Ich bin also am Donnerstag Abend in den Nachtbus in Arequipa nach Cusco gestiegen. Ich hatte mich für eine der besten Busgesellschaften in Peru entschieden und zwar für Cruz del Sur. Es war das erste Mal, dass ich hier in Peru eine längere Fahrt mit einem Bus mache. Die Busgesellschaft Cruz del Sur hat die ganze Abfertigung der Passagiere recht professionell aufgezogen. Man gibt sein Gepäck hier nicht am Bus sondern am Schalter ab und dann gibt es eine Passagierkontrolle inklusive Handgepäck, um in den Wartesaal der Busgesellschaft zu kommen. Die Busse selbst sind wirklich sehr gut und sehr vergleichbar mit Argentinien und Chile. 20:30 fuhr der Bus pünktlich los. Es gab ein Sicherheits- und Verhaltensvideo wie im Flugzeug und später gab es ein Abendessen. Jeder Platz hatte einen eigenen Monitor und so konnte jeder sein eigenes Unterhaltungsprogramm auswählen. Ich selbst war müde und versuchte schon, ab ca. 22:00 zu schlafen, was mir auch sehr gut gelang. Ich wachte zwar ab und an auf, aber ich schlief bis kurz nach 6:00.
In Cusco kamen wir ca. 7:30 an. Die Busgesellschaft Cruz del Sur hielt hier nicht am zentralen Busterminal, sondern hat ihr eigenes Busterminal hier. Ich nahm ein Taxi und fuhr zu meinem Hostel WalkOn Inn. Dieses liegt etwas oberhalb der Plaza del Armas, also recht zentral. Ich prüfte kurz meine Mails und hatte ein Mail des australischen Paares, mit denen ich in der Chalalan Lodge und auf dem El Choro Trek in Bolivien war. Sie sagten, dass sie noch in Cusco seien und dass wir doch gemeinsam frühstücken könnten. Dies war eine super Idee und Hunger hatte ich auch. Ihr Hotel lag nur ein paar Straßen weiter und so bin ich zum Frühstück zu ihnen gegangen. Es war wieder sehr nett, wir tauschten die neues Neuigkeiten aus und dann trennten sich schon wieder unsere Wege, da sie einen Bus Richtung Machu Picchu nahmen und ich in Cusco blieb. Ich selbst musste mich beeilen, da ich für 10:00 einen Skype-Termin hatte. Diesen habe ich dann nach anfänglichen Verbindungsschwierigkeiten von einem netten Café wahrgenommen. Später lies ich mich ziellos durch die Stadt treiben. Irgendwie hatte ich eine andere Vorstellung von Cusco. Cusco ist die alte Hauptstadt des Inka-Reiches. Ich dachte, dass die Stadt irgendwie dunkler vielleicht auch heruntergekommener wäre, aber es ist eine helle, schöne Stadt. Es gibt natürlich tausende von Reiseagenturen, die Trips zum Machu Picchu, in die Umgebung oder ins Amazonas Gebiet anbieten. Es gibt auch total schicke Läden für die Touristen mit viel Geld. Irgendetwas wurde und wird auch gerade gefeiert in Cusco. Immer wieder hört man Feuerwerksknaller. Gestern Abend war ein Umzug direkt vorm Hostel, bei dem riesige Figuren von Heiligen durch die Straßen getragen wurden. Vor der Kathedrale wurde gestern und auch heute Abend ein historischen Stück aufgeführt. Es könnte die Stadtgeschichte gewesen sein, die da aufgeführt wurde. Ich selbst verbummelt den gestrigen Tag auch mit Stöbern in einem Buchladen und Eis essen. Um 18:30 kamen dann zwei Guides in mein Hostel und erklärten mir alles zum Salkantay Trek, was ich wissen bzw. mitbringen muss, damit die nächsten Tage schön werden. Morgen früh 3:30 geht es los.
Da die letzten Tage ja doch etwas anstrengend waren, war ich gestern früh im Bett und da ich hier im Dorm auch allein bin, konnte ich ungestört schlafen und schlief bis kurz vor 10:00 heute morgen. So lange habe ich ja schon lange nicht mehr geschlafen. Nach dem Frühstück wollte ich eigentlich etwas näher die Stadt anschauen, aber da fing ja 11:00 schon das Fußballspiel Brasilien gegen Chile an. Ja und da konnte ich mich irgendwie nicht motivieren für eine Stadtbesichtigung. Also schaute ich Fussball. Ich war für Chile, denn Brasilien hat meiner Ansicht nach nicht wirklich gut gespielt, aber am Ende war Brasilien besser im Elfmeterschießen. Danach hatte ich noch einmal ein Skype-Telefonat und dann lief auch schon das zweite Spiel Kolumbien gegen Uruguay. Na dann habe ich mir dies auch noch angeschaut. Meiner Ansicht nach hat Kolumbien hier verdient gewonnen. Ja und dann ging schon fast wieder die Sonne unter. Ich bin dann noch zu einem Restaurant gegangen, welches mir vom Hostel für das Meerschweinchen-Essen empfohlen wurde. Leider war ich zu früh, es hatte noch geschlossen. So kaufte ich ein paar Snacks und Wasser für den Salkantay Trek, packte im Hostel meinen Rucksack und bin nun gespannt auf die nächsten Tage.
Die Wanderung auf dem Salkantay Trek dauert 5 Tage/4 Nächte, d.h. wir wandern vier Tage und kommen am Abend des vierten Tages in Aguas Calientes an, welches unterhalb vom Machu Picchu liegt. Der fünfte Tag steht uns vollständig für Machu Picchu zur Verfügung. Am Nachmittag des fünften Tages fahre ich mit dem Zug bis Ollantaytambo und dann mit dem Bus nach Cusco. D.h. ich werde mich frühestens wieder am Donnerstag Abend nach meiner Zeit im Blog melden. Eventuell übernachte ich aber auch in Ollantaytambo, denn dort ist ebenfalls ein großer Inka-Komplex zu besichtigen. Und komme erst am Freitag nach der Besichtigung der Inka-Ruinen von Ollantaytambo zurück nach Cusco. In diesem Fall melde ich mich frühestens am Freitag Abend nach meiner Zeit im Blog wieder.
Tausend Mal habe ich Machu Picchu schon im Fernsehen gesehen und nun werde ich in fünf Tagen dort sein. Ich bin sehr gespannt darauf, ob dieser Ort genauso faszinierend ist, wie ich es mir nach den ganzen Berichten vorstelle.
Hasta luego Birgit