Der Tag endete ungeplant in Senja
Die Nacht war warm, wohl ca. 19°. Das ist doch ungewöhnlich für Nordnorwegen. Gegen 6:00 war es mir zu warm im Zelt und ich stand auf. Ich frühstückte mit einem älteren Ehepaar, das seit 4 Monaten mit dem Rad von Nürnberg hierher unterwegs ist. Sie haben weniger den direkten Weg gewählt, sondern sind ein paar Schleifen gefahren. Sie schreiben einen Blog. Wer Interesse hat, schaut hier: https://roswithahans.wordpress.com/
Ich fuhr weiter Richtung Norden. Es war leicht bewölkt und dies wechselte mit bewölkt immer wieder am Tag. Die Straße war flach und es gab nur wenige Anstiege. Bis Risøyhamn fuhr ich die Straße 82 und bis dahin kamen im 5 Minuten Takt mit Steine beladene Laster an mir vorbei. Die 82 führt östlich auf der Insel Andøy entlang. Westlich gibt es eine kleinere Straße und auf dieser führt der Radweg entlang. Diese fuhr ich ab Risøyhamn.
Ich kam vorbei an kleinen Orten und Kirchen. Auf einem Feld lebende Schweine passierte ich. Die haben dort vermutlich ein schönes Leben.
Kurz vor Bleik musste ein Anstieg bewältigt werden. Der Anstieg selbst war nicht das Problem, aber die extrem vielen Fliegen, die um mich herumschwirrten, waren einfach nur nervig. Glücklicherweise konnte ich sie bei der Abfahrt alle wieder abhängen.
Nach 60 km in Bleik wollte ich schauen, ob ich an einer Papageientaucher-Tour teilnehmen kann. Ich wusste, dass es 11;00, 13:00 und 15:00 eine Tour gibt. 12:30 kam ich am Hafen an. Auf der Webseite sah ich, dass für die Tour 13:00 noch 2 Plätze frei waren. Perfekt! Direkt gebucht und mitgefahren. Siehe hier: https://www.puffinsafari.no
Vor der Abfahrt bot ein Schweizer einer anderen deutschen Radfahrerin und mir an, unsere Radtaschen in sein Auto zu stellen. Perfekt! Ich hätte das Fahrrad auch vollbepackt am Hafen stehen lassen können, aber so war es besser. Auf dem Boot traf ich die zwei Schweizer Radfahrerinnen wieder, die ich schon vor Wochen mehrmals getroffen hatte.
Die Fahrt startete 13:00 mit einem kleinen Boot zur Insel Bleiksøya. Papageientaucher saßen nach einiger Zeit überall auf dem Wasser und die Luft war auch voll mit ihnen. 50.000 Brutpaare gibt es jedes Jahr auf Bleiksøya. Wir sahen auch Fischadler. Diese ernähren sich u.a. von Papageientauchern…
Die Bootsfahrt ging 1,5 Stunden. Das erste Mal auf der Tour hätte ich wirklich lieber meine Kameraausrüstung anstatt der Kompaktkamera dabei, aber egal die Fahrt war auch so ein tolles Erlebnis.
Nach der Bootstour musste ich erst einmal etwas essen und dann wollte ich noch 8 km bis zum Campingplatz nach Andenes fahren. Kaum gestartet, fing ich zu überlegen an, ob ich nicht 10 km fahren und die Abendfähre von Andenes nach Senja nehmen sollte. Schnell war klar, ja das mache ich.
Bei Sonne fuhr die Fähre von Andenes nach Gryllefjord. Hier zelte ich kurz nach dem Ort mit den zwei Schweizerinnen und einer Deutschen.
