte die Reisezeit auch nutzen, dass letzte Jahr noch einmal Revue passieren lassen.
See you tomorrow Birgit