Madidi Nationalpark – Tag 5

Es hat die ganze Nacht geregnet und teilweise recht heftig. Eigentlich wollte ich mit zwei Amerikanern, Vater und Sohn, ihrem und meinem Guide heute morgen mit dem Boot flussaufwärts fahren. Wir wollten dann zum sogenannten Salt Lake laufen. Sie wären, da sie noch einen weiteren Tag in der Chalalan Lodge sind, zurück zur Lodge gelaufen. Ich hätte mit meinem Guide das Boot zurück zur Lodge genommen. Aber nach dem Regen klingelte zwar 5:45 der Wecker für mich, aber ich stand nur auf, um zum Treffpunkt zu gehen und zu sagen, dass ich nicht mitkomme. Mein Guide war nicht da, er war gleich gar nicht aufgestanden wegen dem schlechten Wetter. Die zwei Amerikaner frühstückten noch mit ihrem Guide beschlossen dann aber auch nicht zur Wanderung aufzubrechen. Also stand ich gemütlich kurz vorm Frühstück um 7:30 auf, jetzt hatte ich ja keine Pläne mehr für den Tag und Zeit. Ich frühstückte gemütlich und währenddessen beschlossen wir die Rückfahrtszeit nach Rurrenabaque. Wir dies war in diesem Fall ein Engländer und dessen französische Frau und ihr Guide sowie ich und mein Guide. Wir wollten 10:30 starten. Irgendwann davor hörte der starke Regen auf. Wir nahmen also 10:30 Abschied von allen und dann ging es 2km zu Fuß zum Fluss und dort ins Boot. Mittlerweile regnete es gar nicht mehr. Kurz nach Abfahrt um ca. 11:00 sahen wir zwei Otter, die neugierig zu uns schauten. Otter sind hier nicht so häufig zu sehen. Der Fluss war breiter und höher und hatte eine kräftige braune Farbe. Die Fahrt war schön, dicke schöne graue Wolken hingen über uns und der Farbkontrast zum brauen Wasser war interessant. Wir sahen wieder einige Kapiwaras, die immer an Flüssen sind. Sie sind als Mahlzeit recht beliebt bei den Jaguars und ihre einzige Chance nicht auf deren Tisch zum Essen zu landen ist, dass sie sich ins Wasser retten. Ein Jaguar würde ihnen nie folgen und sie haben zum besseren Schwimmen Fischhäute zwischen den Zehen und Fingern. Irgendwann waren die dicken Wolken doch nicht mehr so schön für mich. Es fing an zu regnen. Es war zwar heftig, aber kurz und wir hatten wieder die Regencapes dabei, so dass wir uns schützen konnten. 
Nach drei Stunden waren wir zurück in Rurrenabaque. Mein Guide und ich gingen noch zusammen in ein Café und verabredeten uns zum Abendessen. Ich nutzte dann den Nachmittag für die weitere Reiseplanung. Ich konnte nun auch endlich meinen Galapagos-Trip bezahlen und somit ist klar, dass ich zum Ende meiner Reise noch zu den Galapagos-Inseln fahren kann. Ich werde dann berichten. Außerdem musste ich etwas hoffen, dass mein für morgen geplanter Flug nach La Paz auch durchgeführt wird. Am frühen Nachmittag war der Flug noch nicht bestätigt, ich erhielt nur die Auskunft, dass der Flug auch „mas tarde“ (später) stattfinden könnte. Ich fragte, ob es auch „mas temprano“ (früher) sein könnte. Ja auch dies könnte sein, war die Antwort. Ich fragte weiter nach, ob es denn auf jeden Fall ein Flug morgen wäre, ja dies wäre wohl sicher. Am Abend war der Flug dann bestätigt mit unveränderter Zeit. Also geht es morgen 10:55 nach La Paz. Am Abend traf ich mich noch zum Abendessen mit meinem Guide in einem kleinen Straßenrestaurant. Viel Zeit hatte er nicht, da er hier in Rurrenabaque Touristik an der Universität neben dem Job also in der Abenduniversität studiert. Aber es war ein netter Abschluss der letzten Tage. 
Ich hatte, glaube ich, noch nicht geschrieben, dass die Chalalan Lodge ein Projekt der indigenen Bevölkerung von San José de Uchupiamonas. Dieser Ort liegt noch einmal weitere drei Stunden Bootsfahrt entfernt von der Lodge selbst. Die Lodge gehört der Gemeinde. Hier hat eine gesamte Gemeinde umgedacht und zwar in der Art, dass man nach neuen Einnahmequellen suchte und gleichzeitig seine eigene Kultur und die Natur schützen wollte. Unterstützt von einem Israeli, der sich in den achtziger Jahren hier im Dschungel verirrte und damals von den Menschen in Stan José de Uchupiamonas gerettet wurde. Er kehrte zurück und gab wohl die Idee für das Projekt und unterstütze die Gemeinde bei der Beantragung von Geldern bei einer amerikanischen Bank. Das Projekt scheint sehr erfolgreich zu sein, jedenfalls ist dies der Eindruck, den ich mitnehme.
Hasta mañana Birgit