Sucre – Tag 1

Diese Stadt lädt zum Bleiben, zum Genießen und Nichtstun ein. Und so war es heute bei mir eigentlich auch. Es fing an mit dem Frühstück im Hostel, in dem u.a. Schilder wie „Parken nur für Gäste“ oder „Feuerwehrzufahrt freihalten“ oder ein Plakat zu einer Ausstellung von der Kunsthalle in Tübingen oder Bilder von Tübingen hängen, in dem an der Wand ein Trabi gemalt ist, in dem es auch den Berliner Bären immer wieder zu sehen gibt und auf dessen Speisekarte des dazugehörigen Cafés Currywurst und Frankfurter stehen. Das Frühstück war gigantisch. Es gab Früchte wie Kiwi, Papaya, Bananen, Ananas, Äpfel, Birnen, Melonen und vieles mehr und es kam eine frische Platte nach der anderen. Zwei Frauen waren die ganze Zeit nur damit beschäftigt, Früchte und andere Sachen vorzubereiten und ein Mann füllte dann immer das Büffet wieder auf. Ich konnte es gar nicht glauben. Super.
Nach den Frühstück ging ich zu den Condortrekkers. Condortrekkers ist eine non profit Organisation und der Gründer war früher bei den Quetzaltrekkers in Guatemala. Mit den Quetzaltrekkers bin ich ja von Quetzaltenango an den Lake Atitlan in einer 3-Tageswanderung gelaufen. Condortrekkers funktioniert ähnlich wie Quetzaltrekkers, d.h. alle Einnahmen gehen in soziale Projekte. Condortrekkers betreibt hier in Sucre ein vegetarisches Restaurant und bietet Touren von einem bis vier Tage an. Die Touren führen alle in die Cordillera de los Frailes. Diese Bergkette liegt zwischen Potosí und Sucre. Für die 4-Tageswanderung gibt es leider zu wenig Interessenten, aber die 3-Tageswanderung ist sehr populär und für diese habe ich mich angemeldet. Trotz des allgemeinen Interesses an dieser Tour sind wir aktuell zu Dritt plus Guide auf der morgen beginnenden Tour. Morgen früh 6:30 geht es los. Wir werden zum Dorf Chataquila fahren, dann einen alten Inka-Weg nach Chaunaca nehmen und entlang des Flusses Ravelo in den Krater Maragua laufen. Dabei gibt es wohl die Möglichkeit zum Baden bei einem Wasserfall. In dem Ort Maragua im Krater Maragua werden wir übernachten, dann den nächsten Tag den Krater verlassen, an alten Friedhöfen vorbeikommen und Dinosaurierspuren sehen. Die zweite Nacht übernachten wir in Potolo und dann geht es am dritten Tag wieder zurück nach Sucre. Ganz ehrlich, es klingt super und ich habe schon Fotos gesehen, die sehr beeindruckende Landschaft zeigten. Ich freue mich richtig auf diese Wanderung. Die 4-Tages-Tour ist relativ ähnlich. An dem zusätzlichen Tag geht man zu den Orten Incamachay und Pumamachay, dort kann man Felsmalereien sehen. Dies wird aber auch als Tageswanderung von einer anderen Agentur angeboten, evtl. nehme ich an dieser Tageswanderung dann nächste Woche teil. Die 3-Tagestour kostet 600 Bolivianos also 60 Euro bei Condortrekkers und alles wie Transport, Essen, Übernachtung und Guide ist eingeschlossen. Im Gegensatz zu der Wanderung mit den Quetzaltrekkers in Guatemala ist hier kein Schlafsack oder eine Schlafmatte notwendig. Dies erleichtert das Gepäck natürlich enorm. 
Bei den Condortrekkers habe ich mit Beimar gesprochen und als er hörte, dass ich aus Stuttgart komme, erzählte er mir, dass er vor drei Jahren in Stuttgart war. Seine Schwester ist mit einem Deutschen verheiratet und wohnt in Owen. Die Stuttgarter unter Euch werden Owen kennen, ein kleiner Ort bei Kirchheim/Teck bei Stuttgart. Ja und so unterhielt ich mich hier in Sucre heute über Owen, Kirchheim, die Teck und Stuttgart.  
Danach bin ich etwas durch die Stadt geschlendert, habe in einem der Schokoladenläden Schokolade gekauft und gegessen, war im Supermarkt und habe ein paar Kleinigkeiten für die Wanderung gekauft. Eigentlich wollte ich in eines der Museen von Sucre, aber diese haben alle über Mittag geschlossen und so habe ich mich der weiteren Reiseplanung u.a. für Galapagos zugewendet und bin dann in einem der netten Cafés mit Internet und Tennis-Fernsehübertragung aus Paris hängengeblieben.
Zum Abendessen gab es Currywurst mit leicht angebratenen Bratkartoffeln im Café des Hostels. Sehr lecker. Es ist schon erstaunlich, wie angenehm solche deutschen Oasen im Ausland sind bzw. sein können.
Bisher hatte ich noch nicht über das Rennen „Dakar 2014“ berichtet. Das Rennen führte ja früher von Dakar nach Paris. Nach Entführungen und meines Wissens auch Todesfällen wurde das Rennen nach Südamerika gebracht und findet nun jährlich hier statt. Das diesjährige Rennen fand im Januar statt und führte durch viele Orte, die ich auf meiner Reise in Chile, Argentinien und Bolivien auch besucht habe wie Uyuni, Calama, Iquique, La Serena, Valparaiso, San Juan und Salta. Hier in Bolivien sieht man überall die Werbung dazu auch mitten in der Salzebene von Uyuni stand eine riesigen Zeichen der „Dakar 2014“.
Auf Grund der Wanderung werde ich mich erst wieder am Samstag Abend (nach meiner Zeit) im Blog melden. Ich glaube, dass ich drei tolle Tage haben werde. 
Hasta Sabado Birgit