In den frühen Morgenstunden sind wir von unserem nächtlichen Ankerplatz nach Vincente Roca etwas südlicher an der Westküste der Insel Isabela gefahren. Wir ankerten zum Frühstück in einer kleinen sehr netten Bucht und beim Frühstück war die eine Seite des Tisches damit beschäftigt, Meeresschildkröten zu beobachten und die andere Seite des Tisches sichtete Wale. Was für ein Morgen und es sollte so weiter gehen. Wir starteten mit einer Ausfahrt mit dem Dinghy. Aus meiner Erfahrung ist so eine Ausfahrt ganz nett, aber für Fotos meistens nicht wirklich gut, da das Dinghy immer in Bewegung ist und ich so nie die Fotos machen kann, die ich gern machen möchte. Ich bekommt halt dann nur Zufallsbilder, die meine abendliche Löschaktion dann auch meistens nicht überleben. Heute war es wieder so. Wir sahen vom Dinghy Pinguine, viele Meeresschildkröten und die ersten flugunfähigen Kormorane, die es nur hier auf Galapagos gibt. Diese Kormorane haben zwar Flügel, aber diese sind verkürzt und zum Fliegen nicht geeignet. Die ganzen Tiere waren sehr schön anzusehen, aber wie schon gesagt, nicht wirklich fotografierbar. Die Bucht Vincente Roca ist landschaftlich sehr schön. Es gibt eine große Höhle mit vielen Fischen, Meeresschildkröten und Rochen.
Galapagos – Tag 11 – Isabela
Zurück auf dem Boot zogen wir gleich unsere Neoprenanzüge fürs Schnorcheln an. Der Neoprenanzug war heute wichtig. Das Wasser war einfach zu kalt. Wir sind ja nun im westlichen Teil der Galapagos Inseln und hier trifft eine kalte von Westen kommende Meereswasserströmung auf die Galapagaos Inseln. Wir begannen unser Schnorcheln und Jennifer, unser Guide, meinte, dass wir gar nicht zu lange an einem Ort verweilen sollten, sondern immer entlang der Küste entlang Schnorcheln sollten, denn man würde zwar immer Meeresschildkröten sehen, aber es könnte sein, dass man am Ende des Schnorchelns noch mehr Meeresschildkröten sehen kann. Ich hielt mich einfach an ihren Hinweis. Ich schnorchelte erst in der Höhle, sah Meeresschildkröten und Rochen und viele Fische. Ich sah einen Pinguin unter Wasser an mir vorbeihuschen und kurz danach huschte ein Kormoran an mir so schnell vorbei, dass ich erst gar nicht wusste, was mich da gerade überholt hatte. In einem Abschnitt mit vielen Algen auf den Steinen saß ein Meeresleguan und aß die Algen. Dies hatte ich bisher nur an Land gesehen, aber noch nie unter Wasser. Dadurch dass alle Tiere unter Wasser viel größer erscheinen, als sie eigentlich sind, sah der Meeresleguan, der ja keinen Meter lang ist und sehr urzeitlich aussieht, groß und recht bedrohlich aus. Ich war dann die Erste an dem Endpunkt des Schnorchelns. Dies war ein flacher Meeresabschnitt und dort wurde es gigantisch. Stellt Euch vor, Ihr liegt im Neoprenanzug im Wasser, habt dadurch Auftrieb, müsst also nicht schwimmen, sondern treibt im Wasser und rechts neben Euch keine Armlänge entfernt ist eine Meeresschildkröte, die Euch direkt in die Augen schaut. Links neben Euch schwimmt ebenfalls eine Meeresschildkröte und unter Euch ist auch eine und vor Euch und hinter Euch und beim Zählen kommt ihr auf 15 Meeresschildkröten rings um Euch. Die Wellen tragen Euch und die Meeresschildkröten gemeinsam Richtung Land und wenn das Wasser zurück vom Land kommt, trägt es Euch gemeinsam wieder zurück in Richtung Meer. Ich war also allein mit 15 Meeresschildkröten und trieb eine ganze Weile mit Ihnen so im Wasser und konnte sie extrem gut betrachten. Es war wirklich gigantisch. Später kamen auch die anderen Mitreisenden zum Ziel der Schnorcheltour und konnten dann auch die Nähe der Meeresschildkröten genießen. Irgendwann musste wir dann aber doch aus dem Wasser und ich fror recht arg. Da half nur eine warme Dusche, heißer Kaffee und die Fleecejacke.
Es gab dann Mittagessen und wir sind weiter südlich entlang der Westküste der Insel Isabela nach Tagus Cove gefahren. Auf der Fahrt dorthin sahen wir einige Wale. Leider ist meine Kamera etwas langsam, so dass ich wenig Fotos habe, die die abendliche Löschaktion überlebt haben. Wir konnten wählen, ob wir in der Bucht schnorcheln oder Kajak fahren wollten. Obwohl ich erst kurz vorher frierend das Wasser verlassen hatte, entschied ich mich wieder fürs Schnorcheln. Und auch dieses Schnorcheln war super. Wir sahen wieder einige Meereschildkröten. Ich sah einen Pinguin und dann konnten wir ganz in Ruhe einen Kormoran beim Jagen beobachten. Er tauchte ab bis auf den Boden, schaute in jedes Loch oder Höhle und scheuchte so kleine Fische auf, die dann versuchten, vor ihm zu fliehen. Es gab dann immer eine kurze Verfolgungsjagd und entweder das Fischchen konnte sich noch irgendwo verstecken oder der Kormoran hatte einen Imbiss ergattert. Dann kam der Kormoran wieder an die Oberfläche, wir steckten auch unsere Köpfe aus dem Wasser, um den Kormoran, der keinen Meter neben uns schwamm, näher betrachten zu können. Und dann ging das Ganze von vorn los. Toll. Irgendwann wurde es mir aber im Wasser wieder kalt und dann war auch die Stunde Schnorcheln wieder vorbei.
Zurück an Bord musste ich wieder, heiß duschen, um aufzuwärmen. Kurz darauf starteten wir mit einem kleinen Spaziergang an Land. Gleich neben der Bucht gibt es im Inland eine Salzwasserlagune. Von unserem Weg hatten wir einen schönen Blick auf die Salzwasserlagune, auf die Bucht, auf die Ebene zwischen den Vulkanen der Insel Isabela. Die Landschaft war wunderschön, es gab aber wenig Tiere zu sehen. Ich habe noch ein Foto eines Darwinfinken gemacht und konnte so meine Sammlung der Darwinfinken erweitern. Man sieht auf den Fotos wirklich sehr schön die unterschiedlichen Schnäbel der Finken, die sich auf Grund der unterschiedlichen Nahrung, die auf den Insel den Darwinfinken zur Verfügung stand, gebildet haben.
Zurück an Bord fuhren wir zur Nachbarinsel Fernandina und ankern nun in der ruhigen Bucht Punta Espinoza über Nacht.
Hasta luego Birgit