Ich habe beim Frühstück den Aufgang der Sonne über den Bergen genossen. Man sitzt erst mit Jacke und Strümpfe da und nach und nach kann man Sachen ausziehen, weil die Sonne schon sehr warm ist und sobald das Haus in der Sonne ist, ist es ruckzuck warm. In Pisco Elqui gibt es keine Geldautomaten, dies steht auch im Reiseführer. Die zwei Deutschen, die heute aus dem Hostel abreisten, hatten dies nicht mehr daran gedacht und hatten nun nicht genug Bargeld, um das Hostel zu bezahlen. Sie versuchten auf verschiedenen Wege, dieses Problem zu lösen. Am Ende hat einer der beiden mit seine Freundin in Deutschland via WhatsApp Kontakt aufgenommen, sie hat das Geld auf mein DKB-Konto überwiesen und da sie auch ein DKB-Konto hat, war es sofort bei mir gut geschrieben. Ich gab ihnen dann das Bargeld und sie konnten das Hostel bezahlen. Ich bin 11:30 mit dem Bus nach Vicuña gefahren. Da gibt es einen Deutschen, der spezielle Teleskope für Sonnenbeobachtungen hat. Sein Unternehmen heißt Inti Runa. Auf seiner Webseite waren keine Öffnungszeiten angegeben und auf ein Mail gestern von mir hatte er nicht geantwortet. Da ich mir Vicuña auch anschauen wollte, fuhr ich einfach mal hin. Leider musste ich feststellen, dass er nicht da war und von seinem Nachbarn erfuhr ich, dass er aktuell in Deutschland ist und erst im September wieder in Vicuña ist. Ich bin dann etwas durch Vicuña geschlendert. Es gibt eine schöne Plaza, einen recht seltsamen auch von einem Deutschen gebauten Turm, den Bauer Turm, eine nette Kirche, aber mehr auch nicht. So bin ich halt wieder ins Valle de Elqui gefahren. Ich lies mich vom Busfahrer in Montegrande absetzen. Dies ist ein kleiner Ort im Tal, in dem Gabriela Mistral geboren wurde. Ich hatte von ihr noch nie etwas gehört. Sie ist die erste chilenische und auch südamerikanische Literaturnobelpreisträgerin gewesen. Sie gewann den Literaturnobelpreis 1945. Es gibt hier kleine Museen in ihrer ehemaligen Schule und in anderen Gebäuden, in denen sie aktiv war. Leider war ich mitten während der Siesta hier, die hier wegen der Wärme auch gut bis 17:00 oder 18:00 dauern kann und so sah ich den Ort Montegrande, aber das Museum hatte geschlossen. Nun gut, dann nahm ich den nächsten Bus nach Pisco Elqui und genoss dort mein tägliches Eis, den Apfelkuchen und einen Kaffee. Es gab hier Eis, welches aus Pisco Sour hergestellt wurde. Ich habe es probiert, es schmeckt gut, aber ich bleibe bei meinen Eissorten Schokolade und Vanille. Leider wurde am späten Nachmittag auch noch die Tour ins Observatorium Mamalluca abgesagt. Schade. Aber ich fahre ja nun nach San Pedro de Atacama, da soll es auch Möglichkeiten geben, die Sterne zu beobachten. Die restliche Zeit verbrachte ich in dem Garten des Hostel Triskel. Da gibt es u.a. einen riesigen Feigenbaum, unter dem ein schöner Sitzplatz eingerichtet wurde. Das Hostel selbst hat nicht viele Gäste. Gestern waren wir zu fünft, zwei Mexikaner, ein Argentinier und ein Australier. Die Jungs rauchten wie selbstverständlich Marihuana, ich lehnte dankend ab. Wir spielten Karten und saßen bis es einfach trotz zwei Jacken und zwei Socken zu kalt war. Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ist recht groß.
So morgen Vormittag werde ich den Bus nach La Serena nehmen, am Nachmittag La Serena bei Tageslicht anschauen und dann 18:00 den Nachtbus nach San Pedro de Atacama nehmen und dort am Samstag gegen 12:00 ankommen.
Hasta luego Birgit