Osterinsel – Tag 5

Falls Ihr an dieser Stelle erwartet, dass ich Euch berichte von der Mondfinsternis, die letzte Nacht hier war, muss ich Euch leider enttäuschen und ich selbst bin auch etwas enttäuscht. Ich habe nicht gewusst, dass letzte Nacht die Mondfinsternis war. Heute morgen beim Sonnenaufgang am Ahu Tongariki bewunderte ich den tollen Vollmond und dann sagte mir ein Engländer, dass letzte Nacht hier eine totale Mondfinsternis war und ob ich sie nicht gesehen hätte. Nein, hatte ich nicht. Obwohl ich mich kurz etwas geärgert habe, hatte ich trotzdem einen schönen Tag.

Also 7:00 klingelte der Wecker und 7:15 war ich auch schon im Auto in Richtung Ahu Tongariki. Ich war etwas zu früh für den Sonnenaufgang 8:30. Ich fuhr also in Ruhe die ca. 13km nach Ahu Tongariki und war dort nicht die erste, die auf den Sonnenaufgang wartete. Der Sonnenaufgang selbst war recht unspektakulär, aber vorher der Sternenhimmel und der Mond waren wirklich sehr schön. Während des Sonnenaufgangs traf ich einen Engländer. Wir sprachen u.a. über meine Pläne für den heutigen Tag und ich sagte ihm, dass ich von Hanga Roa zum Vulkan Maunga Terevaka, also dem höchsten Punkt der Insel, laufen möchte. Ihm gefiel die Idee und wir beschlossen zusammen zum Vulkan zugehen. Wir fuhren zusammen zurück nach Hanga Roa und ich ging in mein Hostel zum Frühstück. Ich musste das Auto 10:30 zurückgeben. Also ging ich tanken und gab das Auto zurück und kaufte für die Wanderung etwas Obst, Wasser, Kekse und Erdnüsse ein. 10:30 hatten wir uns vorm Supermarkt verabredet und dann starteten wir unsere Wanderung. Ich hätte nicht gedacht, dass die Wanderung ab Hanga Roa und auch zurück möglich ist, denn im Reiseführer hieß es, dass man Trampen sollte. Da Trampen nicht meine Sache ist und ich ab und an ehrgeizig bin, wollte ich einfach probieren, ob die Wanderung von Hanga Roa und zurück möglich ist. Wir starteten 10:30 und waren ca. 12:00 bei den Moais von Ahu Akivi, dort fing es an zu regnen und wir mussten uns unterstellten. Es regneten den ganzen Tag immer wieder mal und diesmal auch etwas kräftiger, aber dann schien auch wieder ganz schnell die Sonne. Von Ahu Akivi gibt es einen breiten klar erkennbaren Weg auf den Vulkan, wenn man den richtigen Einstieg in der Nähe des Parkplatzes findet und nimmt. Wir nahmen den falschen und liefen entlang kleiner Pfade oder querfeldein durchs Gras auf den Vulkan. Verlaufen kann man sich auf der Osterinsel eigentlich nicht, dafür ist die Insel zu klein. Irgendwann kommt man immer auf eine Anhöhe und sieht so ungefähr wo man ist. Und tatsächlich wir kamen wir auch auf dem nicht richtigen Weg bis zum Gipfel auf 511m Höhe und waren dort ca. 15:00. vom Gipfel hat man einen wunderschönen Blick über die Insel, auf die vielen kleinen Vulkankrater, auf das Meer, auf die Wiesen und auf die wilden Pferdeherden. Richtig toll. Auf dem Rückweg war es dann total einfach den richtigen breiten Weg durch die Felder zu finden und von Ahu Akivi ging es entlang einer kleinen Straße nach Hanga Roa und dort waren wir ungefähr 18:00, d.h. der ganze Weg war in acht Stunden gut und mit ausreichend Pausen zu schaffen. Ich war etwas müde, aber ich hätte gedacht, dass der Weg anstrengender ist. Die Wanderung kann ich wirklich nur empfehlen.

Um 21:00 lief der Film „Rapa Nui“, der von Kevin Costner produziert wurde, hier im Kino. Wobei das Kino der Speisesaal des Hotels „Manavai“ ist. Der Film läuft dreimal die Woche, am Montag und Dienstag in englischer Sprache und am Freitag in Französisch. Der Film war eine Geschichte rund um den Vogelmann-Kult, um die Herstellung der Moai, um die Unterdrückung eines Stammes durch einen anderen und die daraus resultierenden Kämpfe zwischen den beiden Stämmen und eine Liebesgeschichte war natürlich auch noch dabei. Für mich war der Film nun ein guter Abschluss wunderschöner Tage hier auf der Insel. Morgen Nachmittag fliege ich zurück nach Santiago de Chile.

Hasta mañana Birgit