Eine der ersten Dinge, die ich heute morgen sah, war folgender Spruch „Hoy es un buen día para disfrutar la vida!“ (Heute ist ein guter Tag, das Leben zu genießen!). Ok es war eine Coca Cola-Werbung, aber egal es ist ein gutes Motto für einen Tag.
10:00 war Abfahrt der Tour von Moche Tours zu den archäologischen Stätten Huaca Rajada und Túcume und nach Lambayeque. Wir waren 13 Reisende aus Peru, Spanien, der Schwez und mir. Wir fuhren zuerst nach Sipán, wo sich die Pyramiden Huaca Rajada befinden. Es sind zwei Pyramiden, gebaut aus Lehm in der Moche Zeit. Vor den Pyramiden ist eine Plattform und dort wurden seit 1987 einige Gräber ausgegraben. Der Beginn der Ausgrabungen 1987 erinnert dabei an einen Indiana Jones Film mit Schwarzmarkthande von Grabbeigaben, Grabräuberei und Schießereien. In dem Museum, welches in Sipán ist, werden heute die drei zuletzt gefundenen Gräber ausgestellt. Es sind die Gräber eines Priesterkriegers, eines reichen und eines älteren Kriegers. Das letzte Grab wurde 2010 entdeckt. Das berühmteste Grab, welches hier entdeckt wurde, war das zuerst entdeckte Grab vom sogenannten „El Senor de Sipán“/“The Lord of Sipán“/“Herrn von Sipán“. In seiner Pracht der Grabbeigaben ist es wohl vergleichbar mit dem Grab von Tutanchamun in Ägypten, aber es ist bei weitem nicht so bekannt und berühmt. Außerdem wurde ein weiteres Königsgrab entdeckt vom sogenannten „El viejo Senor de Sipán“/“The old Lord of Sipán“. Es war das dritte entdeckte Grab. Dieses Grab war weniger prächtig, aber auf Grund der Grabbeigaben konnte man schließen, dass der Tote ebenfalls ein König war. Man hat eine DNA-Analyse durchgeführt und festgestellt, dass beide Tote verwandt waren. Das zweite entdeckte Grab war das Grab eines Priesters. In Sipán kann man die Gräber an ihren Originalplätzen sehen, die Grabinhalte sind aber Nachbildungen. Alle Männer wurden mit ihren Frauen und Konkurbinen, mit Wächtern, Kindern und Tieren begraben. Man geht davon aus, dass sie alle geopfert wurden, um ihrem jeweiligen Herrn in das nächste Leben zu begleiten. Die Originale sind im Museo tumbas reales de Sipán in Lambayeque. In Sipán haben wir auch einen Fuchs und Eulen gesehen. Dass es dort Eulen gibt, finde ich ganz interessant, da es einige Grabbeigaben wie Ketten aus Kupfer mit Eulenköpfen gibt.
Sipán liegt im Osten von Chiclayo. Von Sipán fuhren wir wieder zurück nach Chiclayo, um gleich weiter nach Lambayeque im Norden von Chiclayo zu fahren. Dort aßen wir in einem Restaurant zum Mittag.
Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter in Richtung Norden nach Túcume. Dort gibt es rund um den Berg Purgatorio 26 Pyramiden aus Lehmziegel. Nur bei drei von ihnen wurden Ausgrabungen begonnen und diese laufen auch noch. Die Pyramiden werden der sogenannten Lambayeque-Zeit (700-1100) zugeordnet. Die Bauzeit dauerte wohl 500 Jahre. 1375 wurde Túcume dann von den Chimú erobert und 1470 von den Inkas. 1533 wurde die Stadt dann verlassen. Aktuell gibt es noch nicht viel zu sehen, außer die Pyramiden, die aber aussehen wie Berge. Durch starke Regenfälle wurden die Pyramiden mit ihren Lehmziegeln stark in Mitleidenschaft gezogen. Der starke Regen war wohl auch Grund, dass Túcume verlassen wurde. Um die Pyramide besser zu sehen, kann man auf den 60m hohen Berg Purgatorio steigen. Laut Legende der lokalen Bevölkerung reinigt man mit der Besteigung auch seine Seele. Also meine Seele ist jetzt gereinigt und nach den ganzen Wanderungen waren die 60 Höhenmeter ein Kinderspiel. Andere Mitreisende atmeten schwer nach dem Aufstieg.
Von Túcume ging es zurück nach Lambayeque zum Höhepunkt des heutigen Tages, dem Besuch des Museo tumbas reales de Sipán (Museum der Königsgräber von Sipán). Hier werden die drei zuerst ausgegrabenen Gräber in Sipán und die originalen restaurierten Grabbeigaben ausgestellt. Ich war sehr beeindruckt, von den Grabbeigaben aus goldbelegtem Kupfer, Gold und Silber. Es ist leider nicht erlaubt im Museum Fotos zu machen.
In Chiclayo waren wir gegen 18:30. Es war ein langer aber sehr interessanter Tag.
Morgen fahre ich nach Piura. Von da gibt es Direktbusse nach Loja in Ecuador. Je nachdem wann die Busse genau fahren und für welchen ich ein Ticket bekomme, fahre ich dann morgen oder übermorgen nach Ecuador.
Hasta mañana Birgit