Heute war Nichtstun angesagt und wie immer war Nichtstun nicht wirklich Nichtstun. Ich habe meine weitere Reise geplant und mich entschlossen, in zwei Tagen nach Bolivien zu reisen. Diverse Agenturen in San Pedro de Atacama bieten eine 3-Tagestour nach Uyuni an. D.h. ich musste mich für eine der Agenturen entscheiden und dies ist nicht einfach. Grob gesehen hat keine der Agenturen durchgängig gute Bewertungen in den einschlägigen Foren im Internet. Ich habe mich für die Agentur Cordillera Travellers entschieden, da zwei Reisende, die ich unterwegs getroffen hatte, diese auch gewählt hatten und zu frieden waren und Lonely Planet meint, dass dieser Anbieter eine gute Wahl ist. Außerdem ist es der einzige Anbieter, den der Lonely Planet überhaupt erwähnt. Aber auch diese Agentur hat schon schlechte Bewertungen erhalten. Es ist wohl wie ein Glücksspiel und vieles hängt vom Fahrer ab, den man erwischt. Gut ich werde sehen, wie es für mich läuft. Ich werde auf jeden Fall am Donnerstag in Richtung Bolivien nach Uyuni aufbrechen.
Da ich lang genug nun in San Pedro de Atacama bzw. hier im Norden von Chile bin, ist auch kein Vollmond mehr bzw. der Mond geht spät genug auf, so dass es wieder möglich ist, Sterne zu beobachten. Ich buchte deshalb für heute Abend eine zweistündige Tour in das private Observatorium Ahlarkapin. Ich wurde 20:00 vom Hostel abgeholt und wir waren insgesamt 16 Leute aus England, Australien, Holland, Irland, Brasilien, Chile und Deutschland. Wir wurden in zwei Gruppen geteilt, bekamen eine allgemeine Einführung sowie Erklärungen zu den Sternenkonstellationen aus Sicht der indigenen Bevölkerung der Anden und dann konnten wir mehrere Objekte am Himmel beobachten. Schon mit bloßem Auge war der Sternenhimmel gigantisch und die Milchstraße megagenial. Das Teleskop ist wohl das größte in Südamerika in Privatbesitz und war nicht ganz billig. Die Ausrichtung auf die Objekte am Himmel erfolgte automatisch und das Teleskop konnte einmal programmierte Objekte verfolgen. Bei Teleskopen, die man manuell ausrichtet, rutscht das beobachtete Objekt relativ schnell wegen der Erdrotation aus dem Bild. Ich sah wieder den Saturn, aber diesmal sah ich auch einige der 62 Monde des Saturns. Ich sah wieder den Kugelsternhaufen Omega Centauri und dann sah ich einige für mich neue Objekte: den Sternennebel Eta Carinae, den offenen Sternenhaufen Herschels Schmuckkästchen (engl. Juwel Box), dessen Sterne wie Juwelen in unterschiedlichen Farben leuchten und am Ende die Spiralgalaxie Sombreronebel. Ich kann dazu eigentlich nur sagen: Wow!
Hasta mañana Birgit