Rørvik – Molde

Ein Regentag

Heute Morgen 6:30 erreichten wir Trondheim. Ich frühstückte und spazierte danach bei Nieselregen durch die Stadt: vom Hafen, am Bahnhof vorbei, durchs Stadtzentrum zum Nidarosdom, zur alten Brücke und den alten bunten Speicherhäusern und wieder zurück. 9:30 legte das Schiff ab und ich saß beim zweitem Frühstück.

Bei der Ausfahrt aus dem Trondheimfjord trafen wir wieder auf ein Hurtigrutenschiff, das in Richtung Norden unterwegs ist. Wenn ich meine Fahrt nicht um 8 Tage nach vorn verschieben hätte können, wäre es das Schiff, mit dem ich meine Fahrt nach Süden gemacht hätte.

Heute Vormittag gab es einen interessanten Vortrag über die Fjorde und deren Entstehung. Norwegen hat ca. 20 Fjorde, die über 100 km lang sind. Einer der berühmtesten Fjorde ist der Geirangerfjord. Er ist Teil jeder Kruezfahrt. Ich werde ihn aber nicht sehen, da die „Kong Harald“ auf der Fahrt nach Norden in den fjord gefahren ist und dies auf der Fahrt nach Süden nicht macht.

In den letzten Jahren waren teilweise 9 Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Geirangerfjord. Nun dürfen nur noch Schiffe mit Hybrid- oder Elektroantrieb in den Fjord. Dies hat die Anzahl der Schiffe im Fjord stark reduziert. Dem Geirangerfjord drohte/droht aber nicht nur eine Überlastung. Es gibt eine Erdrutsch-Bedrohung. Dass der Erdrutsch in den nächsten 15 Jahren stattfindet, ist klar. Unklar ist, wann er genau erfolgt und ob der Berg in einem Schritt oder in mehreren Schritten abrutscht. Er gehört zu den am meisten bewachten Bergen in Norwegen. Am Ende des Fjords liegt das Örtchen Geiranger, welches täglich von Touristenmengen überflutet wird. Rutscht der Berg ab, dann wird eine 70 m hohe Flutwelle über Geiranger mit einer Vorwarnzeit von 10 bis 15 Minuten erwartet und den Ort kurzzeitig überfluten und vermutlich zerstören. Der Ort trifft seit Jahren Maßnahmen, um die Menschenleben zu retten. Wasserdichte Tunnel und Räume gibt es wohl überall. Die Idee ist, dass die Wasserflut übers Dorf geht und die Menschen in den Schutzräumen überleben.

Bei Regen ging die Fahrt entlang der Küste weiter und 16:30 trafen wir in Kristiansund ein. In der Stunde Aufenthalt machte ich einen kurzen Spaziergang im Regen. Kristiansund ist für seinen Klippfisch bekannt.

Was ist Klippfisch? Kabeljau wird im Winter an der Küste von Norwegen überall gefangen. Im Norden von Norwegen ist es im Winter windig und trocken, deshalb trocknet man die gefangenen Fische auf Holzgestellen im Freien. Im Süden oder auch hier in der Mitte Norwegens ist es eher feucht. Der Fisch wird deshalb gesalzen und dann zum Trocken auf Klippen gelegt. Das Trocknen dauert länger, aber durch das Salzen vergammelt der Fisch nicht. D.h. Klippfisch ist gesalzener und auf Klippen getrockneter Kabeljau. Der Fisch wurde auch von hier nach ganz Europa exportiert und eines der bekanntesten Gerichte ist auch hier Bacalao.

Die Arbeitsteilung bei der Herstellung von Klippfisch war klar. Die Männer fingen den Fisch im Meer, brachten ihn nach Hause und fuhren wieder hinaus zum Fischen. Die Frauen bereiten den Fisch vor, salzten ihn, legten ihn auf die Klippen und drehten ihn alle 2 bis 3 Tage um. Den Klippfischfrauen ist ein Denkmal um Hafen gewidmet.

Der letzte Stopp heute Abend wird Molde sein.

Regenschirme in Trondheim
Der Nidarosdom in Trondheim
Die bunten Speicherhäuser in Trondheim
Die Speicherhäuser von der alten Brücke aus gesehen
Speicherhäuser in Trondheim