Und da war die Straße einfach weg.
Mein Zeltplatz am Meer unterhalb der E6 war gut, auch wenn ich den Autoverkehr hörte, aber in der Nacht fuhr dann kein Auto mehr. Einmal hörte ich sogar ein wohl bekanntes Geräusch, ein im Landeanflug befindliches Flugzeug. Das kenne ich doch von zu Hause.
Wie immer stand ich früh auf und war früh unterwegs. Es war stark bewölkt heute Morgen. Wenn man früh losfährt, ist die Straße noch nicht so voll und so war es auch heute Morgen. Die Fahrt war angenehm.
So ein wilder Zeltplatz hat meistens keine Toilette Die nächste Toilette war 2 km entfernt, diese war mein erstes Ziel heute Morgen und sie war nicht nur mein erstes Ziel heute Morgen. Vor der Toilette traf ich einen Schweizer. Er hatte ein paar Kilometer vorher auch wild gezeltet.
Wir fuhren einige Kilometer zusammen. Unter anderem fuhren wir nicht durch einen Tunnel, sondern nahmen eine Umfahrung. Diese Umfahrung war zwar grundsätzlich schön, aber plötzlich war die Straße weg. Ein etwa 50 m langes Stück war irgendwann vermutlich bei einem starken Regen abgerutscht. Wir schoben unsere Räder in den Wald und inspizieren, ob wir auf einem Waldweg oberhalb der Abrutschstelle auf die andere Seite kommen können. Wir fanden einen Weg. Nebenbei stellten wir fest, dass die Heidelbeeren reif sind. Sehr schön, d.h. in den nächsten Tagen wird es immer wieder Heidelbeeren zum Essen geben. Als wir auf der anderen Seite der Abrutschstelle waren, sahen wir auch ein Hinweisschild, dass die Straße gesperrt ist. Aus unserer Richtung gab es kein Hinweisschild.
Der Schweizer fährt mehr Kilometer pro Tag und macht wohl auch weniger Pausen als ich. Bei meiner 20 km Pause trennten sich unsere Wege, aber es war schön gemeinsam gefahren zu sein und sich unterhalten zu haben.
Nach etwa 35 km erreichte ich Alta. Über booking.com habe ich eine gute Übernachtung mitten im Stadtzentrum in der Nähe der Nordlichtkapelle gefunden. Die Campingplätze liegen in Alta relativ weit außerhalb, 4 bis 5 km vom Stadtzentrum entfernt. Ich werde zwei Nächte in Alta bleiben.
Mittlerweile hat es die Sonne durch die Wolken geschafft und sogar der blaue Himmel zeigte sich. Perfektes Wetter. Die Nordlichtkathedrale liegt keine 200 m von meiner Unterkunft entfernt. Bei diesem schönen Wetter bin ich natürlich sofort hin und habe sie fotografiert. Der Kirchenbau selbst ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber ich finde interessant, dass er von jeder Seite anders wirkt.