Wir sind die ganze Nacht von Genovesa nach Santiago gefahren und ankerten heute Morgen vor der westlichen Küste von Santiago. Nun waren wir wieder auf der Südhalbkugel. 7:00 gab es wie gewöhnlich Frühstück und dann starteten wir mit unserem Tagesprogramm. Mit dem Dinghy ging es an Land. Diesmal landeten wir nicht an einem weißen sondern an einem pechschwarzen Sandstrand. Wir sahen gleich einen Galapagos Hawk (dt. Galapagos-Bussard) , der etwas verspeiste, und dann ein Seelöwen-Weibchen mit ihrem Jungen. Es dauerte etwas bis wir realisierten, dass das Junge erst ein paar Stunden alt war und dass der Galapagos Hawk gerade die Plazenta verspeist. Ein Weg führte uns entlang der Küste über alte Lavaströme. Wir sahen viele Meeresleguanes, die in Gruppen überall regungslos lagen und die wärmende Sonne genossen. Nach Rückkehr an den Strand gingen wir direkt vom Strand zum Schnorcheln. Am Strand selbst gab es einige Wespen, die gelbe Sachen/Dinge sehr gern haben. Hier in Galapagos sind die meisten Blüten gelb. Es gibt daneben nur noch ein paar weiße Blüten. Die Wespen denken deshalb, dass Gelb Essen bedeutet und so mögen sie alles, was Gelb ist. Es gab ein paar Wespenstiche. Ich hatte Glück, dass ich nicht gestochen wurde. Mit unserem Schiff waren vier weitere Schiffe in der kleinen Bucht und dementsprechend viele Menschen waren beim Schnorcheln. Mir waren es zu viele Menschen. Ich wollte schon das Schnorcheln deshalb beenden und bin dann aber statt links vom Strand einfach rechts vom Strand ins Wasser zum Schnorcheln. Dort war ich dann allein. Nachdem ich auf der linken Seite zwar viele Fische gesehen hatte, aber keine neue Entdeckung gemacht hatte, traf ich keine zwei Meter vom Strand weg auf der rechten Seite des Strandes direkt auf eine Meeresschildkröte, die genüsslich die Pflanzen am Boden und auf den Steinen verspeiste. Ja so schnorchelte ich mit der Meeresschildkröte eine ganze Weile und dies ist immer wieder sehr genial. Als ich aus dem Wasser kam, war ich richtig glücklich, dass ich dies erleben konnte. Die Italienerin von meinem Schiff sah mich und fragte, was ich denn gesehen hätte, dass ich so strahlen würde. Ich zeigte ihr die Schildkröte und dann war auch sie glücklich, denn es war ihre erste Meeresschildkröte, die sie hier auf Galapagos gesehen hat. Mit dem Dinghy ging es dann zurück zum Schiff.
Nachdem Mittagessen starteten wir unsere Fahrt zur Insel Isabela. Wir setzten die Segel und segelten teilweise unterstützt vom Motor des Schiffes nach Isabela. Unterwegs überquerten wir wieder den Äquator und sind nun wieder auf der Nordhalbkugel. Diesmal war die Überquerung am Tage und so standen wir alle um die drei Geräte, die die GPS-Koordinaten anzeigen, herum und machten bei 0 Grad 0 Minuten und 0 Sekunden unser Fotos. Es gab einen Cocktail für die Äquatorüberquerung. Für die Fahrt zur Insel Isabela war angekündigt wurden: „maybe: manta ray jumping, dolphins or whales“. Springende Rochen konnte ich mir nicht vorstellen. Ich dachte, dass unser Guide Jennifer evtl. das Komma falsch gesetzt hatte und eher springende Delphine meinte. Aber dann wir hatten den nördlichsten Punkt der Insel Isabela gerade erreicht, die See war total ruhig, sprang rechts vom Boot doch tatsächlich ein Manta Ray aus dem Wasser und dann gleich noch einmal. Wow, dies hatte ich nicht erwartet. Kurz vorm Sonnenuntergang trafen wir noch auf Delphine und diese sprangen natürlich auch. Das war für alle ein schöner Abschluss der heutigen Fahrt. Die Sonne ging dann ganz theatralisch mit tief rotem Himmel unter.
Hasta luego Birgit