Von Huacachina nach Lima

Ich wollte das Spiel um Platz 3 zwischen Brasilien und Holland heute sehen und da ich aber auch nach Lima wollte, nahm ich einen frühen Bus. Ich hatte den Bus 7:10 gebucht, also klingelte der Wecker 5:45. Ich musste dann auch den Nachtportier des Hostels wecken, damit ich meine Rechnung bezahlen konnte. Heute ist mir dann zum ersten Mal passiert, dass meine Rechnung für das Zimmer höher war, weil ich über Hostelbookers.com gebucht hatte. Dies hatte ich schon gehört, war mir aber noch nie passiert. Über Hostelbookers.com kostete mein Zimmer 80 Soles und hätte ich das Zimmer ohne diese Buchung direkt erhalten, hätte ich nur 60 Soles bezahlt. Dies sind 5 Euro Unterschied.

Huacachina ist ein recht verschlafener kleiner Ort und ich musste hoffen, dass ein Taxi vorm Hostel steht und ich hatte Glück, es gab ein Taxi und ich war innerhalb von 15 Minuten an der Busstation von der Busgesellschaft Cruz del Sur und um diese Uhrzeit war da noch nicht viel los. Da die Busse von Cruz del Sur mit GPS ausgestattet sind, stellte der Angestellte der Busgesellschaft fest, dass mein Bus erst vor wenigen Minuten Nazca passiert hatte und noch zwei Stunden braucht, um in Ica zu sein. Der Bus war also eine Stunde zu spät. Ein anderer Bus aus Tacna war auch eine Stunde zu spät, aber hatte Nazca bzw. Palpa schon vor einer Stunde passiert und wurde ca. 7:10 in Ica erwartet. Er sagte, dass ich einfach diesen Bus nehmen sollte und dass dort auch noch Platz frei wäre. Super. So fuhr ich pünktlich 7:10 ab, aber in einem anderen Bus, was mich ja nicht wirklich störte. Der Bus fuhr über Paracas und dort stiegen die Dänen ein mit denen ich über die Nazca-Linien geflogen war. Ja ich reise halt hier i. Süden von Peru entlang der Standardroute, die auch Gringo Trek genannt wird. Die Busfahrt bis Lima dauerte fünf Stunden und ich war müde genug, dass ich noch etwas schlafen konnte.

Ca. 12:15 waren wir in Lima. Mit dem Taxi fuhr ich zu meinem Hostel „1900 Backpackers Hostel“, welches in der Altstadt von Lima, die ja auch Weltkulturerbe ist, liegt. Ich habe das Hostel gewählt, weil es in einem großartigen alten Stadthaus ist. Die Räume sind groß und sehr hoch und teilweise mit Stuck verziert. Nachdem ich heute schon etwas die Umgebung erkundet habe, muss ich sagen, dass die Gegend von Miraflores wohl die etwas bessere Wahl für ein Hostel gewesen wäre. Die Altstadt von Lima macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, aber ist halt auch etwas schmuddelig und speziell Nacht auch nicht sicher. Die hippen und besseren Restaurants und die eher moderneren Häuser und Straßen sind in Miraflores. Dies ist auch das typische Touristenviertel. Da Lima recht groß ist, 8,5 Millionen Einwohner, braucht man ein Taxi, um von der Altstadt nach Miraflores zu kommen. Dieses fährt dann schon 10-15 Minuten. Eigentlich wollte ich auch nur eine Nacht bleiben und dann mit dem Nachtbus morgen Abend nach Huaraz weiterfahren, aber im Bus der Busgesellschaft Cruz del Sur war kein Platz mehr für morgen Abend nach Huaraz frei. Also bleibe ich nun zwei Nächte und fahre am Montag Abend mit dem Nachtbus nach Huaraz. Und für zwei Tage ist es eh egal, wo ich wohne. Ein Taxi ist schnell genommen und mit 10 Soles also 2,50 Euro auch nicht so teuer.

Ich war dann heute Nachmittag in Miraflores. Ich habe wieder einmal ein deutsches Café im Lonely Planet entdeckt. Das Café heißt Kulcafe und da bin ich heute auch hin, um zu schauen, ob es dort einen Fernseher für das WM-Finale gibt. Gibt es leider nicht, aber für mich gab es heute dort einen Kaffee mit Kaltem Hund. Ich weiß gar nicht, ob Kalter Hund in ganz Deutschland bekannt ist. Kalter Hund sind mit Schokolade übergossene und dann kaltgestellte geschichtete Butterkekse. Ja und morgen gibt es für mich dort eine Bratwurst. Und Fernseher habe ich in Miraflores in einer Straße voller Touristen-Restaurants entdeckt. Dort werde ich dann das WM-Finale anschauen und hoffentlich sehen, dass Deutschland gewinnt. Dort habe ich heute auch das Spiel um Platz 3 gesehen.

In Miraflores ist auch der Parque Kennedy. Er sieht aus wie ein ganz normaler Park bis man beim genaueren Hinschauen feststellt, dass dort erstaunlich viele Katzen sind. Diese Katzen mögen Straßenkatzen sein ohne zu Hause, aber sie sehen überhaupt nicht so aus, denn sie werden von Freiwilligen gepflegt und so ist der Parque Kennedy ein Katzenparadies.

Ehrlich gesagt, hatte ich vor Lima wieder etwas Respekt. Es ist sicher auch nicht überall sicher, aber nach dem ich heute schon etwas von der Stadt gesehen habe, muss ich sagen, dass ich mich nicht Unwohl wie beispielsweise in La Paz hier fühle.

Vamos Alemania!!!

Hasta mañana Birgit