Quito – Tag 2

Heute zum Sonntag habe ich es recht ruhig angehen lassen. Nach einem gemütlichen Frühstück habe ich kleine Vorbereitungen für die Galapagos Inseln getroffen. Da ich bei meinen Fotos auf eine Dreifachsicherung (Internet, iPad, Memory Card/USB-Stick) setze, musste ich ein paar Fotos von einem Memory Stick auf einen USB-Stick bewegen. Ich hätte auch, um die Dreifachsicherung aufrecht zu erhalten, eine Memory Card kaufen können, aber diese kosten hier ungefähr das 2,5-fache gegenüber Amazon. Nach zwei Stunden war die Aktion erledigt und jetzt kann ich noch 2500 Fotos machen. Dies sollte ausreichen.

Am Vormittag bin ich ins Museo del Banco Central del Ecuador. Ich selbst wohne in Quito zwischen der Alt- und der Neustadt. Das Museum ist nahe der Neustadt. Da Quito nicht unbedingt als sichere Stadt bekannt ist, ist es immer eine Frage, wo kann man hinlaufen, wo nimmt man lieber ein Taxi oder den Metrobus. Und gerade am Sonntag sind die Straßen doch teilweise sehr leer und im Lonely Planet stand bei bestimmten Gebieten, dass man dort nicht unbedingt Sonntags laufen sollte, wenn sie wie leer gefegt sind. Ich bin also zuerst zum nahegelegenen Park Alameida. Dort gibt es u.a. ein Sternen-Observatorium, wobei man sich fragen muss, wie oft gibt es in der Innenstadt von Quito so klare Nächte, dass man Sterne beobachten kann. Im Park gibt es auch einen Teich, auf dem viele Familien mit Tretbooten unterwegs waren. Vom Park Alameida wollte ich eigentlich zum Park El Arbolito laufen. Dies habe ich dann aber nicht gemacht, sondern ich habe den Metrobus für zwei Stationen genommen und war dann direkt beim Museum.

Das Museum wurde von der Zentralbank von Ecuador gegründet und beinhaltet die Sammlung der Zentralbank. Die Zentralbank begann ab 1946 sämtliche Kulturgüter, die in ihrem Besitz gelangten, ihrem speziellen Schutz zu unterstellen. Auf diese Weise wurde der Umguss von prähistorischen Metallen und Goldmünzen in Goldbarren gestoppt. Vor ca. 20 Jahren wurde das Museum eröffnet. Der Eintritt war heute kostenlos. Der erste Teil des Museums ist eine recht umfangreiche Ausstellung von Keramiken aller Kulturen, die auf dem Gebiet des heutigen Ecuador seit 12.000 vor Christus lebten. Ähnlich wie in Peru, wo ich im Museo Inka in Cusco viele Kulturen und deren Keramiken von Peru kennengelernt habe, war es heute hier. In Peru waren es ca. 17 Kulturen, die genannt wurden und hier in Ecuador waren es ungefähre eben so viele. Kulturen, deren Namen ich noch nie gehört habe. Da alle Vitrinen nummeriert waren, kann ich sagen, dass es 75 Vitrinen gab mit Keramiken der Kulturen Ecuadors. Und auch hier muss ich mich wiederholen, es sind wunderschöne Keramiken. Im Saal des Goldes werden Objekte aus Gold ebenfalls sortiert nach den einzelnen Kulturen gezeigt. Sehr schön. Der nächste Teil des Museums ist der kolonialen Kunst gewidmet. Dies waren im wesentlichen religiöse Kunstwerke. Es gibt neben den permanenten Ausstellungen auch temporäre Ausstellungen. Aktuell werden Bilder von zwei kubanischen Malern ausgestellt.

Nach dem Museum bin ich in den nahegelegenen Park El Ejido, der voll mit Familien war, die hier ihren Sonntag verbrachten. Es gab Stände, an denen man Essen und Getränke kaufen konnte sowie Bilder, Schmuck oder Souvenirs. Von dort bin ich dann mit dem Metrobus einige Stationen Richtung Norden gefahren. Ich wollte zur Mall „El Jardin“ ein wenig einkaufen. Die Mall könnte auch in Europa stehen, alles recht modern, diverse Läden großer internationaler Marken etc.. Ich war auf der Suche nach einem wasserdichten Beutel für den Galapagos Trip und bin auch fündig geworden.

Zurück ins Hostel ging es wieder mit dem Metrobus. Quito liegt auf ca. 2800m Höhe in einem recht großen breiten Tal. Die Stadt selbst wirkt nicht wie ein Moloch wie La Paz in Bolivien. Quito wirkt teilweise kleinstädtisch. Der Grund dafür ist, dass die umliegenden Berge sehr nah, sichtbar und grün sind. Man sieht z.B. Felder, wenn man aus den Fenstern der Mall „El Jardin“ schaut. Die Stadt ist aber riesig und bedeckt eine recht große Fläche. Wie schon geschrieben, bedeutet dies, dass die Entfernungen innerhalb der Stadt recht groß sind. Die Metrobusse helfen diese Entfernungen schnell zu überwinden. Es gibt drei Metrobus-Linien, die die Stadt auf Nord-Süd-Strecken durchqueren. Jede Fahrt kostet 0,25 USD.

Ich habe nun angefangen, mich gedanklich auf meinen Galapagos-Trip vorzubereiten. Ich freue mich darauf sehr. Viele Reisende/Backpacker buchen ihren Galapagos-Trip Last Minute. Ähnlich wie bei meiner Antarktis-Reise wollte ich mich nicht auf Last Minute ein- oder verlassen und so buchte ich meinen Galapagos-Trip früher. Man kann auf die Galapagos Inseln fliegen und dort von Insel zu Insel fahren und mit Tagesausflügen die Inseln erkunden oder man bucht eine Kreuzfahrt. Ich habe eine Kreuzfahrt gebucht und da ich vermutlich nie wieder auf die Galapagos Inseln fahren werde, habe ich auch nicht eine 8-tägige sondern eine 15-tägige Kreuzfahrt gebucht. Zugegebenermaßen habe ich dafür noch einmal etwas tiefer in meine Geldbörse gegriffen, aber wie schon gesagt, ich glaube, dass ich diese Tour ähnlich wie die Tour in die Antarktis nur einmal machen werde. Ich werde auf dem Motorsegelschiff Beagle die nächsten zwei Wochen mit 11 anderen Mitreisenden verbringen. Die Beagle hat zwei Reiserouten, eine Nordwest- und eine Süd-Mitte-Route, die jeweils 8 Tage lang sind. Ich werde beide Routen fahren, zuerst die Süd-Mitte-Route und dann die Nordwest-Route. So werde ich fast alle Inseln von Galapagos besuchen. Ich beim sehr gespannt wie diese Kreuzfahrt wird.

Hasta mañana Birgit