Nach drei Nächten im Zelt war es eine Wohltat, wieder in einem Bett zu schlafen. Irgendwo in der Nachbarschaft des Hostels wurde aber ein Geburtstag gefeiert und die Musik wurde erst gegen ca. 5:00 abgestellt. Ich war glücklicherweise recht müde und schlief trotzdem ganz gut, wachte aber doch immer wieder auf. Gegen 9:00 entschloss ich mich aufzustehen und den Nichtstun-Tag zu beginnen. Ich ging ins Café Andino zum Frühstück. In Huaraz gibt es einige Restaurants und Cafés, die von Ausländern geführt werden. Das Café Andino wurde von einem Amerikaner gegründet. Es gibt die verschiedensten Frühstücksarten, eine Bibliothek mit Büchern und eine schöne Terrasse mit Blick auf die Berge. Also habe ich ausgiebig gefrühstückt und habe nebenbei etwas in den Büchern geschmökert. Da heute keine Wäscherei geöffnet hat, da Sonntag ist, habe ich heute selbst die notwendigsten Sachen gewaschen und da schönes Wetter war, trocknete auch alles schnell auf der Dachterrasse des Hostels. Nach meinem Waschtag ging ich ins archäologische Museum von Huaraz. Huaraz liegt in der Region Ancash und es gibt einige archäologische Vor-Inka-Stätten hier. Im Museum sind einige von ihnen dargestellt und beschrieben. Das Museum liegt direkt an der Plaza del Armas und da war heute Volksfeststimmung. Es wurde ein 157.Jahrestag gefeiert (157 Aniversario de la Creación Política de la Provincia de Huaraz), aber was dieser genau bedeutet, weiß ich nicht. Die Hauptstraße war gesperrt, einige Verkaufs- und Essensstände waren aufgebaut. Fleisch wurde auf der Straße gegrillt, u.a. auch Meerschweinchen. Ich wollte dann mein Busticket für morgen nach Trujillo kaufen und dabei musste ich feststellen, dass es keinen einzigen Bus am Tage nach Trujillo gibt. Alle Busse fahren in der Nacht. Blöd, denn eigentlich wollte ich morgen früh nach Trujillo fahren. Ich konnte aber nur ein Busticket für 21:40 also für morgen Abend kaufen. Da stellte sich dann die Frage, was mache ich dann morgen den ganzen Tag. Die Frage ist in Huaraz eigentlich schnell beantwortet, man geht wandern, aber genau dazu habe ich aktuell keine Lust. Meinen Knien geht es zwar schon wieder besser, nachdem ich sie fleißig mit Voltaren eingecremt habe und auch mein Rücken ist schon fast wieder ok, aber meine Wanderschuhe habe ich heute demonstrativ schon mal wieder ganz unten in meinen Rucksack verstaut. Ich beschloss, dass ich dann morgen nach Chavín fahren werde. Chavín ist eine archäologische Vor-Inka-Stätte und Weltkulturerbe, sie liegt ca. 110km von Huaraz auf der anderen Seite der Cordillera Blanca. Ich versuchte also eine Tour nach Chavín zu buchen und war erst einmal erfolglos, da fast alle Agenturen heute am Sonntag geschlossen hatten. Ich konnte aber dann in meinem Hostel eine Tour für morgen nach Chavín buchen. Einziger Nachteil an dieser Tour ist, dass es diese nur in Spanisch gibt. Also habe ich heute schon etwas über Chavín gelesen und schaue es mir dann morgen an. Nachdem ich am Nachmittag noch einmal ins Café Andino auf einen Kaffee und einen Eisbecher gegangen bin, endete der Tag für mich kulinarisch mit einer Pizza mit Schinken und Pfirsichen. Dies klingt etwas exotisch, war aber sehr gut.
Hasta mañana Birgit