Wie gestern vermutet, ging die Übelkeit weg und ich schlief ganz ok. 6:00 klingelte der Wecker. Wir waren während der Nacht vor der Insel Española und dort vor Punta Suarez angekommen. 6:30 gab es Frühstück und 7:30 gingen wir an Land. Zuerst sahen wir dort natürlich wieder überall die roten Krabben und die Meeresleguane, danach gleich zwei weibliche Seelöwen mit ihren Neugeborenen. In Punta Suarez gibt es eine Brutkolonie der Waved Albatrosse (dt. Galapagosalbatrosse), diese war unser Ziel. Ähnlich wie schon auf der Insel Floreana gestern, war auch heute der Weg markiert. Man darf die Orte auf den Inseln im Galapagos Nationalpark nie ohne Guide besuchen und vor Ort sind die Wege immer markiert. Auf dem Weg sahen wir wieder die Blaufußtölpel sowie Masked Boobies (dt. Maskentölpel), Reiher und einiges mehr. Die Galapagosalbatrosse waren sehr beeindruckend. Einige hatten Nachwuchs und ab und an lag auch ein herrenloses Ei auf dem Weg. Am Ende unseres Weges sahen wir noch von etwas weiter entfernt einen Galapagos Falken (engl. Galapagos Hawk) brüten. Der Spaziergang heute morgen war für zwei Stunden angesetzt, nach drei Stunden verließen wir Punta Suarez. Es war einfach so schön und interessant. Außerdem hatten wir im Gegensatz zu gestern blauen Himmel und Sonnenschein.
Nach der Rückkehr zum Schiff nahmen wir Kurs auf die Gardner Insel, welche nordöstlich von der Insel Española liegt. Nach ca. 45 Minuten waren wir da und wie fuhren mit dem Dinghy zum Schnorcheln entlang der Felsen der Insel. Die Sicht war nicht so gut wie gestern, aber hier sahen einige Seelöwen und die waren neugierig und schwammen ganz nah an uns heran oder tauchten plötzlich aus der Tiefe vor uns auf. Dies war für mich ab und an etwas unheimlich und ich erschrak ab und an wegen deren plötzlichem Erscheinen, aber es war gigantisch. Auch schwammen die Seelöwen einem direkt entgegen und man musste schon einen Zusammenstoß befürchten, sie stoppten aber kurz vorher und schwammen in eine andere Richtung weiter. Wow, dies war sehr beeindruckend. Ich sah noch einige andere Fische, aber das Highlight waren heute beim Schnorcheln definitiv die Seelöwen.
Nach dem Mittag machten wir einen Strandspaziergang an der Gardner Bay. Türkisfarbenes Meer, weißer Sandstrand, blauer Himmel, Schönwetter-Wolken. Einige Seelöwen lagen am Strand und genossen den genialen Sandstrand, das türkisfarbene Meer und die Sonne. Wir taten es ihnen gleich. Nach Rückkehr zum Schiff wurden erstmals die Segel gesetzt und wir segelten unterstützt vom Motor des Schiffes Richtung Norden zur Insel San Christóbal. Unterwegs sahen wir kurz Delphine und einen Wal. Die See war teilweise recht unruhig und wir mussten uns festhalten, wo es nur ging. Dieser Seegang hatte gutes Potential, Seekrankheit hervorzurufen. Kurz vor Ankunft vor dem Hauptort der Insel San Christóbal, vor Puerto Baquerizo Moreno, spürte ich, dass ich wieder etwas seekrank war, aber kaum waren wir in ruhigerem Gebiet, ging es mir wieder gut. Wir ankern nun vor Puerto Baquerizo Moreno. Hier gab es auch Abendessen, dafür war der Platz genau richtig. Beim vorherigen Seegang wäre kein Essen möglich gewesen.
Interessanterweise scheinen nicht alle Mitreisende damit gerechnet zu haben, dass sie auf dieser Tour eine Menge Fotos machen werden. Ein Schiffsangestellter ist heute Abend nach Puerto Baquerizo Moreno gefahren, um Memory Cards zu kaufen. Außerdem ist mein Memory Card Reader fürs iPad heute extrem beliebt gewesen, keiner der Mitreisenden wusste, dass es dies gibt. Ich sollte Provision von Apple bekommen, denn alle werden sich diesen Memory Card Reader wohl nach dem Urlaub kaufen.
Hasta luego Birgit