Heute morgen bin ich etwas durch die Stadt gelaufen, habe einige Fotos gemacht und war auf dem Friedhof. Mir gefallen die Lehmhäuser und die Lehmmauern hier sehr. Auch der Friedhof mit seinen einfachen Gräbern mit den farbigen Holzkreuzen war sehr interessant.
Es ist nun klar, dass wir morgen ein Auto mieten. Wir haben noch keinen Mietvertrag abgeschlossen, aber Preis und Mietdauer und alles andere sind besprochen. Wir werden das Auto für sieben Tage anmieten. Wir haben folgenden groben Plan für die folgenden Tage. Tag 1: von San Pedro de Atacama nach Süden in Richtung der Seen des Hochplateaus, Tag 2: von San Pedro de Atacama nach Osten in Richtung Argentinien, Tag 3: von San Pedro de Atacama nach Norden zu den Geysiren Tatio und dann nach Calama, Tag 4: von Calama nach Iquique via Panamericana (Ruta 5), Tag 5: Iquique und Umgebung, Tag 6: von Iquique zurück nach San Pedro de Atacama. D.h. ich weiß nicht, ob ich in diesen Tagen Internet haben werde. Es kann also sein, dass ich erst wieder in einer Woche Blogeinträge und Bilder online stellen kann.
Heute Nachmittag habe ich noch einmal an einer Tour teilgenommen und zwar ins Valle de la Luna und ins Valle de la Muerte. Die Landschaft, in die diese Tour führte war wieder gigantisch, aber leider passt das Tourkonzept überhaupt nicht. Das Tourkonzept ist unabhängig vom Touranbieter. Alle Touranbieter haben das gleiche Konzept. In die drei Stunden zwischen der Abfahrt (15:00) und dem Sonnenuntergang (ca. 18:00) sind viel zu viele Aktivitäten gepackt wurden, so dass man sich die ganze Zeit gedrängelt fühlt und dass man nicht die Zeit zum Schauen und Fotografieren hat. Besser ist es vermutlich doch ein Fahrrad zu mieten und die Täler selbst zu erkunden. Aber wie schon gesagt, die Landschaft ist gigantisch. Beide Täler liegen in der Cordilleria del Sal (=Salzbergkette). Ich hatte den Name der Bergkette nicht wirklich beachtet, aber dieser sagt eigentlich alles aus. Es sind Berge aus Stein und Salz. Gleich beim ersten Stopp bei der Cueva del Sal (=Salzhöhle) sah man deutlich die verschiedenen Salzkristalle. Dann ging es tiefer ins Valle de la Luna, dessen Name sich nicht vom Mond ableitet. Die Reiseführerin hat es erklärt, aber ich habe ihre Erklärung weder in Spanisch noch in Englisch verstanden. Sie sprach sehr klar Spanisch und ich habe recht viel verstanden, aber wenn es in die Details der Entstehung des Tales ging, fehlten mir die Worte und im Englischen war ihre Erklärung irgendwie kryptisch. Also hängengeblieben ist nur, dass es Nichts mit dem Mond zu tun hat, sondern irgendwie mit dem Salz. Wir kamen im Valle de la Luna vorbei an grauen Sanddünen und tollen Steinformationen und wir hielten nicht an für Fotos und zum Schauen. Ich war sprachlos. Wir hielten erst wieder bei den Tres Marias (=drei Marias) an. Dies ist eine Gesteinsformation, die heute nur noch zwei Marias hat und es sieht halt so aus, als würden zwei Marias beten. In der Nähe gab es noch eine große Sanddünen und versteinerte Sanddünen. Dann ging es zurück und diesmal hielten wir bei den schönen Gesteinsformationen und bei der grauen Sanddüne. Es waren zwar nur ein paar Minuten, aber es reichte für ein paar Fotos. Dann ging es für sage und schreibe 5 Minuten in das Valle de la Muerte. Es war schon kein Sonnenlicht mehr im Tal. Nur ein kleiner Teil der Talwand wurde noch von der Sonne beleuchtet und leuchtete rot. Und schon ging es weiter zum Platz für den Sonnenuntergang und da hätte wir keine Minute später sein dürfen. Wir sahen gerade noch, wie die Landschaft unter uns im Sonnenlicht rötlich leuchtete. Dann ging die Sonne unter und die Wolken und die nahen Berge färbten sich rot. Dass es hier aktuell so viele Wolken gibt, ist nicht normal, hat man mir gesagt. Aber diese machen einen Sonnenuntergang natürlich richtig spannend. Also zusammenfassend kann ich sagen, die Tour war nicht die beste Wahl die Täler anzuschauen, die Landschaft war wunderschön und ein paar schöne Fotos habe ich machen können.
Zum Abendessen traf ich mich mit einem Paar aus der Schweiz, die ich aus Pisco Elqui kenne.
Vielleicht ist Euch bei meinen Fotos aus Santiago von der 1.Mai-Demonstration eine Fahne aufgefallen, die blau, grün, rot ist, einen gelben Kreis mit Symbolen in der Mitte und oben und unten eine schwarz-weiße Borde hat. Ich konnte Juan Pablo, einen Angestellten meines Hostels dazu befragen, da er diese Fahne auf seinem T-Shirt hatte. Juan Pablo heißt auf Deutsch Johannes Paul und wurde nach dem Papstbesuch von Johannes Paul II in Argentinien von seinen Eltern nach dem Papst benannt. Es ist die Fahne der Mapuche Indianer. Die Mapuche Indianer lebten und leben in Gebieten von Chile und Argentinien. Blau bedeutet in der Fahne Wasser, Grün ist die Erde, Rot das Feuer, Gelb die Sonne. In dem gelben Kreis sind noch Sterne, Mond und Sonne als Symbole enthalten. Die schwarz-weiße Borde zeigt ein „Rechteck mit gezackten Ecken“, dies hat bei den Mapuche Indianern eine besondere Bedeutung. Juan Pablo meinte, dass irgendwie alles aus diesem Rechteck ableitbar wäre. Dieses Rechteck habe ich auch auf den Bildern an den Hauswänden in Pisco Elqui gesehen.
Hasta luego Birgit