Heute die tolle Landschaft in Grau.
Ich bin heute von Kolvereid nach Vennesund gefahren. Die Wettervorhersage sagte, dass es den ganzen Tag bewölkt sein wird und dass es ab und zu etwas Regen geben wird. Und so war es dann auch. Die Regensachen zog ich dreimal an und zweimal wieder aus. Am Ende behielt ich die Regensachen an, obwohl es nicht mehr regnete, aber es war einfach wärmer mit Regensachen. Die Temperaturen haben sich geändert. 16° war das Maximum heute. Am Nachmittag, als ich schon auf dem Campingplatz in Vennesund war, kam die Sonne heraus und gleich wurde es wärmer.
Die Landschaft war durch die Bewölkung natürlich nicht so fotogen wie gestern, aber wunderschön war sie trotzdem. Schon wie gestern ging es die ganze Fahrt Berg hoch und runter. Es sind wieder einige Höhenmeter zusammengekommen.
Ich stoppte trotzdem immer wieder und fotografierte unter anderem einen See, weil sich in ihm ein Berg spiegelte und auf der Seeoberfläche Seerosen blühten. Erst nach einer Weile sah ich, dass am Ufer auf der anderen Seeseite ein Elch stand und zu mir hinüberschaute. Das war natürlich sehr schön.
Ich bin heute auch an sehr imposanten Bergen vorbeigekommen, die wirklich zum Wandern einladen. Die drei Berge Lesshornet, Kula, Heilhornet waren am beeindruckendsten.
Zwischen Lysfjord und Holm fuhr ich durch drei kürzere Straßentunnel. Die meiste Zeit war ich allein im Tunnel und es war sehr ruhig. Die Schaltgeräusche der Gangschaltung waren das einzige Geräusch im Tunnel. In einem der Tunnel kamen mir am Ende zwei Autos entgegen. Mir war gar nicht bewusst, dass ein Auto im Tunnel einen Höllenlärm macht. Nun weiß ich das auch.
Auf der gleichen Strecke machte ich auch eine neue Erfahrung: Wind von hinten. Das ist ein ganz tolles Gefühl, wenn man den Berg hinaufgeschoben wird. Kurze Zeit später kam genau diese Wind aber von vorn und brachte mich fast zum Stehen.
Den kleinen Ort Holm erreichte ich so, dass ich direkt auf die Fähre nach Vennesund fahren konnte. Die Fahrt dauerte circa 25 Minuten. Direkt am Fährterminal in Vennesund ist der Campingplatz.
Ich ruhte mich etwas aus, aß etwas und weil die Sonne sich zeigte, machte ich noch einen kleinen Spaziergang am Meer entlang. Vom Campingplatz läuft man ca. 30 Minuten zu einer heiligen Quelle, der Olavs-Quelle. Der Sage nach haben der König Olav und seine Männer aus dieser Quelle getrunken. Das ist der gleiche Olav, um den es auch im Nidarosdom in Trondheim geht.
Am Meer ist auch eine Kunstinstallation. Sie heißt „Hai Kuh Badewanne“ und ist von einer irischen Künstlerin. Am Strand steht also eine alte Badewanne. Schräg rechts davor ist ein Kuheuter aus Stein gemeißelt und verkehrt herum aufgestellt. Schräg links davor liegt ein Hai. Ich habe keine Ahnung, was sich die Künstlerin dabei gedacht hat.
Auf dem Weg zu Olavs-Quelle sah ich wieder viele Orchideen. Sie scheinen hier überall zu sein.