Von Salta nach Cafayate und zurück

Ich habe heute wieder an einer Tour teilgenommen. Es gibt leider einfach Gegenden, wo wann nicht richtig mit dem Bus ohne Tour hinkommt. Dazu zählt der Canyon Quebrada de Cafayate, der nördlich von Cafayate liegt. Man kann zwar mit dem normalen Bus nach Cafayate fahren und würde dann auch mitten durch den Canyon fahren, da die Straße 68 eben mitten durch den Canyon führt. Der Bus hält aber nicht für Fotos. Nimmt man an einer Tour teil, gibt es zwar Fotostopps, aber nicht genügend und außerdem ist man auch nicht zu den richtigen Fotozeiten also am Morgen oder am Abend im Canyon sondern mitten am Tag. Also das allerbeste ist, ein Auto zu mieten, was aber nicht günstig ist. Ich hatte mich also für die Tour entschieden und wurde 7:30 im Hostel abgeholt und dann ging es Richtung Süden. Zuerst fuhren wir durch das Lerma-Tal vorbei an Tabak-, Zuckerrohr- und Maisfeldern. Ich sah ein paar alte typische Trockenhäuser für das Trocknen der Tabakblätter, wie ich sie auch schon in Indonesien gesehen habe. Häufiger sah ich aber Häuser, in denen Tabak mit maschineller Unterstützung getrocknete wird. Es regnete recht heftig als wir Salta verließen, aber das Wetter änderte sich und wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein als wir in dem Canyon Quebrada de Cafayate ankamen. Einige der Steinformationen haben Namen wie Frosch, Priester oder Amphitheater. Wir hielten an einige von ihnen an, um Fotos zu machen. Danach fuhren wir zu dem Weingut „Vasija Secreta“ kurz vor Cafayate und es gab eine kleine Führung und eine Weinverkostung. Zur Verkostung gab es einen Torrentes und einen Malbec. Der Torrentes schmeckte mir recht gut. Er war recht fruchtig und erfrischend. Der Malbec war nicht mein Geschmack. Danach ging es nach Cafayate, ein kleiner gemütlicher Ort. Wir hatten zwei Stunden Zeit, um den Ort zu erkunden. Die meisten nutzten die Zeit für ein Mittagessen. Ich lief etwas durch den Ort, aber viel zu sehen gab es nicht und dann sah ich, dass Leute Weißwein mit Käse und Oliven genossen. Darauf hatte ich auch Lust, also bestellte mir das Gleiche. Die zwei Stunden vergingen so wie im Flug und dann ging es schon wieder zurück nach Salta. Wir fuhren die gleiche Strecke über die Straße 68 zurück und stoppten noch drei Mal im Canyon. Es war aber nun kurz nach 15:00 und die Sonne stand fast senkrecht über dem Canyon und dadurch war es überhaupt kein gutes Licht für Fotos. Wir kamen ca. 19:00 wieder in Salta an.

Jetzt habe ich erst einmal genug Berg- und Gesteinsformationen gesehen. So schön wie diese Landschaft ist, aber ich mag gerade nicht noch mehr davon sehen. Dies passt auch gut, denn morgen gibt es für mich einen Ruhetag in Salta und morgen Abend fliege ich nach Iguazu. Die Busfahrt würde über 24 Stunden dauern und da war mir der Flug wieder lieber und außerdem wollte ich den Mittwoch nicht im Bus oder in einem Flugzeug verbringen, sondern an einem schönen Ort. Da bin ich mal gespannt, ob Iguazu dies bieten kann. Ich denke aber schon.

Ich habe heute noch herausgefunden, was ich da gestern eigentlich in Humahuaca bzgl. Karneval gesehen habe. Also vor Karneval wird hier der Teufel ausgegraben. Jede Karnevalgruppe hat dabei wohl ihren eigenen Teufel. Der Teufel darf dann 8-9 Tage regieren. Am letzten Tag des Karnevals ziehen als Teufel verkleidete Menschen durch den Ort und erbitten Opfergaben. Dabei sollte z.B. jeder Bauer den besten Teil seiner Ernte geben. Alle Opfergaben werden dann zusammen mit dem Teufel am Ende des Tages, also am Ende des Karnevals, wieder vergraben und der Teufel bleibt dann ein Jahr lang bis zum nächsten Karneval vergraben. Sehr interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass die Kostüme, die die Menschen gestern trugen, ein Teufel darstellen sollen. Es sah eher wir ein Harlekin-Kostüm aus.

Hasta luego Birgit