Fredvang – Rolvsfjorden

Ein gemütlicher Radtag auf den Lofoten.

Noch zu gestern: ich ging am Abend am Strand lang und genoss den weißen Sandstrand und das Hellblau des Meeres. Wären die Temperaturen nicht so niedrig, könnte man meinen, man wäre in der Karibik.

Meine Zeltbachbarn kamen von einer Wanderung spät am Abend. Es stellte sich heraus, dass es das holländische Paar war, mit denen ich mich auf der Fähre nach Moskenes unterhalten hatte. Wir freuten uns, dass wir uns wieder getroffen hatten und redeten noch etwas, aber nicht mehr lang. Wir waren einfach zu müde.

Das war meine dritte Nacht hintereinander im Zelt. Sobald die Sonne hinter einem Berg ist oder sobald es späterer Abend wird, sind die Temperaturen nicht mehr so hoch. Es wird sogar richtig kalt. Ich habe also einiges an, wenn ich abends in den Schlafsack steige. Heute Morgen bin ich dann geweckt worden, weil die Sonne 6:00 Uhr schon so stark schien, dass sie das Zelt ganz schön erwärmte. Dass die Temperaturunterschiede innerhalb einer Nacht so stark sind, ist schon erstaunlich. Man könnte sich die ganze Nacht erst an und dann wieder ausziehen, aber eigentlich will man ja schlafen.

Ich stand kurz nach 6:00 Uhr auf, frühstückte, baute mein Zelt ab und packte meine Radtaschen. Nach den Tagen, an den ich wenig Kilometer gefahren bin und mich gar nicht in Richtung Norden weiter bewegt habe, bin ich nun heute wieder etwas mehr gefahren. Die Straße führte immer an einem Fjord entlang und die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Das Spannendste heute war der Nappstraumtunnel. Über ihn hatte ich im Internet gelesen, dass er sehr lang ist und sehr schlecht für Radfahrer zu fahren ist. Es gibt sogar extra ein Schiff an einer weiter entfernteren Stelle des Fjords, welches die Radfahrer von der einen Seite des Fjords auf die andere Seite des Fjords bringt. Das Schiff fährt einmal am Tag in jede Richtung.

Ich hatte mittlerweile gesehen, dass der Tunnel nur 2 km lang ist, und hatte mich entschieden, durch den Tunnel zu fahren. Ich kam 10:00 Uhr an den Tunnel und fuhr eigentlich ohne Probleme auf dem Fußweg durch den Tunnel. Der Fußweg ist ca. 1 m breit und es gibt nur einen Fußweg für beide Richtung. Es waren auch Autos im Tunnel, aber nicht so viele. Wenn keine Autos im Tunnel waren, war es sehr ruhig und ich hörte sogar das Wasser auf die Tunnel Innendecke tropfen.

Der Nappstraumtunnel führt unterm Meer entlang, d.h. ca. 1 km ging es nach unten und dann ging es wieder 1 km nach oben.

In Leknes ging ich in den Supermarkt und überquerte einen Pass, um auf die Ostseite der Insel zu kommen. Dort fuhr ich wieder an den Fjorden entlang bis zum Campingplatz am Rolvsfjorden.

Heute standen keine weiteren Aktivitäten auf dem Plan und so genoss ich einen ruhigen Nachmittag.

An der Stelle möchte ich über den König Olavs Weg berichten. Früher konnte man nicht so einfach via Brücken oder Tunnel von einer Insel zur anderen auf den Lofoten fahren. Die Inseln waren mit Fähren verbunden. Es wurden Brücken und Tunnel gebaut und dieser Weg (heute E10) von der norwegischen Grenze zu Schweden über die Lofoten bis nach Å im äußersten Westen der Inselgruppe. Die Straße heißt „Kong Olavs veg“ (= König Olavs Weg). Wenn ich mich richtig an das Gelesene von 2018 erinnere, wurde für die Straße anfänglich eine Maut erhoben. Als die Straßenkosten durch die Maut gedeckt waren, wurde die Maut wieder abgeschafft.

Vielleicht weil ich gerade auf einer Nebenstrecke unterwegs bin, hatte der Campingplatz heute Nachmittag bei meiner Ankunft eine einfache Hütte frei, die ich mir heute wieder gönne.

Karte

Am Strand bei Fredvang
Der Strand bei Ramberg
Blick über den Nappstraumen, unter dem der Tunnel langführt.
Am Rolvsfjord
Auf dem Campingplatz
Die Berge am Abend