Heute morgen haben wir den Hafen von Villamil erreicht und ankerten dort. Nach dem Frühstück ging es an Land. Direkt am Pier sahen wir noch einmal viele der Tiere, die wir diese Woche gesehen haben, eine Zusammenfassung sozusagen: Pelikane, Seelöwen, Pinguine und Blaufußtölpel. Direkt am Hafen bestiegen wir einen Chiva-Bus und fuhren mit diesem in Richtung des Vulkans Sierra Negra. Wir durchquerten den kleinen Ort Villamil, der einzige Ort auf der Insel Isabela. Es war für mich wie eine Rückkehr in die Zivilisation. Zum ersten Mal seit zwei Wochen habe ich Wohnhäuser, Tankstellen, Läden, Restaurants, Cafés und Hotels gesehen. Wir fuhren durch wunderschöne Landschaft, die sehr grün ist, da es hier meist neblig ist und der Nebel Feuchtigkeit mitbringt. Die Bäume sind mit Moosen bewachsen. Wir stiegen an einem Platz aus, der als Parkplatz genutzt wird. Von hier gibt es verschiedene Wanderwege unterschiedlicher Länge im Gebiet um den Krater des Vulkans Sierra Negra. Für uns war ein Weg von 45 Minuten Länge ausgewählt wurden. Es war für mich ein mehr als gemütlicher Spaziergang für andere Reisende war es eine nicht leichte Wanderung. Wir starteten in dichtem Nebel, der sich aber schnell auflöste, so dass wir blauen Himmel und Sonnenschein hatten als wir am Kraterrand ankamen. Eine Caldera mit einem Durchmesser von 10km konnten wir überblicken, deren Boden mit Lava bedeckt war. Wir machten einige Fotos und liefen wieder zurück. Wir kamen dabei wieder in den Nebel hinein. Zurück ging es wieder mit dem Chiva-Bus. Irgendwann stoppte der Bus plötzlich und wir sollten alle schnell aus dem Bus aussteigen. Jennifer, unser Guide, hatte einen Vermillion Flycatcher entdeckt. Dieser Vogel ist wohl recht selten zu finden, obwohl er mit seiner roten Farbe nicht wirklich schwer zu sehen ist. Nachdem wir den Vermillion Flycatcher bestaunt hatten, ging es weiter. Wir stoppten noch kurz bei einer Lagune und fuhren dann weiter zum Turtle Breeding Center in Villamil. Beim Einsteigen in den Chiva-Bus schlug ich mir dabei so arg den Kopf an, dass ich kurz nur Sterne sah. Wow, dass tat richtig weh. Ich wurde dann aber gleich versorgt und bekam zwei Arnika-Kügelchen aus der homöopathischen Apotheke und sie halfen gut. In dem Turtle Breeding Center werden Galapagos Schildkröten von der Insel Isabela, auf der es allein vier verschiedene Arten der großen Schildkröten gibt, gezüchtet. Später werden die Schildkröte wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum ausgesetzt. Außerdem werden verletzte oder kranke Schildkröten dort ausgenommen und gepflegt. Beim letzten Ausbruch eines der fünf Vulkane auf der Insel Isabela mussten auch einige Schildkröten gerettet werden, die natürlich nicht wirklich schnell sich selbst retten konnten. Einige Schildkröten starben aber auch. Das Turtle Breeding Center war recht interessant, aber man hatte schon sehr das Gefühl in einem Zoo zu sein. Dieses Gefühl hatte ich im Darwin Research Center in Puerto Ayora vor zwei Wochen nicht. Zurück auf dem Boot gab es Mittagessen und wir starteten unsere letzte Fahrt nach Puerto Ayora. Dort kamen wir ca. 17:30 an. Es gab Abendessen und die Informationen, wie unsere Abreise morgen ablaufen wird. Wir nahmen alle gemeinsam 8:00 das Dinghy nach Puerto Ayora und gingen etwas durch die Läden bummeln, waren Eis essen und auf ein Bier in einer Bar. Da wir die offizielle Rückfahrt nach einer Stunde mit dem Dinghy verpassten, nahmen wir später das Wassertaxi für einen Dollar zu unserem Boot, der Beagle, zurück.
Ich muss gestehen, dass ich bei der Einfahrt in den Hafen von Puerto Ayora heute, Tränen in den Augen hatte und heulen hätte können. Warum? Ich bin am Ende meiner Reise! Ich habe nun alles gesehen, was ich sehen wollte, ich war und bin einfach überwältigt davon. Ich werde jetzt noch etwas auf dem Boot sitzen und in die Nacht hineinschauen, um dieses Gefühl nach der Reise, die jetzt in mir aufsteigen, etwas zu verarbeiten. Ab morgen beginnt die zugegebenermaßen etwas längere Rückreise nach Hause.
Hasta mañana Birgit