Es ist toll im Bett zu liegen und die Geräusche der Natur außerhalb des Moskitonetzes hören zu können, Brüllaffen, Papageien, Aras und und und. Frühstück gab es 7:30. Ich sah die ersten rot-blauen Aras in den Bäumen im Camp sitzen. Es regnete. Ich habe das Gefühl, dass es hier immer am Morgen regnet und dann im Laufe des Tages schön wird, so war es auf jeden Fall die letzten Tag und auch heute. Wir sind also im Regen zu unserem Vormittagsspaziergang durch den Wald aufgebrochen. Im dichten Dach der Bäume war der Regen aber kaum noch zu spüren. Wir sahen wenig Tiere, dafür war das Wetter einfach nicht gut genug, aber ein paar Affen, die unseren Weg kreuzten, viele Pilze und wir erhielten viele Erklärungen zu den Bäumen. Vieles hatte ich schon in Costa Rica oder in Venezuela gehört, manches war neu. Neu waren u.a. die sogenannten Walking Trees. Dies sind Bäume, die während der Wachstumsphase und auf der Suche nach dem besten Standort für Licht wirklich ihren Standort um ca. einen Meter verändern können. Der Baum hat einen Stamm, der erst ca. 1m über dem Boden beginnt. Die Wurzeln sind dann wie ein Fächer, der sich zum Boden hin öffnet. Geht die Krone des Baumes beispielsweise mehr nach rechts, weil es dort mehr Licht hat, wächst rechts eine neue Wurzel, die die Balance schafft, so dass der Baum nicht umkippt. Die Wurzel des Baumes sieht dabei aus wie viele Beine. Er kann also laufen. Unser Weg war matschig und im Matsch sahen wir einige Tierspuren, so auch Spuren eines Jaguars, die hier vorkommen, aber mehr als die Spuren werden wir wohl nicht sehen. Am Ende der Tour hörten wir ein Grunzen und Schmatzen, Wildschweine. Wir näherten uns ganz vorsichtig, denn diese sind nicht ungefährlich. Von Ferne sahen wir sie im tiefen Gebüsch. Ich selbst schaute schon mal rechts und links nach einem passenden Baum, den ich im Falle eines Angriffs der Wildschweine erklimmen könnte, wobei ich nicht sehr viel Hoffnung habe, dass ich diesen dann auch wirklich erklimmen kann. Zum Mittagessen gegen 12:30 waren wir wieder zurück und danach war Mittagspause bis 16:00. Danach nahmen wir das Kanu und schipperten über den See und liefen zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen tollen Blick über den See beim Sonnenuntergang hatte. 18:30 gab es Abendessen und danach sind wir noch einmal mit dem Kanu auf den See gefahren, um Kaimane zu sehen. Wir sahen im Schein der Lampe einige Augen der Kaimane. Wir versuchten auch näher an die Kaimane heranzukommen, aber meistens tauchten sie ab, wenn wir ca. ein oder zwei Meter von ihnen entfernt waren.
Wir sahen heute nicht so viele Tiere und so war jedes noch so kleine Tier eine Sensation. Die Affen, die wir am morgen sahen, waren viel zu schnell für ein Foto. Es war außerdem recht dunkel im Wald, deshalb war es recht schwierig gute Fotos zu machen. Die meisten meiner Bilder waren verwackelt, weil die Belichtungszeit einfach zu lang war. Naja aber ein Porträt einer Schnecke, deren Körper ca.10cm groß war, hat ja auch nicht jeder.
Mit einem der Frösche, die wir auch schon im Wald gesehen, teile ich mir heute mein Bad und mein Zimmer. Eigentlich sind rings um das Zimmer überall Netze, so dass eigentlich keine Tiere in die Zimmer kommen sollten, aber der Frosch hat es geschafft. Erst war er in der Dusche und nun hockt er an der Wand vorm Bad.
Hasta mañana Birgit