So gegen 8:30 verließ ich das Hotel, da ja mein Bus 9:30 fuhr. Ich nahm ein Taxi zum Busterminal der Cooperativa Loja. Dort erfuhr ich, dass kein Bus 9:30 fahren würde. Einen Grund dafür erfuhr ich nicht, aber ich könnte wählen, ob ich mit dem Bus 13:00 oder mit dem 21:00 fahren möchte. Ich nahm den Bus 13:00 und erhielt ein neues Busticket. Ich fragte auch, ob der Bus wirklich fahren würde. Dies wurde bejaht und die Liste der Passagiere war auch schon recht lang. Ich ließ meinen großen Rucksack bei der Busticket-Verkäuferin und ging frühstückten. Ich hatte ja jetzt vier Stunden Zeit. Ich fand ein kleines Restaurant. Das Frühstück war mäßig und danach stellte ich fest, dass ich nur 100m hätte weiter gehen müssen und dort hätte ich ein besseres Frühstück bekommen. Na gut, das passiert. Ich bestellte Saft, Café con Leche (Kaffee mit Milch) und ein Sandwich mit Hühnchen. Der Saft war frisch gepresst und ok. Der Kaffee war erstaunlich, da ich noch nie eine Tasse Milch bekommen habe, in die ich dann das Nescafé-Pulver rein tun sollte. An Nescafé habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt, aber halt mit Wasser und nicht mit Milch. Also dies wurde dann logischerweise kein richtiger Kaffee. Das Sandwich war ebenfalls erstaunlich, da es eine so große Menge gekochtes Hühnchenfleisch mit einem Salatblatt war und zu diesem wurde dann Mayonnaise auf einem Extrateller gereicht. Die Menge des Hühnchenfleisches war vielleicht gut gemeint, aber viel zu viel.
Da ich, wie schon geschrieben, nun Zeit hatte in Piura, bin ich ins Geburtshaus von Miguel Grau. Er ist ein Nationalheld in Peru, da er in der Seeschlacht mit Chile wohl entscheidend aktiv war. Im Museum werden seine Vorfahren, er, seine Nachfahren und das Ganze im Zusammenhang mit der peruanischen Geschichte dargestellt. Danach bin ich in die Kathedrale. Auch eine Heiligen-Figur hatte eine rot-weiße Schärpe zum Nationalfeiertag von Peru um. Dann verbrachte ich noch etwas Zeit auf einer Bank im Schatten der Bäume der Plaza del Armas mit Menschen schauen, dies ist ja immer wieder sehr interessant. Ich ging dann noch einmal ins Café „Capucchino“ für ein Stück Kuchen und einen ordentlichen Kaffee und dann waren die vier Stunden auch schon fast um und ich ging zurück zum Busterminal.
Diesmal fuhr der Bus wirklich und er vollbesetzt. Also 13:00 ging es los. Der Bus war gar nicht so schlecht, wie ich gestern befürchtet hatte. Die Passagiere kamen hauptsächlich aus Ecuador. Sonst waren noch vier Peruaner, zwei Amerikaner, zwei Kanadier und ich im Bus. Wir fuhren von der Wüste rund um Piura und im Norden von Peru in die Berge des südlichen Hochlands von Ecuador nach Loja. Nach knapp drei Stunden Fahrt waren wir an der Grenze bei Macará. Die Formalitäten liefen relativ schnell und unkompliziert ab. Vorm Fluss Macará reisten wir alle offiziell aus Peru aus, liefen über die Brücke über den Fluss Macará und reisten auf der anderen Flussseite in Ecuador ein. Es waren kaum Leute an der Grenze. Ich wählte diesen Weg über die Grenze, da man den Weg am Meer über die Grenze als gefährlich einschätzt. Wenn man den Weg am Meer wählt, sollte man eine der großen Busgesellschaften wählen. Hier in Macará war alles problemlos. Wir waren nach einer Stunde mit den Formalitäten fertig und warteten aber aus einem mir nicht bekannten Grund trotzdem noch einmal 30 Minuten bevor wir weiterfuhren. Aber dann ging es weiter und die Fahrt führte ins Gebirge. Solange die Sonne noch nicht untergegangen war, konnten wir die schöne Landschaft genießen. Wir stoppten unterwegs noch einmal an einer Militärkontrolle. An dieser mussten alle Ausländer aus dem Bus noch einmal aussteigen und unsere Personalien wurden noch einmal aufgeschrieben. Auch dafür ist mir der Grund unbekannt. Dann ging die Sonne unter und ein Film wurde im Bus gezeigt und gegen 21:30 waren wir in Loja. Ich nahm ein Taxi zum Hostal Inca, in dem ich für eine Nacht ein Zimmer gebucht habe. Morgen geht es dann weiter nach Cuenca.
Ecuador hat den US-Dollar als offizielle Währung. Der Ecuadorianische Sucre wurde 2000 nach Jahren mit sehr hoher Inflation eingestellt und seit dem ist der US-Dollar offizielles Zahlungsmittel.
Ecuador ist das Ziel meiner Reise. Unglaublich. Es ist das 16.Land meiner Reise. (Nicht mitgezählt habe ich die Falklandinseln als Großbritannien und die Antarktis). Nach fast einem Jahr der Reise bin ich hier. Ecuador ist das letzte Land in Südamerika, welches ich bereise.
Hasta mañana Birgit