Buenos Aires – Tag 7

Keine der Wetterseiten im Internet hatte 100% Recht bzgl. ihrer Vorhersage des heutigen Wetters. Es hat heute weder den ganzen Tag geregnet noch gab es den ganzen Tag Sonnenschein und blauer Himmel. Aber ich will mich überhaupt nicht beschweren, denn es war fast exakt bis 12:00 stark bewölkt und obwohl es den ganzen Vormittag nach Regen aussah, zeigten sich kurz nach 12:00 erste blaue Flecken zwischen den Wolken und keine halbe Stunde später war blauer Himmel und Sonnenschein.

Ich bin heute morgen vom Hostel in San Telmo zum nahegelegenen Hafenviertel Puerto Madero gegangen. Der Bau des Hafens wurde im 19.Jahrhundert beschlossen und der Hafen war ein paar Jahre nach seiner Einweihung schon zu klein. Es ist der Hafen, in dem eigentlich alle Migranten aus Europa ankamen. Heute ist es ein Viertel mit Restaurants, exklusiven Hotels und eine teure Wohngegend. Die alten Lagerhäuser wurden zu Lofts umgebaut und wenn die Wohnungen so gut aussehen, wie man es von außen ahnen kann, dann sind es wirklich sehr schöne Wohnungen. Außerdem wohnt man hier sehr zentral, aber sehr ruhig. Ich bin also etwas durch die Gegend geschlendert. Wie schon gesagt am Anfang war es da noch stark bewölkt und als ich mir einen Kaffee gönnte und danach das Café verließ, strahlte die Sonne. Nun machte das Fotografieren richtig Spass. Vor allem die futuristische Brücke „Puenta de la Mujer“ (Brücke der Frau) war ein super Fotomotiv. Im Hafengebiet sind einige der alten Lastkräne erhalten geblieben. Sehr überrascht war ich, als ich an den Kränen ein Schild „VEB Kranbau Eberswalde“ entdeckte. Die Kräne wurden in der DDR gebaut. Ja wer hätte das gedacht.

In San Telmo war ich kurz in der sehr netten Straße San Lorenzo, in der auch ein sehr schmales Haus von nur 3m Breite zu finden ist. Von dort bin ich dann mit dem Bus Nummer 29 noch einmal nach Boca gefahren, um in das Kunstmuseum Proa zu gehen. Dort war ich zwar schon vor drei Wochen, aber damals war ich nur auf der Dachterrasse zum Kaffee trinken. Damals gab es keine Ausstellung, diese war erst in Vorbereitung. Seit kurzem ist nun die neue Ausstellung, über Joseph Beuys zu sehen. Ja und diese habe ich mir heute angesehen. Ehrlich gesagt, fehlte mir bisher immer der Zugang zu den Werken von Joseph Beuys und auch heute habe ich ihn nicht erlangen können, trotzdem war es ganz interessant. Im Café des Proas traf ich dann noch die Deutsche, die ich auch gestern schon getroffen hatte. Sie werde ich in einer Woche noch einmal in Santiago de Chile sehen. Gemeinsam sind wir heute etwas durch Boca entlang der farbigen Häuser der Caminito Straße gelaufen. Die bunten Häuser waren wunderschöne im Abendlicht und die ganze Szenerie lud sehr zum Fotografieren ein. Mit dem Bus ging es wieder zurück nach San Telmo und zum Abendessen noch einmal ins Café „La Poesía“, weil das Steak gestern dort so gut war. Heute habe ich dann ein Bife de Chorizo (Rumpsteak) gegessen. Es war gut, aber das Lomo,gestern war besser.

Morgen fahre ich nach Tigre und 17:00 fährt dann der Bus nach Santiago de Chile. Diese Fahrt von Buenos Aires nach Santiago de Chile wird 19,5h dauern. Das ist ganz schön lang…

Hasta luego Birgit