Quito – Tag 4

Nach zwei Wochen auf dem Schiff bewegt sich für mich hier an Land der Boden und es ist kein Erdbeben. Ich bin etwas „landkrank“.

Heute ließ ich mich noch einmal etwas durch Quito treiben. Ich bin zuerst zur Basilika del Voto Nacional gegangen, die gleich um die Ecke vom Hostel ist. In die Kirche selbst bin ich nicht gegangen, aber ich bin auf die Türme gestiegen. Die Kirche steht auf einem Hügel und man sieht ihre Kirchentürme von einigen Stellen in der Altstadt. Sie hat drei Kirchentürme und zwei kann man besteigen. Um den kleineren der Türme zu erreichen, muss man u.a. über einen Holzsteg laufen, der direkt über der Gewölbedecke der Kirche verläuft, danach geht es auf schmalen Eisentreppen immer weiter nach oben und dies mit meinem „Landkrank sein“. Wow, da zitterten die Knie. Auf den letzten beiden Eisentreppen habe ich mit meiner Höhenangst gekämpft und gewonnen. Von oben konnte ich eine tolle Aussicht auf die umliegenden Bezirke von Quito genießen. Die Besteigung des größeren Kirchenturms war um einiges einfach, da die Treppe im Turm war und nicht außerhalb wie bei dem kleineren Turm. U.a. kam man da auch an der Kirchenuhr und deren Ziffernblatt vorbei, welches sicher einen Durchmesser von 4-5m hat. Wieder wohlbehalten auf dem Boden angelangt, führte mich mein Weg in die Altstadt. Da heute morgen in Quito blauer Himmel und Sonnenschein war, lohnte es sich auch die Kamera herauszuholen und so habe ich doch noch ein paar Bilder von Quito machen können. Zuerst ging ich zum Hauptplatz mit dem Gouverneurs-Palast und der Kathedrale. In die Kathedrale kommt man nur mit einer Führung und dies wollte ich nicht. In der Kathedrale gibt es aber wohl auch ein Abendmahl ähnlich wie in Cusco in Peru, bei dem ein Meerschweinchen auf dem Teller liegt. Außerdem gibt es wohl auch Tamales und Chicha, also lokales Essen und Bier bei diesem Abendmahl. In der Kathedrale ist auch das Grab des Generals Antonio José de Sucre, der ja neben Simon Bolivar so wichtig im Unabhängigkeitskampf der südamerikanischen Länder von Spanien war. In Caracas, in Venezuela, ist im nationalen Pantheon, in dem die Gräber der Helden des Landes sind, ebenfalls ein Grab für Antonio José de Sucre, dieses ist aber leer. Antonio José de Sucre wurde in Venezuela geboren und man hofft in Venezuela, irgendwann die Gebeine von Antonio José de Sucre von Quito nach Caracas bringen zu können. Danach ging es zur Plaza San Francisco mit dem Kloster San Francisco. Irgendwann landete ich wieder in dem kleinen netten Café Cafeto, in dem ich schon einmal war und welches in dem Gebäude des Klosters San Agustin ist. Mittlerweile habe ich gelesen, dass in diesem Kloster die Unabhängigkeitserklärung von Ecuador am 10.8.1809 unterzeichnet wurde. Im Café gab es für mich Kaffee und Kuchen und ich lass etwas Zeitung. Die Erdbeben der letzten Wochen waren kein Thema in der Zeitung, also denke ich, dass es keine größeren Zerstörungen gab.

Mit dem Metrobus fuhr ich dann in den Bezirk „La Mariscal“, der so ein bisschen das touristische Zentrum von Quito mit Café und Restaurants ist. Außerdem gibt es dort einen recht großen Supermarkt, der eine sehr gute Auswahl hat. Ich blieb nicht sehr lange dort und fuhr wieder mit dem Metrobus zurück zum Hostel. Den Nachmittag verbrachte ich mit Lesen. Ich habe das Buch „Die Königin von Floreana“ gelesen. Dieses Buch wurde von einem der deutschen Einwanderer in den 1930er Jahren nach Floreana geschrieben. Es gibt einen Einblick über die ersten Jahre der Familie Wittmer nach der Übersiedlung aus Deutschland nach Floreana und einige Vorgänge, die auf der Insel passierten/passiert sein sollen. Da gibt es ja einige Legenden und ungeklärte Todesfälle.

Ich lade mittlerweile auch meine Fotos von Galapagos auf Flickr. Es sind ca. 1500 und das Internet ist nicht super schnell hier in Quito, d.h. es wird eine Weile dauern bis alle Bilder auf Flickr zum Anschauen bereitstehen. Ich habe sie mir heute noch einmal angeschaut und sie bestätigen, dass meine Galapagos Tour wieder recht besonders war und sicher auch ein Highlight meiner Reise war. Ich bin übrigens von einigen Reisenden nun schon öfter gefragt wurden, was das Highlight war oder welches mein Lieblingsland war. Meine Antwort ist, dass ich es nicht sagen kann. Wie soll ich Kuba, Mexiko, Guatemala, Costa Rica, Venezuela, Antarktis, Patagonien, Argentinien, Osterinsel, Chile, Peru und Galapagos vergleichen. Das geht für mich einfach nicht. Selbst die Aufstellung der Top 10 ist sehr schwierig. Vielleicht kann ich dies aber mit mehr Abstand nach meiner Reise.

Hasta Mañana Birgit