Irgendwann in der Nacht sind wir von unserem Ankerplatz nach Nordosten um die Insel San Christóbal gefahren und waren kurz vorm Aufstehen in Punta Pitt. 7:00 gab es Frühstück und danach sind wir an Land gegangen. Wir landeten an einer schönen Bucht, die begrenzt mit steilen Klippen und Bergen ist. Die Berge sind teilweise geschichteter und gepresste Vulkanasche. Wir sind durch ein Tal eines ausgetrocknetes Baches auf den Berg gewandert. Die Natur sieht recht grau aus. Die Farbe der Erde ist braun, gelb, grau und die Bäume sehen alle aus wie abgestorben. Dies ist wohl sehr typisch für die Trockenzeit. Sobald die Regenzeit beginnt, ändert sich die Natur wohl recht schnell. Die Bäume bekommen Blätter und blühen. Oben vom Berg hatten wir eine schöne Sicht auf die kleine Bucht. Wir kamen dann zu einem Platz, an dem einige Rotfußtölpel brüteten. Die Blaufußtölpel brüten am Boden und die Rotfußtölpel nisten auf Bäumen. Dann plötzlich war die Landschaft bunt durch rote und grüne Sukkulenten. Nachdem wir zum Frühstück blauen Himmel und Sonne hatten, fing es nun auf dem Berg an zu nieseln. Nachdem wir zurück am Strand waren, konnten wir dort baden und schnorcheln. Ich blieb mit anderen am Strand, an dem auch einige Seelöwen lagen. Ein Seelöwe hat auf uns gewartet, er wollte mit Touristen spielen oder wenigstens ihre Sachen anschauen und am Ende ein gutes Plätzchen direkt auf deren Sachen zum Schlafen finden. Wir saßen also im Sand und da kam dieser kleine neugierige Seelöwe und kuschelte sich an meine Beine und fand meinen Rucksack ganz toll. Wie war aber der Hinweis in der Antarktis? Geht nicht zu nah an die Robben, die haben scharfe Zähne und beißen. Gut, ich entschied mich, dass ich nicht mit dem Seelöwen kuscheln wollte. Er suchte sich dann einfach jemand anders zum Kuscheln und fand auch einen Rucksack und im Sand abgelegte Sachen, zu denen bzw. auf die er sich legte.
Wir verließen Punta Pitt und fuhren zum Kicker Rock (span. León Dormido). Unterwegs gab es Mittagessen und am frühen Nachmittag kamen wir am Kicker Rock an. Kicker Rock ist eine Felsengruppe westlich der Insel San Christóbal, die ein beliebter Tauch- und Schnorchel-Platz ist. Das Schnorcheln war heute sehr genial. Der Kicker Rock besteht aus 500m aus dem Meer herausragenden Felsen, zwischen denen ein Kanal ist, durch den man schwimmen kann. Die Felsen gehen steil ins Meer und sind bewachsen mit Pflanzen und bewohnt mit Korallen und Fischen. Ich sah Meeresschildkröten. Diese kamen sehr nah, fraßen oder trieben einfach im Wasser. Weit unter mir sah ich Haie und Rochen, aber ich konnte nicht erkennen, was für Haie bzw. Rochen. Auch Seelöwen waren da. Später sah ich recht nah einen Teufelsrochen (engl. Manta Ray) und einen Adlerrochen (engl. Eagle Ray). Außerdem natürlich wieder viele Fische deren Namen ich kenne. Ich habe ein paar Fische aber mittlerweile in einem Bestimmungsbuch nachgeschaut: King Angelfish (dt. Kalifornischer Engelfisch), Yellow Tailed Surgeonfish (dt. Gelbschwanz-Doktorfisch), Hyroglyphic Hawkfish, Blue Chin Parrotfish (dt. Blaukinn-Papageienfisch), Black striped Salema, Creole Fish etc.. Irgendwann wurde es trotz Neoprenanzug kalt und die Zeit zum Schnorcheln war dann auch vorbei. Mittlerweile weiß ich auch, dass ich falls ich je wieder zum Schnorcheln gehe, mir eine Unterwasserkamera vorher kaufen werde. Diesmal genieße ich das Schnorcheln einfach ohne Fotografieren.
Kaum waren wir an Bord fuhren wir schon weiter zur Seelöwen Insel (span. Isla Lobos). Dort machten wir noch einen kleinen Spaziergang und sahen wieder einige Blaufußtölpel, Seelöwen sowie Bindenfregattvögel (engl. Great Frigatebird).
Für die Nacht fuhren wir wieder auf den Ankerplatz der letzten Nacht. 18:30 startete wieder das tägliche Meeting, an dem wir erfahren, was wir am nächsten Tag machen werden und um 19:00 gab es Abendessen.
Hasta luego Birgit