Ade Nordkap!
Heute Morgen trafen wir uns wieder alle zum Frühstück, welches es ab 7:00 Uhr bis 10:00 Uhr gibt, und es war eine ganz gemischte Runde von Radfahren aus verschiedenen Ländern. Am weitesten gefahren und jetzt am Ziel war ein Spanier. Er startete in Südspanien, fuhr in fünf Monaten bis zum Nordkap und legte über 6000 km zurück.
Auch heute Morgen schien die Sonne. Es windete ein wenig, aber ich hatte schon beschlossen, das Nordkap heute zu verlassen. Ich baute mein Zelt ab, richtete mein Fahrrad, verabschiedete mich von allen und fuhr los.
Die ganze Zeit der Anreise zum Nordkap kam der Wind von Norden. Und was ist heute? Der Wind hatte gedreht und kam von Süden und damit wieder von vorn. Dabei hatte ich mich so auf die Fahrt mit Rückenwind gefreut. An manchen Stellen wehte der Wind heute segr recht kräftig. Besonders wenn Autos oder Busse vorbeifuhren, musste ich sehr aufpassen.
Ich fuhr langsam. Nicht nur wegen der Anstiege, die zu bewältigen waren, sondern auch, weil ich einfach die Natur und die Landschaft noch einmal aufsaugen wollte. Ich stoppte immer wieder und fotografierte. Auch Rentiere sah ich heute wieder einige.
Bei meiner Abfahrt am Nordkap gefielen mir meine Bremse am Hinterrad nicht, die hörten sich irgendwie nicht gut an. In der letzten Abfahrt von ca. 280 Höhenmetern war dann klar, die Bremsbeläge sind weg und Metall reibt nun an Metall. Ich benutzte die Bremse am Hinterrad nun nicht mehr, sondern rollte langsam den Berg mit angezogener Bremse am Vorderrad hinunter. Das war nicht super, aber es hat funktioniert. Die Bremse hat eigentlich genauso lange gehalten, wie ich sie brauchte. Ich werde nun schauen, ob ich hier Bremsbeläge kaufen kann, ansonsten richte ich die Bremsen zu Hause. Große Abfahrten habe ich ja nun nicht mehr zu bewältigen.
Kurz vor Honningsvåg traf ich den Deutschen wieder, den ich über Roswitha und Hans in Tromsö kennengelernt hatte. Er hatte die Strecke nach Tromsö auch viel schneller zurückgelegt als geplant und hatte sich dann sehr kleine Etappen überlegt, um langsam ans Nordkap zu kommen. Nun fährt er heute zum Nordkap.
Kurz vor Honningsvåg sah ich noch einmal gefleckte Knabenkräuter. An dieser Stelle waren die Orchideen noch nicht verblüht. Das freute mich sehr.
Nun bin ich wieder in der Jugendherberge in Honningsvåg.
