Letzte Nacht war eine der schlechtesten Nächte, die ich hatte. Ich hatte mir ja einen Schlafsack gemietet und vermutlich bin ich die Einzige, der es in dieser Nacht zu warm war. Es hieß, dass es sehr kalt werden würde. Also versuchte ich mit Socken, einer Hose, einem T-Shirt und einer Fleecejacke im Schlafsack zugedeckt mit drei Decken zu schlafen. Dies war einfach zu warm. Der Schlafsack war außerdem etwas eng und die Decken waren schwer und da wir ja auf 4300m Höhe schliefen, brauchte ich mehr Atemzüge, um genügend Luft zu bekommen. Ich fühlte mich wie eingesperrt. Irgendwann versuchte ich, ohne Schlafsack zu schlafen. Dies war auch nicht so einfach, weil die zwei Koreaner um die Wette schnarchten und es der Französin wirklich schlecht ging und sie sich immer wieder übergeben musste. Mir selbst ging es in der Höhe auch nicht besonders, ich hatte Kopfschmerzen und ich trank deshalb so viel Wasser wie wahrscheinlich noch nie in einer Nacht. Ich schlief also nur ein paar Stunden und wachte immer wieder auf. Ich war froh als die Nacht vorbei war. Draußen stürmte es während der Nacht. Es klang wie Regen, aber dies konnte nicht sein. Ich dachte, dass es dann Sand wäre, aber heute morgen sah ich, dass es Schnee war. Unglaublich.
7:30 gab es Frühstück und 8:00 ging es los. Wir fuhren zuerst zur Laguna Colorada. Das Wetter war nicht so super, um die Farben der Laguna zu sehen. Es stürmte weiterhin. Der nächste Halt wäre der Arbol Piedra gewesen. Dies ist ein Stein, der wie ein Baum geformt ist. Diesen erreichten wir aber nicht. Denn der nächste Teil der Fahrt wäre noch einmal in höher gelegenen Gebieten gewesen. Wir fuhren dorthin und waren mitten im Schneesturm. Der Fahrer sah nichts mehr. Unsere drei Fahrer entschieden sich dann umzukehren und einen niedriger gelegenen Weg weiterzufahren. Wir sahen zwar nun den Arbol Piedras nicht, aber die Entscheidung der Fahrer war vollkommen richtig. Die Gefahr, dass wir im Schneesturm verloren gehen, war einfach zu groß. Ich traf immer wieder die beiden deutschen Mädels, mit denen ich in San Pedro de Atacama im Hostel war. Sie fuhren mit Estrella del Sur. Sie erzählten, dass bei ihrem Touranbieter ein Auto verloren gegangen ist. Dies wäre bei unserem Touranbieter vermutlich nicht passiert, da alle drei Fahrer sehr darauf achteten, dass sie zusammenblieben. Das verloren gegangene Auto wurde wohl von anderen Autos gefunden und sie fuhren zurück zu dem Ort, wo wir alle letzte Nacht übernachteten und dies ohne Gepäck, da dies wohl in dem liegengebliebenen Auto geblieben ist. Für die Reisenden in dem Auto ist es sicherlich nicht ganz lustig, was da gerade passiert.
Wir fuhren dann eine Straße, die weiter westlich liegt. In Villa Mar gab es ein einfaches Mittagessen mit Reis, Thunfisch und Salat aus Gurke, Tomate, Avocado, Mais und Käse. In San Agustin hielten wir noch einmal kurz und konnten kurz ein paar Fotos des Ortes machen. Außerdem hielten wir beim Tal der Steine (Valle de Rocas). Dies ist ein Tal voll mit bizarren Steinformationen. Wir hielten nur an einem Punkt im Tal. Wir waren aber schon eine ganze Weile an diesen Steinformationen vorbei gefahren.
Dann ging es weiterhin zu unserem nächsten Übernachtungsort, ein Hotel aus Salz. Hier gibt es warme Duschen und wir schlafen in Zweibettzimmern. Ich teile mir das Zimmer mit der Singapurerin. Es ist auch einfach, aber gut. Das Hotel liegt auf 3700m Höhe. Nachdem es mir heute morgen weiterhin schlecht ging, geht es mir nun besser seit wir etwas niedriger sind. Zum Abendessen gab es eine warme Suppe und Rindfleisch mit Pommes Frites sowie eine Flasche Rotwein.
Der eine Südkoreaner, in meinem Jeep, wohnt in Sao Paulo und ist der offizielle FIFA-Begleiter aus Brasilien für das südkoreanische Fußballteam. Er ist verantwortlich für die Organisation des gesamten Services des Teams und der Guide während der Weltmeisterschaft für das Team. Sehr interessant.
Hasta luego Birgit