Alta

5.000 bis 7.000 Jahre alte Petroglyphen

Noch zu gestern: ich traf gestern Abend kurz die deutsche Radlerin aus Berlin, mit der ich kurz auf Senja unterwegs war. Sie war schon am Nordkap, ist dann direkt mit dem Bus vom Nordkap nach Alta gefahren und ist heute zurück nach Berlin geflogen. Es war schön, sich über die letzten Tage und wie es uns gegenseitig ergangen ist, auszutauschen. Interessant ist natürlich die Information, dass es am Nordkap eine Bushaltestelle gibt, an der man mit dem Fahrrad einsteigen kann und wieder Richtung Süden fahren kann. Der Bus fährt einmal am Tag.

Auf den heutigen Tag habe ich mich schon länger gefreut. Alta ist Weltkulturerbestätte wegen seinen Petroglyphen, die hier am Altafjord gefunden wurden. Im ganzen Norden von Norwegen gibt es Petroglyphen, aber die Menge und die Vielfalt ist hier am Altafjord besonders. Informationen auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Alta_Museum

Den ganzen Tag über schien die Sonne, ab und zu wurde sie von Wolken bedeckt, aber es war ein wunderschöner Tag heute. Das Alta Museum liegt etwa 4 km außerhalb vom Stadtzentrum und ich fuhr mit dem Rad hin. Ein Holzweg führt vom Museum oberhalb des Altafjords zu den einzelnen Petroglyphen. An der Kasse erhält man eine Broschüre, in der die Bilder und weiteres erklärt sind. Auch ein Audioguide kann für den Rundgang genutzt werden.

Die Petroglyphen wurden vor 5.000 bis 7.000 Jahren erstellt. Zufällig fand man die ersten Petroglyphen zwischen 1960 und 1970, aber auch heute findet man immer wieder neue Petroglyphen. Auf dem ersten kleineren Rundweg sind die meisten Petroglyphen rot angemalt. Dies hat man früher gemacht, weil die Petroglyphen selbst schwer zu erkennen sind. Durch die Farbe sind sie leichter zu erkennen, aber die Farbe entfernt man nun nach und nach wieder. Man möchte die Bilder im Original zeigen. Sind die Petroglyphen nicht farbig markiert, ist es doch sehr abhängig vom Sonnenstand, ob man die Bilder sieht oder nicht. Den kleineren Rundweg bin ich zweimal gegangen einmal am Vormittag einmal am Nachmittag. Tatsächlich habe ich unterschiedliche Bilder auf den Felsen gesehen. Auf den Bildern sind Tiere, Menschen, Jagdszenen, Schiffe zu sehen und sie sind wunderschön. Mehr Informationen auch hier: https://www.altamuseum.no/en/

Nach dem Rundgang bin ich auch ins Museum selbst gegangen. Hier wurde noch einmal vieles erklärt rund um die Petroglyphen, aber auch zur Region, zur Besiedlung dieser Region, zu den Polarlichtern, zum Bergbau etc.. Am Ende war ich einfach nur vollgestopft mit Informationen. Es ist ein Museum, in das man gut mehrmals gehen kann und man wird immer wieder neue Informationen erhalten.

Alta hat noch einen zweiten Ort, der zum Weltkulturerbe gehört. Auf einem Berg ca. 4 km außerhalb südlich der Stadt ist ein Messpunkt vom so genannten Struve-Bogen. Der Struve-Bogen ist ein im 19. Jahrhundert erbauter Meridianbogen zwischen dem 23. und 28. Längsgrad, der aus einem 2.821 km langen Netz von Vermessungspunkten besteht. Er erstreckt sich von Norwegen bis ans Schwarze Meer. Im 19. Jahrhundert war die Form der Erde noch nicht bekannt. Mit einem Meridianbogen wie dem Struve-Bogen hat man bewiesen, dass die Erde an den Polen flach ist. Weitere Infos auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Struve-Bogen

Heute Nacht wird in Alta das erste Mal wieder die Sonne untergehen. Der letzter Sonnenuntergang war am 16. Mai. Da ich aber ab morgen wieder Richtung Norden fahre, werde ich wieder die Tage ohne Sonnenuntergang erleben. Aber auch am Nordkap wird die Sonne das erste Mal am 1. August wieder untergehen.

Blick über den Altafjord
Noch ein Blick über den Altafjord
Blick über einen der Felsen mit Petroglyphen zum Fjord
Rentiere – nicht angemalte Petroglyphen sind schwer zu erkennen.
Jagdszene
Tiere u.a. Bären
Menschen
Ein Boot mit Menschen
Ein Rentier im oder neben einem Boot mit Elchkopf am Bug
Ein Mensch hat eine Gans oder einen Riesenalk, die es damals noch gab, gefangen.