Mit der Fähre nach Norwegen
Wie ich es gestern geschrieben habe, nutzte ich gestern Abend ein Zimmer im Danhostel in Frederikshavn. Ich schaute auf einen Schiffstracker und stellte fest, dass die Fähre aus Kopenhagen nicht planmäßig 21:45 ,sondern ca. 23:30 ankommen wird. Es war also keine Eile notwendig. Gegen 21:30 Uhr packte ich trotzdem meine Sachen und fuhr zum nur 500 m entfernten Terminal der Fähre. In der Schlange der Motorräder und Fahrräder waren doch mehr Menschen, als ich gedacht hatte. Mit einem guten Gespräch mit ein paar Motorradfahrern verbrachte ich die Wartezeit bis zur Ankunft der Fähre.
In Frederikshavn kann man nur Einsteigen auf die Fähre und nicht Aussteigen. Das verkürzt den Aufenthalt sehr. Der gesamte Stopp der Fähre hat ca. 45 Minuten gedauert. Das ging alles Ruckzuck. So legte die Fähre mit wenigen Minuten Verspätung ab.
Zuerst machte ich einen Rundgang auf dem Schiff und schlief danach in meiner Innenkabine. Am Morgen war ich früh wach, damit ich die Einfahrt in den Oslofjord vom Deck aus genießen konnte.
Nachdem es gestern in Frederikshavn schon bewölkt war und auch leicht geregnet hatte, war die Situation auf der Fahrt heute ähnlich. Ab und zu kam aber doch die Sonne heraus. Der bewölkte Himmel war nicht gut für ein gutes Foto des Oslofjords, aber zum Anschauen war er immer noch toll.
Pünktlich 10:00 Uhr erreichte die „Pearl Seaways“ Oslo. (Schiffstracker: https://www.myshiptracking.com/de/vessels/pearl-seaways-mmsi-219945000-imo-8701674)
An dieser Stelle möchte ich den Wettermachern, dem Wettergott oder wem auch immer danken. Ich hatte schon vor einigen Tagen geschaut, wie das Wetter in Oslo sein würde. Die Temperatur war zu diesem Zeitpunkt 29° und die Erwartung für diese Woche war genauso. Das wäre mir ja viel zu warm gewesen. Aber die Wettermacher, der Wettergott oder wer auch immer hat wohl irgendwann Kenntnis von meinen Reiseplänen erhalten, hat ein paar Wolken an den Himmel gesetzt und die Temperatur auf angenehme 22° gestellt. Vielen Dank dafür!
Von außen schaute ich mir das moderne Opernhaus an, von dem ich schon Fotos gesehen hatte. Danach fuhr ich zum Königsschloss. Ich musste ja „alten Reisebekannten“ „Hallo“ sagen.
Die Geschichte ist die: Als ich 2018 das erste Mal in Norwegen war, flog ich von Frankfurt nach Oslo. Das Flugzeug stand auf einer Außenposition in Frankfurt. Im Bus stand ich ganz vorn. Als wir am Flugzeug ankamen, stand dort schon ein VIP-Bus. Ein großer Mann und eine kleinere Frau stiegen aus und wurden persönlich von den Flugbegleitern begrüßt. Drei schwarz gekleidete Männer folgten ihnen mit Taschen. Ich stieg hinter ihnen ins Flugzeug. In Reihe 1 stand der große Mann und die kleinere Frau. Wir begrüßen uns. Klar war, dass die zwei irgendwie bekannt sein müssen. Ich überlegte, nach was ich googeln könnte, um dies herauszufinden. Hat Norwegen nicht einen König? Also „König Norwegen“ in Google eingegeben, Bild angeschaut und festgestellt, dass in Reihe 1 der König und die Königin von Norwegen sitzen.
Vom Königsschloss lief ich durch die Fußgängerzone zurück zum Opernhaus. Ich hatte beschlossen, ins Munch Museum zu gehen, dessen modernes Gebäude direkt neben dem Opernhaus steht. Ich brachte meine Radtaschen ins Schließfach und schaute mir die Ausstellungen an.
Das Bild „Der Schrei“ kannte ich. Es gibt mehrere Versionen davon und das Museum zeigt drei Versionen im Wechsel. Es ist ein sehr beeindruckendes Bild. Sehr gut hat mir auch ein Monumentalgemälde mit einem Sonnenuntergang gefallen. Ansonsten ist Kunst ja Geschmacksache und die anderen Bilder waren nicht so mein Geschmack.
Und dann nahm ich auch schon Abschied von Oslo und fuhr ca. 30 km nach Norden.
Vor dem Verkehr in Oslo hatte ich Respekt. Es ging aber alles recht gut, manche Straßenbahnschienen waren etwas unangenehm, aber ich fand schnell den Radweg Richtung Norden, der gut ausgeschildert war und auch gut zu fahren war. Es waren einige Anstiege zu bewältigen.
Ich stellte auf dem Weg auch gleich fest, dass die Norweger etwas weniger Rücksicht auf die Radfahrer nehmen als die Dänen. In Dänemark hatte ich immer das Gefühl, der Radfahrer hat Prio 1.
Nun bin ich in Frogner, das liegt nördlich von Oslo und südlich vom Osloer Flughafen.
Meine Unterkunft hat eine Waschmaschine und so habe ich nach meiner Ankunft meine gesamte Kleidung gewaschen. Die Handwäsche ist zwar okay, aber die Kleidung mal wieder in einer Waschmaschine zu waschen, ist sicher ganz gut.