Ein Kaum-etwas-getan-Tag
Die Wettervorhersage für heute war ähnlich dem Wetter von gestern. Also hingen auch heute die Wolken tief über den Bergen von Tromsø und es war recht kühl.
So war wieder ein ruhiger Tag angesagt. Ich war im Polaria, einem Aquarium. Gestern war der Andrang im Aquarium um die Nachmittagszeit doch recht hoch und ich zog es gestern vor, dass nebenan liegende Museum zur „M/S Polstjerna“ zu besichtigen, was übrigens erst seit kurzem wieder geöffnet ist. Man musste den Masten des Schiffes reparieren und das Museum war wohl fünf Jahre lang geschlossen.
Heute öffnete das Aquarium 10:00 Uhr und ich kam genau zur Öffnung dort an. Das Gebäude des Aquariums sieht von außen aus wie gestapelte Eisschollen. Innen findet man einen Souvenir-Shop, einen Filmsaal, einen größeren Pool mit zwei weiblichen Bartrobben und einem männlichen Seehund, mehrere kleine Aquarien, die Tiere aus dem Nordpolarmeer zeigen sowie einen Raum zum Rückgang beziehungsweise zur Verkleinerung der Gletscher. Also eigentlich ein recht übersichtliches Museum und dafür war der Eintrittspreis von 220 NOK (=19,50 €) doch recht teuer. Ein Teil der Ausstellung ist gerade im Umbau, d.h. man zahlt aktuell den vollen Preis, aber sieht nicht die vollständige Ausstellung. Das war schade.
10:30 Uhr war die Robbenfütterung. Bis dahin beobachtete ich die Robben wie sie in dem Becken ihre Bahnen zogen. Ich denke dabei immer daran, wie klein das Becken für so eine Robbe ist, wenn sie doch das gesamte Meer haben könnte. Das ist für mich traurig, aber ich weiß auch, wenn wir die Tiere im Zoo oder in einem Aquarium nicht sehen und damit nicht kennenlernen würden, würden wir uns auch weniger oder gar nicht um die freilebenden Tiere sorgen oder kümmern.
Die Robben bekamen Fische zum Fressen. Drei Angestellte fütterten die Robben und jeder dieser Angestellten kümmerte sich um genau eine dieser Robben. Mit Pfiffen und einzelnen Kommandos wurden die Robben zum Springen oder zu Drehungen animiert. Nach der Fütterung gab es Eis zum Essen, aber kein Speiseeis, sondern ganz normales gefrorenes Wasser.
Im Filmsaal sah ich einen schönen Film über Spitzbergen, der tolle Drohnenaufnahmen von den Fjorden Spitzbergens zeigte.
In den kleineren Aquarien waren Fische wie ein Angelfisch oder Lachse. In einem anderen Aquarium waren viele kleine Quallen. Auch Seesterne und noch andere Fischarten waren in den Becken.
Weitere Informationen zum Aquarium hier: https://polaria.no/en/
Danach hatte ich schon wieder Hunger und ging in mein Apartment zum Mittagessen. Später kaufte ich mir ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr und fuhr mit den Bussen auf der Insel Tromsøya herum. Der Flughafen und die Innenstadt von Tromsø liegen auf der Insel Tromsøya. Gestern mit dem Fahrrad bin ich außen um die halbe Insel gefahren. Bei meinen Besuchen der Stadt im Winter bin ich schon öfter durch den Berg der Insel gefahren. Der Berg ist nicht sehr hoch, aber der gesamte Schnellverkehr durch die Stadt geht durch den Berg. Es gibt einige unterirdische Kreisverkehre und man kann auch direkt in ein Parkhaus fahren. Bei den ersten Besuchen in der Stadt habe ich mich auch immer wunderbar in diesem Tunnelsystem verfahren. Es war immer wieder eine Überraschung, wo ich aus dem Tunnelsystem wieder herauskomme.
Heute mit dem Bus bin ich das erste Mal über den Berg und durch die Wohngebiet auf dem Berg gefahren. Außerhalb des Stadtzentrums und außerhalb vom Flughafen wirkt Tromsø überhaupt nicht städtisch eher wie eine Kleinstadt. Tromsø hat ca. 77.000 Einwohner.
Die Fahrt durch die Wohngebiete und über die Insel Tromsøya hat mir sehr gut gefallen. Danach bin ich noch etwas durch die Innenstadt gebummelt.
Mit dem Bus bin ich heute auch zum Sportgeschäft XXL gefahren. Das ist in Tromsø ein riesiger Sportladen in einem Einkaufszentrum am Flughafen, in dem man alles bekommt. XXL hat auch Filialen in anderen norwegischen Großstädten wie Trondheim, Oslo, Bodø oder Alta. Ich habe einen Sicherheitskauf getätigt und habe einen neuen Schlafsack gekauft. Ich besaß bisher zwei Schlafsäcke einen mit Komfort -12° und einen mit Komfort +14°. Der Schlagsack mit Komfort -12° ist sehr groß und auch für den Sommer nicht geeignet, also packte ich für diese Radtour den Schlafsack mit Komfort +14° in mein Radgepäck. Ich hatte schon zu Hause überlegt, ob ich einen neuen Schlafsack kaufen sollte und entschied mich dagegen. Stattdessen nahm ich ein Inlett mit, welches ich schon besaß und dass die angenehme Temperatur noch um einige Grad senken soll. Also müsste ich ca. +9° bis +5° aushalten. Ich hatte aber zwei Nächte auf den Lofoten, da war es schon recht frisch (ca. 9°) und ich hatte Fleece- und Thermojacke im Schlafsack an. Die Vorhersage für die nächsten Nächte ist so, dass die Temperaturen immer um die 10° sind. XXL hatte ein Angebot für einen Schlafsack mit Komfort +3° und da habe ich zugeschlagen. Es hätte vielleicht nicht sein müssen, aber so bin ich auf der absolut sicheren Seite. Ich bin nun bestens gerüstet. Falls es noch kälter werden sollte, habe ich ein Inlett, einen dünnen und einen dickeren Daunenschlafsack. Damit könnte ich hier im Winter eine Radtour machen.
Ich habe mich auch noch etwas mit den nächsten Tagen meiner Radtour beschäftigt. Ich muss am 13. August in Honningsvåg sein und wie ich auch schon geschrieben habe, bin ich zu früh und muss nun bummeln. Ich befürchte, das wird mir schwer fallen.