Galapagos – Tag 9 – Genovesa

In der Nacht sind wir 6-7 Stunden von Santa Cruz nach Genovesa gefahren und haben dabei den Äquator überquert. Ich habe den heutigen Tag also auf der Nordhalbkugel der Erde verbracht. Genovesa ist eine Insel, die ein Vulkan war, dessen eine Seite weggebrochen ist. Als ich heute morgen zum Frühstück an Deck kam, sah ich, dass wir im Krater ankerten. Frühstück war 7:00 und um 8:00 nahmen wir das Dinghy und fuhren durch die Mitte des Kraters an eine Stelle, die „Phillips Steps“ genannt wird und dort stiegen wir Stufen bis zum Kraterrand hinauf und oben waren wir gleich mitten in einer Brutkolonie von Red footed Boobies (dt. Rotfußtölpeln), Masked Boobies und Frigatebirds. Die Red footed Boobies und die Frigatebirds haben ihre Nester auf den Bäumen und Sträuchern und die Masked Boobies am Boden. Die Masked Boobies hatten fast alle Küken. Sie haben üblicherweise zwei Eier. Wir sahen heute viele Nester, in denen ein Junges schon geschlüpft war und das andere Junge noch im Ei war oder gerade schlüpfen wollte. Sehr schön. Außerdem gibt es in dieser Brutkolonie Short Ear Owl (dt. Galapagos Ohreule), diese sind die Predator der Brutkolonie. Sie sind sehr scheu und eigentlich selten zu sehen, den sie sind nachtaktiv. Auf Genovesa sind sie auch am Tag aktiv und wir hatten Glück. Eine Eule sah ich durchs Fernglas und eine zweite Eule hockte unter einem Felsen und lies sich sogar fotografieren. Die Lichtverhältnisse zum Fotografieren der Eule waren aber recht schlecht.
Zurück an Bord zogen wir direkt unsere Neoprenanzüge an und fuhren mit dem Dinghy zum Schnorcheln. Ja und nachdem ich letzte Wochen immer etwas zögerlich war, ins Wasser zu gehen, war ich heute die Erste im Wasser. Es gab heute viele Moorish Idols (dt. Halfterfisch) sowie Hieroglyphic Hawkfishs zu sehen, auch sah ich drei Trumpetfishs (dt. Trompetenfisch). Das Highlight heute waren dann aber die Moränen. Ich sah nicht nur eine Moräne, sondern gleich fünf auf einem Platz. Es waren Fine Spotted Morays. Sie sehen wirklich recht furchterregend aus, aber auch irgendwie faszinierend. Sie schauten recht weit aus ihren Höhlen heraus und kamen auch in ihrer vollen Länge aus den Höhlen. Sehr spannend. 
An Bord gab es Mittagessen und eine Mittagspause bis 15:00, die ich für ein Mittagsschläfchen nutzte. Danach ging wir noch einmal an Land. An einer anderen Stelle landeten wir am Strand und waren wieder mitten in brütenden Red footed Boobies (dt. Rotfußtölpeln), Masked Boobies und Frigatebirds. Von Land sahen wir im Wasser einen Rochen, dieser schwamm sehr nah am Strand.
Nachdem Abendessen verließen wir die Insel Genovesa. Mein Blogeintrag ist heute etwas kürzer, weil der Seegang recht stark ist und ich durch das Schreiben wieder eine leichte Seekrankheit spüre. Über Nacht werden wir wieder den Äquator überqueren und sind dann morgen wieder auf der Südhalbkugel.
Hasta luego Birgit