Von Baños nach Quito

Heute morgen habe ich festgestellt, dass es glücklicherweise deutsche Eigenschaften an mir gibt, die auch nach einem Jahr der Reise noch unverändert vorhanden sind. Meistens habe ich während der Reise mein Busticket einen Tag vorher gekauft. So dachte ich auf jeden Fall gestern auch an den Kauf des Bustickets für heute, da ich aber wusste, dass es sehr häufig Busse von Baños nach Quito gibt, habe ich den Kauf des Bustickets auf heute verschoben. Ich bin dann auf dem Weg zum Café, in dem ich frühstücken wollte, am Busterminal vorbeigelaufen und wollte ein Ticket für einen Bus knapp zwei Stunden später kaufen. Die Verkäuferin schaute mich verwundert an und teilte mir mit, dass ich das Ticket 10 Minuten vor Abfahrt des Busses kaufen könnte. Als ich dann zum Busterminal kam, wiederum natürlich nicht 10 Minuten sondern etwas mehr als 30 Minuten vor Abfahrt des Busses, konnte ich das Ticket für den 10:00 Bus immer noch nicht kaufen. Stattdessen wurde ich zu einer anderen Busgesellschaft geschickt, da dort der Bus ja schon in fünf Minuten fahren würde. Ok, dann also so. Keine fünf Minuten später saß ich im Bus der Busgesellschaft Transportes Amazonas nach Quito. Die Fahrt führte und da muss ich mich wiederholen durch wunderschöne Landschaft, aber leider auch wieder mit zu vielen Wolken. So sah ich von manchen Vulkane nur den unteren Teil des Berges, aber der Gipfel war immer verhüllt. Ich bin also von Cuenca nach Quito entlang der sogenannten Straße der Vulkane gefahren und habe nur einen Vulkan, den Chimborazo, gesehen. Nach 3,5 Stunden Fahrt waren wir in Quito. Quito ist riesig. Es gibt zwei große Busterminals. Ich kam im Südwesten, in Quitumbe, an. Ich nahm dann ein Taxi zum Minka Hostel und die Fahrt dauerte ca. 30 Minuten. Im Minka Hostel habe ich für vier Nächte ein Bett gebucht.

Am Nachmittag bin ich in die Altstadt von Quito gegangen. Auch diese ist Weltkulturerbe und wirklich sehr nett. Ich war zuerst im Museo Camilo Egas. Camilo Egas ist einer der bedeutendsten Maler von Ecuador. Die Bilder haben mir sehr gut gefallen. Der Eintritt ins Museum war frei. Ich bin ein wenig durch die Straßen geschlendert und war im sehr netten Café El Cafeto Kuchen essen und Kaffee trinken. Das Café ist in einem Raum einer Kirche und grenzt direkt an den wunderschönen Kreuzgang der Kirche „San Agustin“. Auf dem Rückweg zum Hostel war ich auf dann auf einmal in einer Straße, die mir gar nicht gefallen hat. Ich war in einem Rotlichtviertel gelandet, mit Prostituierten und Betrunkenen. Ich drehte auf dem Absatz um und lief einen anderen Weg. Dies war direkt am Plaza del Teatro. Der Lonely Planet schlägt einen Spaziergang durch die Altstadt von Quito vor und der führt auch direkt durch dieses Viertel.

Jetzt bin ich also in Quito und genau genommen bin ich am Zielort meiner Reise durch Mittel- und Südamerika nach einem Jahr angekommen. Am Dienstag geht es per Flugzeug von hier auf die Galapagos Inseln und in knapp drei Wochen fliege ich von hier nach New York.

Morgen mache ich einen Ausflug auf die Nordhalbkugel. Klingt witzig, oder? Ja aber Quito liegt etwas südlich vom Äquator und so bald man nördlich fährt, geht es von der Südhalbkugel auf die Nordhalbkugel. Ich möchte auf den Markt von Otavalo.

Hasta mañana Birgit