Für heute hatte ich eine Halbtagestour nach Moras und Moray gebucht. Mein Wecker klingelte 7:30, ich frühstückte, packte meinen Rucksack und checkte im Hostel aus. 8:30 wurde ich abgeholt. Heute war es ein kleinerer Bus und weniger Leute in der Gruppe als gestern. Wir fuhren von Cusco nach Moras. Zuerst stoppten wir in Chinchero, also dort wo die Tour gestern Abend endete, begann sie heute Morgen. Die Hälfte der Gruppe rebellierte, denn es stand wieder zuerst der Besuch einer Weberei mit anschließender Einkaufsmöglichkeit auf dem Programm. Ich war ebenfalls nicht noch einmal an einem Besuch interessiert und wartete mit den anderen Tourteilnehmern vor der Weberei. Sie sprachen nur Spanisch, aber so viel konnten wir klären, dass wir aus Argentinien, Brasilien und Deutschland kamen und dass eigentlich nur noch ein Holländer oder eine Holländerin fehlte, damit alle Länder der Halbfinale der Fussball-WM vertreten sind. Dann ging es nach Moras. In Moras gibt es eine Wasserquelle im Berg und was relativ selten ist, diese hat kein Süßwasser sondern Salzwasser. Über kleine Kanäle wird das Wasser in Becken geleitet. In der Trockenzeit verdunstet das Wasser und nach vier Wochen kann das Salz geerntet werden. Es werden drei verschiedene Arten von Salz geerntet: das Flor del Sal, normales und medizinisches Salz. Das Flor del Sal sind die Salzkristalle, die sich auf dem Wasser bilden und auf der Wasseroberfläche schwimmen und von dort abgeschöpft werden. Das normale Salz ist das feste Salz, welches nach vier Wochen in den Becken zurückgeblieben ist. Die Becken haben einen Lehmboden. Das Salz, welches sich direkt auf dem Lehmboden abgelagert hat, wird auch abgeerntet. Dieses wird aber durch die Mischung mit Lehm nur für medizinische Zwecke genutzt. Danach ging es nach Moray. In Moray sind die Inka-Terrassen in Kreisform. Wunderschön. In Moras und Moray waren nicht so viele Menschen wie gestern in P’isaqa und Ollantaytambo und wie in Machu Picchu, aber allein waren wir dort definitiv auch nicht. Da zu beiden Orten die Straßen nur für ein Auto ausgelegt waren, kam es immer wieder zu Problemen, da doch das eine oder andere Auto bzw. der eine oder andere Bus entgegen kam. 14:30 waren wir wieder zurück in Cusco. Ich hatte noch 2,5h Zeit, bis ich am Busterminal von Cruz del Sur für meinen Nachtbus nach Nazca sein musste. Ich ging eine Kleinigkeit essen und dann zurück zum Hostel und ruhte mich noch etwas aus, bevor ich mit dem Taxi zum Busterminal fuhr.
Ich habe noch gar nicht über Chicha, das Andenbier aus Mais berichtet. Ich selbst habe es noch nicht probiert, der Guide der heutigen Tour hat aber etwas Interessantes berichtet. Ich sah schon öfter an Häusern eine Holzstange, an dem ein Plastikbeutel befestigt war. Mal war der Beutel rot oder blau und mal rot und blau. Lt. dem Guide der heutigen Tour wird in diesen Häusern Chicha verkauft und der Plastikbeutel gibt Auskunft über die Stärke der Chicha. Ein einfarbiger Plastikbeutel zeigt an, dass es hier Chicha mit wenig Alkohol gibt und ein mehrfarbiger Plastikbeutel zeigt an, dass die Chicha mehr Alkohol hat.
Ich sitze nun im Bus nach Nazca. Der Bus fuhr pünktlich 18:00 ab und wenn alles glatt läuft, bin ich morgen 8:40 in Nazca. Ich bin sehr gespannt auf die Nazca-Linien und hoffe, dass ich morgen eine Flug buchen kann, um die Linien aus der Luft zu sehen. Und dann ist ja morgen das Halbfinale gegen Brasilien. Ich hoffe natürlich, dass Deutschland gewinnt, das wäre echt Klasse.
Hasta mañana Birgit